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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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ließ und wann immer ihn die Seekrankheit für eine Weile verschonte - kurz in den ganzen letzten von Pflichten randvollen Tagen und Nächten. »Der Wind holt weiter nach Westen, aber es wird dennoch Nacht, ehe wir Cap St. Mathieu querab haben. Wir wollen unter kleinen Segeln bis Mitternacht südlichen Kurs steuern. Eine Stunde vor Tagesanbruch möchte ich eine Meile westlich der Pierres Noires stehen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Jetzt trat Bush zu den beiden, er war eben mit dem Festzurren der Kanonen zu Ende gekommen.
    »Schauen Sie, Sir!« rief er. »Dort segelt ein Vermögen vorbei.« In Luv war ein großes Schiff in Sicht, sein Rumpf ragte schon über die Kimm, seine Segel leuchteten in der Sonne des späten Nachmittags. »Ein französischer Indienfahrer«, stellte Hornblower nach dem ersten Blick durch seinen Kieker fest.
    »Gut und gern eine Viertelmillion Pfund schwimmen da«, stöhnte Bush. »Hunderttausend wären für Sie, Sir, hätten wir nur erst Krieg. Läßt Sie das denn völlig kalt, Sir? Der Bursche behält den günstigen Wind bestimmt bis Le Havre, dann kann ihm nichts mehr geschehen.«
    »Es gibt schließlich noch andere Schiffe«, meinte Hornblower, um ihn zu beruhigen.
    »Viele werden es nicht mehr sein, Sir. Boney weiß, was er tut.
    Sobald er sich zum Krieg entschließt, gibt er das allenthalben bekannt, und Schiffe unter französischer Flagge suchen daraufhin sofort in neutralen Häfen Zuflucht. Sie liegen dann in Madeira und auf den Azoren, in Cadiz oder Ferrol, und wir haben das Nachsehen.« Die Aussicht auf Prisengelder war für jeden Seeoffizier Gegenstand unermüdlicher Spekulationen.
    »Vielleicht haben wir dennoch Glück«, meinte Hornblower.
    Er dachte an Maria und ihren Anteil an seinem Gehalt - schon ein paar hundert Pfund hätten da eine große Rolle gespielt.
    »Gewiß, die Möglichkeit besteht, Sir«, sagte Bush, aber man merkte ihm deutlich an, daß er sich keine großen Hoffnungen machte. »Schauen Sie doch einmal dorthin«, sagte Hornblower und wies mit schwungvoller Geste nach der Kimm, »das ist ein anderes Bild.« Da draußen waren mindestens sechs Segel in Sicht - alles englische Schiffe. Sie zeugten von dem ungeheuren Umfang des britischen Handels, sie schafften die Reichtümer herbei, die die englische Heimat in Stand setzten, Flotten in Dienst zu halten, Bundesgenossen zu unterstützen und Waffen gegen den Feind zu schmieden - ganz abgesehen davon, daß sie die unentbehrliche Schule aller jener Seeleute waren, die die Navy so notwendig brauchte, um die Meere für Englands Schiffahrt offenzuhalten, für die der Feinde Englands dagegen zu sperren. »Das sind ja nur Engländer, Sir«, sagte Prowse verwundert. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Hornblower darin so Besonderes sah. Auch Bush starrte seinen Kommandanten eine ganze Weile fragend an, ehe ihm des Rätsels Lösung dämmerte. Hornblower fühlte sich versucht, den beiden eine richtige Standpauke zu halten, aber Loggen und Wachwechsel verhinderten, daß es noch dazu kam.
    »Was laufen wir, Mr. Young?«
    »Dreieinhalb Meilen, Sir.«
    »Danke.« Hornblower wandte sich wieder an Prowse:
    »Steuern Sie diesen Kurs weiter.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Hornblower richtete seinen Kieker nach Backbord voraus.
    Dort sah man einen auf- und niedertanzenden schwarzen Punkt, der sich auf die Insel Molene zu bewegte. Den behielt er eine ganze Weile im Auge. »Mr. Prowse«, sagte er dann, ohne den Kieker abzusetzen, »wir könnten noch ein wenig mehr nach Land zu halten - sagen wir zwei Strich. Ich möchte das Fischerboot dort in geringem Abstand passieren.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Das Fahrzeug war eines der kleinen Boote, die hier den Sardinenfang betrieben, es war den Fischerbooten an der Küste Cornwalls zum Verwechseln ähnlich. Seine Besatzung war im Augenblick damit beschäftigt, das Zugnetz einzuholen. Als die Hotspur allmählich näher kam, konnte man durch das Glas erkennen, wie die vier Männer im Gleichtakt an den beiden Zugleinen rissen.
    »Bitte fallen Sie noch eine Kleinigkeit ab, Mr. Prowse, ich möchte noch näher heran.«
    Jetzt sah Hornblower, daß das Wasser an einer Seite des Fischerbootes seltsam verfärbt war. Es zeigte einen metallischen Schimmer, der sich deutlich von der weiten grauen Fläche der See abhob. Offenbar war das Boot auf einen Sardinenschwarm gestoßen, um den sich jetzt das Netz zusammenzog.
    »Mr. Bush, versuchen Sie doch bitte den Namen des Bootes zu entziffern.«
    Sie kamen rasch

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