Horasia (German Edition)
hörten sie Schreie und Schüsse.
Vor dem Eingang der Höhle bot sich ihnen ein erschreckendes Bild.
Etliche Rancoforme, mindestens drei Dutzend, lieferten sich ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften der Ausgrabungsstätte. Mehrere Leichen lagen bereits am Boden.
Die Sicherheitskräfte hatten sich hinter einige Fahrzeuge zurückgezogen, die auf dem Parkplatz standen, und benutzten diese als Deckung.
Allerdings schienen sie zu unterliegen.
Angeführt wurden die Rancoforme anscheinend von drei Dämonen, die auf einem Felsvorsprung in der Nähe standen. Der erste von ihnen hatte einen geflügelten Körper, der Suthérs ähnlich war, aber braune statt schwarzer Haut.
Der zweite Dämon war von humanoider Gestalt, doch ihm fehlte der Kopf.
Aus dem offenen Hals strömte ein rötlicher Nebel, der bereits den ganzen Bereich um die Dämonen eingehüllt hatte. Bei dem dritten Dämon war sich Calan nicht sicher, ob er einem Horrorfilm oder einem Biologiebuch entsprungen war.
Er hatte einen Körperbau, der einem großen, aufrecht gehenden Affen ähnelte.
Was sein Aussehen aber so erschreckend machte, war, dass er keine Haut besaß.
Dadurch sah man sämtliche Muskeln seines Körpers.
Rehson zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und wählte.
"Wen rufst du an?", fragte Sina.
"Suthér, wen auch sonst. Wir haben es hier mit Dämonen zu tun, also kann es nicht schaden, wenn wir selbst einen auf unserer Seite wissen."
Rehson sprach kurz und legte dann auf. "Er kommt", erklärte er.
"Na immerhin", sagte Gilran, dessen Hände noch immer von Feuer umhüllt waren.
Einige der Rancoformen schienen auf sie aufmerksam zu werden.
Sie schossen mehrere Kugeln auf den Eingang des Grabmals ab, doch Gilran blockte sie mit einem magischen Schild.
"Verstecken können wir uns jetzt jedenfalls nicht mehr", bemerkte Calan.
Ausgrym legte mit seinem Gewehr an und feuerte auf die Angreifer. Die großkalibrigen Projektile mähten einige der Rancoforme einfach nieder.
Leider wurde nun auch der Rest der Feinde auf sie aufmerksam.
"Ich Idiot habe meinen Flammenwerfer im Flugzeug liegen gelassen", beklagte sich Rehson.
"Hier, fangt!" Spontan warf er den Stern aus Namerdium in die Menge.
Instinktiv versuchte einer der Rancoformen, den Stein aufzufangen, doch dieser brannte sich durch seine Hand und fiel zu Boden.
Gilran schoss mit Flammen und Blitzen auf die Angreifer, während Ausgrym einfach in die Menge feuerte. Rehsons Projektile waren bei Weitem nicht so eindrucksvoll, doch genauso tödlich, da jedes einzelne den Weg in den Kopf eines Rancoformen fand.
Calan bemerkte jetzt, dass er seine Pistole im Flugzeug vergessen hatte.
Gilran war mittlerweile nur noch mit dem Abwehren der feindlichen Geschosse beschäftigt, sodass er keine eigenen Zerstörungszauber mehr einsetzen konnte.
Langsam setzten sich jetzt auch die Dämonen in ihre Richtung in Bewegung.
Sie schienen es nicht eilig zu haben, da sie mit normalen Schritten gingen, obwohl sie laufen, einer von ihnen sogar fliegen, konnten.
Plötzlich hielten die Rancoforme inne und schossen nicht mehr.
Auch Calan fühlte eine unsichtbare Kraft, die sich näherte.
In der Luft zwischen den Fronten bildeten sich schwarze Schlieren, die sich bald zu einem Körper zusammensetzten. "Ihr habt mich gerufen?", fragte der riesenhafte Dämon mit seiner tiefen Stimme.
"Ja, das haben wir, Suthér", antwortete Rehson. "Ich glaube, du kannst dir denken, warum."
"Ja, das kann ich."
Ohne zu zögern stürzte sich Suthér mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Menge der Feinde. Seine scharfen Klauen sowie die brachiale Wucht dahinter brachten etlichen Rancoformen den Tod. Anscheinend waren auch die Knochen auf der Außenseite der Flügel sehr scharf, denn bei einer Drehung schnitt er einen der Rancoformen glatt in zwei Hälften.
Der hautlose Dämon stürzte sich in die Schlacht. Mit zwei riesigen Sprüngen landete er zwischen den Neoraptoren und stieß Ausgrym die flache Hand gegen den Bauch.
Der massige Chunari wurde durch die Wucht des Schlages weggeschleudert.
Gilran reagierte geistesgegenwärtiger. Er holte mit seinem Magierstab aus und schlug den Dämon mit magischer Kraft weg wie dieser vorher Ausgrym. Zwar landete der Dämon sofort wieder auf den Füßen, doch er beließ es bei einem Fauchen, wobei viele scharfe Reißzähne sichtbar wurden, und verzichtete vorerst auf weitere Angriffe.
Der geflügelte Dämon flog auf Suthér und die Menge der Rancoformen zu.
Suthér zerfiel zu Staub
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