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Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Titel: Hornblower 02 - Leutnant Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Rubber verlieren, wenn er die ersten zwei gewonnen habe?
    »Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sind die Einsätze lächerlich niedrig, Mylord«, meinte jetzt der Oberst. »Müssen wir denn so billig spielen?«
    »Darüber können wir nur gemeinsam befinden«, antwortete Parry. »Ich persönlich habe nichts gegen eine Erhöhung einzuwenden - sagen wir eine halbe Krone statt eines Shillings.
    Was meinen Sie dazu, Mr. Hornblower?«
    Bush richtete seinen Blick voll neuer Sorge auf Hornblower.
    »Wie Sie wünschen, Mylord«, sagte Hornblower und spielte dabei mit allem Raffinement den Gleichgültigen.
    »Und Sie, Sir Richard?«
    »Mir ist es gleich, wie hoch wir spielen«, sagte Lamber »Also gilt von nun an jeder Stich eine halbe Krone«, sagte Parry. »Kellner, bitte neue Karten.«
    Bush mußte sich in aller Eile ausrechnen, wieviel Verlust Hornblower bei den neuen Sätzen aushallen konnte. Da jetzt dreimal so hoch gespielt wurde, stand es sicher schon schlimm um ihn, wenn er jetzt einen einzigen Rubber verlor.
    »Wieder Sie und ich, Mr. Hornblower«, sagte Parry, der die Auslosung beobachtet hatte. »Wollen Sie Ihren jetzigen Platz behalten?«
    »Ich bin darin nicht wählerisch, Mylord.«
    »Ich schon«, sagte Parry. »Aber andererseits bin ich auch noch nicht so alt, daß ich mich weigern könnte, meinen Platz zu wechseln, wenn es die Karten von mir verlangen. Unsere Philosophen haben auch noch nicht über die Frage entschieden ob man uns abergläubisch schelten darf.«
    Er wuchtete sich von seinem Stuhl hoch und setzte sich Hornblower gegenüber. Dann begann das Spiel von neuem.
    Bush folgte allen Vorgängen womöglich noch gespannter als zu Beginn. Dreimal gewannen beide Parteien abwechselnd den dreizehnten Stich, und dann konnte er verfolgen, wie Hornblower dreimal hintereinander die Mehrzahl der Stiche vor sich auf den Tisch legte. Während der folgenden paar Spiele verlor er den Anschluß beim Zählen, dann aber stellte er im letzten Spiel des Rubbers erleichtert fest, daß nur zwei Stiche vor dem Obersten lagen.
    »Ausgezeichnet«, sagte Parry. »Das war ein einträglicher Rubber. Mr. Hornblower, ich bin froh, daß Sie sich entschlossen haben, meinen Herzbuben mit Trumpf zu stechen. Die Entscheidung war sicher nicht leicht, aber sie war auf alle Fälle richtig.«
    »Ja«, sagte Lambert. »Andernfalls wäre ich nämlich zum Ausspielen gekommen und hätte davon guten Gebrauch zu machen gewußt. Unsere Gegner waren nicht zu verachten, Oberst.«
    »Na ja«, gab der Oberst nicht ganz so begeistert zu.
    »Immerhin hatte ich zweimal hintereinander weder ein As noch einen König in der Hand, das machte es der Gegenseite leichter, die starken Männer zu spielen. Können Sie mir wechseln, Mr. Hornblower?«
    Unter dem Geld, das der Oberst Hornblower gab, befand sich eine Fünfpfundnote. Sie verschwand, wie alles Übrige, in der Brusttasche seines Waffenrocks.
    »Jedenfalls haben Sie diesmal Mr. Hornblower als Partner«, sagte Parry zu dem Obersten, als sie von neuem um die Plätze gelost hatten. Während der nächste Rubber seinen Fortgang nahm, bemerkte Bush, daß der Flaggleutnant neben ihm das Spiel mit immer größerer Spannung verfolgte.
    »Weiß Gott, mit dem letzten Stich gewonnen!«, sagte er, als es zu Ende war.
    »Das hat einmal eben noch hingehauen«, sagte der Oberst, dessen Laune sichtlich besser geworden war. »Ich hoffte, daß Sie die Dame hatten, aber sicher war ich meiner Sache durchaus nicht.«
    »Das Glück war eben auf unserer Seite, Sir.«
    Der Flaggleutnant warf einen Blick auf Bush, er schien der Meinung zu sein, der Oberst hätte nach den bereits ausgespielten Karten keinen Augenblick im Zweifel sein dürfen, daß Hornblower die Dame hatte. Jetzt, da Bush darauf aufmerksam geworden war, merkte er nachträglich, daß Hornblower genau das gleiche gedacht haben mußte - ein leiser Wandel im Tonfall seiner Stimme verriet es ihm deutlich genug -, aber so klug war, kein Sterbenswörtchen davon verlauten zu lassen.
    »Der verlorene Rubber kostete mich fünf Pfund zehn, der gewonnene bringt mir lumpige fünfzehn Shilling«, sagte der Oberst und strich seinen Gewinn von Lambert ein. »Wer ist dafür, daß wir den Satz noch weiter erhöhen?«
    Die beiden Admirale wußten, was sie dem jüngsten Mitspieler schuldig waren, und blickten ihn beide in wortloser Erwartung an.
    »Wie die Herren wünschen«, sagte Hornblower.
    »In diesem Fall mache ich gern mit«, sagte Parry.
    »Also spielen wir jetzt den Stich um

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