Horasia (German Edition)
ich informiert. Solltet ihr irgendetwas benötigen, werdet ihr es bekommen, sofern es auch nur im Entferntesten nützlich sein kann. Als Fortbewegungsmittel habe ich veranlasst, dass euch eines der neuen Upuaumi-Flugzeuge bereitgestellt wird. Dabei handelt es sich um eines der modernsten Flugzeuge, die uns zur Verfügung stehen. Angetrieben wird es durch einen miniaturisierten Atomreaktor. Das Spaltmaterial, das man mitführen kann, reicht für
30 000 Kilometer Flug. Ich hoffe, dass du, Ausgrym, in der Lage bist, es zu fliegen."
Ausgrym zuckte mit den Schultern. "Da bin ich mir nicht sicher. Ich habe so etwas noch nie geflogen."
"Das ist auch kein wirkliches Problem", meinte Tar-Urth.
Auf einmal begannen seine Augen zu leuchten und Ausgrym zuckte seltsam.
"Ich habe kurz mittels Telepathie alle wichtigen Informationen über das Flugzeug aus dem Gedächtnis eines unserer Testpiloten kopiert und in Ausgryms Gehirn eingespeist. Jetzt sollte er das Gerät fliegen können", erklärte Tar-Urth.
Unglaublich, was er für gewaltige telepathische Kräfte hat , teilte Sina Calan telepathisch mit.
Da hast du recht , antwortete er.
Unglaublich ist auch, wie gut ich telepathische Gespräche mithören kann , hörten sie auf einmal die Stimme des Deuceras in ihren Köpfen.
"Ich fühle mich irgendwie ausgegrenzt", sagte Gilran, der anscheinend die erschreckten Gesichter von Sina und Calan sowie den plötzlichen Abbruch des Gespräches bemerkt hatte.
"Keine Sorge. Alles Wichtige sage ich akustisch", beruhigte ihn Tar-Urth.
"Ich habe Kopfschmerzen", sagte Ausgrym, nachdem er aufgehört hatte zu zucken.
Tar-Urth wandte sich ihm zu. "Dafür hast du dir ein Jahr Training erspart."
"Na immerhin", antwortete der Chunari.
"Außerdem habe ich alle bekannten Informationen über die Erde zusammentragen und auf den Bordcomputer des Flugzeuges übertragen lassen. Besonders viel ist es nicht, doch wir haben einige Satellitenbilder, die von einer unserer Spionagesonden geschossen wurden. Damit solltet ihr wenigstens etwas Orientierung auf der Erde haben. Wenn ihr noch Ausrüstung braucht, wovon ich überzeugt bin, stehen die Lager von Uthudar euch offen. Ich werde Borur, dem Lagerverwalter, sofort eine Nachricht schicken", erklärte Tar-Urth.
"Vielen Dank für diese Großzügigkeit", sagte Rehson. "Wir werden uns dann mal auf den Weg machen."
"Ich wünsche gutes Gelingen. Aber denkt daran: Wenn ihr mich verratet, gibt es keinen Ort auf Vingarr, an dem euch mein Zorn nicht erreichen kann. Und da ich einige Dämonen in meinen Diensten habe, vermutlich auch keinen auf der Erde."
Dann drehte sich Tar-Urth um und widmete sich wieder seiner Marmorplatte. Die anderen entfernten sich.
"Ich kann es immer noch kaum fassen, dass wir mit Tar-Urth persönlich gesprochen haben", sagte Sina, als sie das Gebäude verlassen hatten.
"Erstaunt, wie normal er mit einem spricht?", fragte Ausgrym.
"Ein bisschen. An sich lief es ja recht gut", meinte Calan.
"Bis jetzt haben wir auch noch nichts vermasselt. Er scheint wirklich Vertrauen in uns zu haben", sagte Rehson.
Kapitel 6
Uthudar, Nordhorasisches Meer; 17. Mai 2013
Der Fahrstuhl hielt vor der großen Waffenkammer von Uthudar, die weit unter der Meeresoberfläche lag. Vor dem Aufzug befand sich ein langer, nach unten führender Gang mit Wänden aus Beton. Sie gingen den Gang hinunter und erreichten eine dicke Stahltür, neben der mehrere Gänge zu Büros abgingen.
Eine Überwachungskamera nahm die Neuankömmlinge ins Visier.
Sofort kam ein Chunari aus einem der Büros und begrüßte sie: "Hallo, ich bin Borur, der Verwalter hier unten. Ich sollte euch mit Ausrüstung ausstatten, wenn ich mich nicht täusche. Tar-Urth hat mir gerade eine Nachricht geschickt."
"In der Tat", antwortete Rehson. "Was habt ihr denn so anzubieten?"
"Nichts Besonderes. Nur jede Schusswaffe, die in den letzten dreißig Jahren in Zentral-Horasien entwickelt wurde, etliche nie eingesetzte Prototypen und haufenweise magisches Zeug. Aber seht selbst."
Borur trat an die Stahltür, tippte einen Code in ein kleines Feld ein und ließ seine Augen von einem Sensor scannen.
Dann öffnete sich die Tür und gab den Blick auf eine Halle voller Regale frei.
Wie praktisch alles in Uthudar war das Waffenlager riesig. Vor den Regalen, auf denen unzählige Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände lagen, befanden sich mehrere Arbeitsplätze mit Computern.
"Wie sollen wir da etwas finden?", fragte Calan.
"Das ist nicht
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