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Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Titel: Hornblower 02 - Leutnant Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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»straff und in militärischer Haltung« nnerhalb ihrer Postenbereiche auf und ab.
    Vor dem Hauptmagazin saß Leutnant Bush auf einer Bank und gab sich alle Mühe, wach zu bleiben. Er verfluchte die Hitze, er verfluchte seine eigene Gutmütigkeit, die ihn dazu bewogen hatte, den jüngeren Offizieren zuerst Gelegenheit zur Rast zu geben und solange selbst die Verantwortung des Offiziers vom Dienst auf sich zu nehmen.
    Plötzlich kam ein Läufer um die Ecke gerannt.
    »Mr. Bush, Sir! Ein Boot kommt von der Batterie auf der anderen Seite.«
    Bush starrte den Läufer verständnislos an.
    »Wie? Was heißt das? Wohin steuert das Boot?«
    »Genau auf uns zu, Sir. Es führt eine Flagge - eine weiße Flagge, wie es scheint.«
    »Na ja, ich werde mir das selbst anschauen«, sagte Bush.
    »Keine Ruh' bei Tag und Nacht!« Mit krachenden Gelenken raffte er sich auf und stelzte steif und müde über die Rampe zur Batterie hinauf. Dort wartete der Unteroffizier vom Dienst schon mit dem Fernrohr auf ihn, er war von seinem Ausguckturm heruntergestiegen, um ihm entgegenzueilen. Bush setzte das Glas ans Auge. Wie ein schwarzer Käfer inmitten der blaue Fläche der Bucht, kam eine sechsriemige Jolle geradenwegs auf das Fort zugepullt. Es war so, wie der Läufer gemeldet hatte.
    Der Flaggenstock am Bug des Bootes zeigte eine Flagge. Sie konnte weiß sein, mit Sicherheit war das allerdings nicht festzustellen, da sie in der schwachen Brise zu wenig auswehte.
    Für das Fort bestand jedoch keine unmittelbare Gefahr, denn in dem Boot befanden sich alles in allem nicht mehr als zehn Mann. Der Weg quer über die glitzernde Bucht war für ein Ruderboot recht weit. Bush beobachtete, wie es von Minute zu Minute stetig näher kam. Die niedrigen, felsigen Hänge, die auf dieser Seite der Halbinsel Samana zum Wasser abfielen, bildeten in der Nähe des Forts eine sanfte Böschung, über die ein Weg zur Landungsbrücke hinunterführte. Dieser Pfad konnte, wie Bush bereits festgestellt hatte, von den beiden rechten Flügelgeschützen der Batterie bestrichen werden. Aber es erübrigte sich, diese Geschütze zu besetzen, weil man auf den ersten Blick sah, daß kein Angriff beabsichtigt war. Wie zur Bekräftigung ließ jetzt ein stärkerer Windstoß endlich die Bootsflagge auswehen - es zeigte sich, daß sie wirklich weiß war.
    Ohne vom Kurs abzuweichen, kam das Boot auf den Landungssteg zugerudert und ging zuletzt dort längsseit. Jetzt blitzte es in der Sonne metallisch auf, gleich darauf stieg ein schmetterndes Trompetensignal hell und klar in die heiße Mittagsluft und drang an die Ohren der britischen Besatzung.
    Dann kletterten zwei Männer aus dem Boot auf die Landungsbrücke. Sie trugen weißblaue Uniformen, einer hatte einen Säbel an der Seite, der andere hielt die blitzende Trompete in der Hand, die er gleich wieder an die Lippen setzte, um ein zweites Mal zu blasen. Durchdringend klar hallten die Klänge von den Felsen wider, die Vögel, die in der Mittagshitze geschlafen hatten, flatterten mit lauten Klagerufen auf, weil ihnen das Geschmetter dieser Trompete wohl fast noch unangenehmer war als der Donner der Artillerie am Morgen.
    Der Offizier mit dem Säbel entrollte eine weiße Fahne und machte sich dann mit dem Trompeter daran, den Pfad zum Fort heraufzusteigen. Nach internationalem Kriegsbrauch handelte es sich ohne Zweifel um einen Parlamentär. Die Trompetensignale sollten zeigen, daß keine Überraschung beabsichtigt war, die weiße Flagge bescheinigte schon von weitem die friedliche Absicht des Trägers.
    Während Bush die kleine Gruppe langsam näher kommen sah, überlegte er rasch, welche Vollmacht er besaß, auf eigene Faust mit dem Gegner zu verhandeln, zugleich wurde ihm recht zweifelhaft zumute, wenn er an die Schwierigkeiten dachte, die sich für solche Abmachungen allein aus der Verschiedenheit der Sprache ergaben.
    »Die Wache auf!« befahl er dem Unteroffizier, dann sagte er zum Läufer: »Bestellen Sie Mr. Hornblower, ich ließe ihn bitten, so schnell wie möglich hierherzukommen.«
    Wieder scholl die Trompete den Bergpfad herauf, viele der Schläfer im Fort erwachten von ihren Tönen, und daß die übrigen sich nicht dadurch stören ließen, mag als Beweis dafür gelten, wie müde sie waren. Unten im Hof verriet das Getrampel gestiefelter Füße und der Widerhall kurzer Befehle, daß die Wache der Seesoldaten antrat. Die weiße Flagge hatte inzwischen fast die Kante der Grabenböschung erreicht. Dort blieb ihr Träger

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