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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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sein Buch weg, trat vor die Glasfront und sah nach draußen.
"Wenn wir ab jetzt immer so wenig Schlaf bekommen sollten, sehe ich schwarz für den Erfolg der Mission", meinte Calan.
"Nun sei nicht so pessimistisch", sagte Rehson. "Gilran, beherrschst du irgendeinen Zauber gegen Schlafstörungen?"
Gilran lachte kurz. "Ich könnte euch schon einschläfern, aber dann wacht ihr erst zwölf Stunden später wieder auf und seid in der Zwischenzeit wie narkotisiert. Und auf Dauer ist es auch nicht gerade gesundheitsförderlich. Wenn ihr also zwölf Stunden absolutes Koma wollt, ohne geweckt werden zu können, dann fragt mich ruhig. Warum will heutzutage niemand mehr einen gewöhnlichen, magischen Feuerball?"
Calan blickte aus dem Fenster und sah eine riesige Nebelwand, die sich über den gesamten Horizont erstreckte. Nichts ließ sich dahinter erkennen.
"Ist das normal?", fragte er und deutete nach draußen.
"Ja, ist es", antwortete Rehson. "Tar-Urth verbirgt seine Festung gerne vor den Blicken anderer. Aus meiner Sicht ist das allerdings nur Show. Der Nebel reicht nicht weit genug, damit man sich darin verirren kann und es weiß eh jeder, wo Uthudar liegt. Das soll nur die Leute abschrecken und Tar-Urths Macht demonstrieren.
Trotz allem bin ich beeindruckt. Ich wette, es gibt in Horasien keinen anderen Magier, der eine solche Nebelwand beschwören und sie dauerhaft aufrechterhalten kann."
"Sind wir schon da?", hörten sie eine Stimme aus Richtung der Schlafplätze.
"Sagt bloß, sie ist auch schon aufgewacht", meinte Gilran trocken.
Die Augen noch halb geschlossen, betrat Sina die Brücke.
"Ob wir schon da sind, fragte ich", sagte sie, diesmal etwas energischer.
"Nein, aber bald", beantwortete Velgar die Frage. „Wir sind bereits im Nebel von Uthudar.“
"Darauf hätte ich auch selbst kommen können", sagte sie, während sie aus dem Fenster blickte.
"Wie kommt es, dass die, die am meisten geschlafen hat diese Nacht, am wenigsten ausgeschlafen wirkt?", fragte Rehson.
"Ich will euch ja nicht bei eurem Gespräch stören", bemerkte Gilran, "Aber da vorne im Wasser ist irgendwas.“
Er zeigte aus dem Fenster.
Die Sicht war sehr schlecht, doch sofort konnte man erkennen, wie aufgewühlt das Wasser war. Kurze Zeit später tauchte eine große, silbrig glänzende Gestalt auf, blies eine Dampfsäule in die Luft und verschwand wieder.
"Das war bloß ein Wal", erklärte Velgar. „Dem schrägen Blas nach zu urteilen ein Pottwal.“
"Aber dieses metallische Schimmern", meinte Sina. "Das war nie und nimmer ein Wal."
"Natürlich war das ein Wal. Sachen aus Metall blasen nicht."
"Wenn ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen dürfte", sagte Rehson. "Das war zweifellos ein Argentophyseter. Davon haben wir nichts zu befürchten. Bin ich hier denn der einzige, der sich mit Magozoologie auskennt?"
"Ein Was?", fragte Calan. "Könntest du das bitte einmal erklären?"
"Ein Argentophyseter. Das sind semiorganische, magisch geschaffene Wesen im Dienste von Tar-Urth. Semiorganisch heißt, ihr Gewebe besitzt die gleiche organische Struktur wie normale Lebewesen, basiert aber nicht auf Kohlenstoff. Argentophyseter sind praktisch Pottwale, die zum Teil aus Silber bestehen. Aus diesem Grund werden sie gerne im Kampf gegen im Meer lebende Therianthropen, also Wandelwesen, eingesetzt, zum Beispiel Wer-Haie. Die Viecher sind unheimlich stark und intelligent. Sie können Schallwellen ausstoßen, die so stark sind, dass sie ein Lebewesen lähmen oder gar töten können. Bei mehrmaliger Anwendung können sie damit sogar Schiffe versenken, indem sie die Metallplatten bis zum Bersten in Schwingungen versetzen. Außerdem haben viele Argentophyseter telepathische Kräfte. Noch Fragen?"
"Pottwale aus Silber. Wunderbar", kommentierte Gilran.
Vor dem Schiff tauchte ein zweiter Argentophyseter auf.
"Langsam wird mir das unheimlich", sagte Sina.
Sie betreten das Hoheitsgebiet von Tar-Urth. Identifizieren sie sich.
"Habt ihr das auch gehört?", fragte Calan.
"Natürlich haben wir das", meinte Rehson. "Ich hab doch gesagt, dass die Viecher Telepathen sind."
Dann ging er zu einem der auf der Brücke montierten Computer.
"Ich werde ihnen jetzt erst mal antworten."
Er tippte auf ein paar Felder auf dem Touchscreen und verfasste dann eine Nachricht.
"Soweit ich weiß, können die Viecher gewöhnliche Funksprüche abfangen und verstehen", erklärte er.
Tatsächlich kam wenig später die Antwort:
Zugang gewährt. Wir wünschen einen angenehmen

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