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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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dann endlich konnten sie gehen.
    * * *
    D och damit hatte der gestresste Vater es noch lange nicht überstanden.
    Denn zunächst mussten sie den Heimweg bewältigen. Auf dem Alice unentwegt nach einer gewissen ‚Etty‘, jammerte (ha! Als hätte er es nicht geahnt!) und David nichts Besseres zu tun hatte, als von ‚Bethy‘ zu schwärmen.
    »Sie kann backen!«, erklärte er und sah zu seinem Daddy auf, der mit eisiger Miene in die Richtung blickte, aus der irgendwann, wenn alle übrigen Wunder eingetreten waren, mal eine Bahn kommen würde.
    »Mathe haben wir auch geübt.« Klasse, jetzt war der Rabenvater perfekt! Josh war nämlich seit Ewigkeiten nicht mehr dazu gekommen, mit David die Hausaufgaben zu erledigen. Nicht, weil er es nicht wollte, sondern da ihm schlicht und ergreifend die Zeit fehlte! Er musste leider ARBEITEN. Was übrigens teilweise zu dem eher angespannten Verhältnis zwischen ihm und Davids Lehrerin geführt hatte.
    Fein, dann konnte er jetzt wenigstens erzählen, dass er endlich jemanden gefunden hatte, der sich WIRKLICH um ihn kümmerte.
    Joshs Blick wurde starrer. Wann kam denn dieser verdammte Zug?
    »Und sie kann zeichnen!«, schwärmte sein missratener Sohn weiter, der so gar keinen Sinn für unterschwellige Schwingungen zu besitzen schien. »Sie hat mir einen Dino gemalt, der sieht aus WIE ECHT! Dad ... DAD?«
    »Was ist?«, knurrte der Angesprochene.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Yeah ...« Kaum fiel eine winzige Schneeflocke, kam der gesamte Verkehr in dieser dämlichen Stadt zum Erliegen. Dachten die vielleicht auch mal an die Konsequenzen?
    NEIN! Natürlich nicht, die musste er wieder allein ausbaden.
    »Und sie hat echten PUDERZUCKER auf die Kekse gestreut. Das war soooo ...«
    Womit der legendäre Tropfen endlich das Fass zum Überlaufen brachte. Joshs Blick bohrte sich in seinen Sohn. »Wenn du mir jetzt wirklich verklickern willst, dass du in deinem gesamten Leben noch nie Puderzucker gesehen hast, dann drehe ich durch! Es reicht, klar? Warum gehst du nicht zu ihr, wenn es dir dort so viel besser gefällt? Anscheinend bin ich ja nicht gut genug!«
    Er hatte es ziemlich laut und geharnischt von sich gegeben. Und bevor David den Kopf senkte, sah Josh die Tränen in den dunklen Augen glitzern.
    FEIN!
    In diesem Moment kam endlich der Zug.
    »Sorry«, stieß er hervor, als sie saßen. Joshs Wut hatte sich kein bisschen gelegt, doch er ließ sie an dem Falschen aus. Auch wenn ihn die Worte des Kindes verletzt hatten, war es dennoch nicht fair.
    Nun ja, was war schon fair?
    David sah nicht auf. Seufzend tippte Josh ihm auf die Schulter. Und als sein Sohn immer noch nicht reagierte, zog er ihn trotzdem an sich. Wenn ‚Bethy‘ das durfte, dann er doch wohl auch, oder?
    »Sorry«, murmelte er an dem kleinen Ohr – übrigens eine Miniaturausgabe seines eigenen. »Ich meinte es nicht so.«
    Es dauerte einen Moment, aber schließlich legten sich die schmalen Arme um ihn und Alice, und der Kopf landete auf der freien Schulter seines Vaters.
    Manchmal vergaß Josh, dass auch David noch nicht groß war.
    Er seufzte. Hin und wieder entfiel ihm eine ganze Menge.
    Aber es war doch auch nicht leicht ...

    D er Montag begann mit neuem Schnee, jedoch milderen Temperaturen.
    Alice hatte kein Fieber mehr und so konnte Josh sie in den Kindergarten schaffen. Danach versuchte er um ein Vielfaches beruhigter, die Weihnachtsbäume an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Die fünf Dollar täglich, die er berappen musste, um sie bei den Nonnen abgeben zu dürfen, investierte er nur allzu gern.
    Allerdings barg die Kindergartensituation in sich ein neues Problem. Nun, im Grunde war es nur eine Neuauflage, denn damit hatte Josh sich bereits früher herumschlagen müssen: Um siebzehn Uhr schloss die Zwergenaufbewahrungsstätte. Was bedeutete, spätestens zu diesem Zeitpunkt war Ende mit der relativ preiswerten Betreuung. Solange er Versicherungsagent gewesen war, hatte er sich die Arbeit einfach mit nach Hause genommen. Smith war nicht begeistert, ließ sich aber nach einigem Grollen darauf ein.
    Doch Josh bezweifelte, dass irgendwer bei ihm klopfen würde, um sich den benötigten Tannenbaum abzuholen. Der Stand war bis acht Uhr zu besetzen – daran führte kein Weg vorbei.
    Und so blieb ihm nichts anders übrig, als Alice für einen begrenzten Zeitraum abermals dieser Tortur auszusetzen. Vom Weihnachtsbaumverkauf bis zu dem Kindergarten musste er ungefähr zehn Minuten laufen. Josh war es nicht
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