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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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aber persönliche Freundschaft verriet.
    Hornblower bemerkte, daß seine Hand so hart war wie je - auch die Beförderung zum Kapitän z. S. hatte sie nicht weicher werden lassen. Aber Bush vermochte es nicht lange, an seinem starren Gesichtsausdruck festzuhalten. Schon begannen die blauen Augen vor Freude zu leuchten, und sogleich entwischte auch die eiserne Maske seiner Kontrolle. Er setzte ein Lächeln auf, das seinem Gesicht sofort alle Härte nahm. Da fiel es Hornblower schwerer denn je, seine Würde zu wahren.
    Mit einem kurzen Seitenblick entdeckte er einen Matrosen, der eifrig an der Flaggleine des Großtopps holte. Da stieg ein schwarzes Bündel empor, und als es den Flaggenknopf erreicht hatte, riß es der Mann mit einem Ruck aus dem Handgelenk aus.
    Das war sein Kommodorestander, sein Kommandozeichen, das auf dem Schiff gesetzt wurde, auf dem er eingeschifft war. Als der Stander auswehte, verkündete im gleichen Augenblick eine Rauchwolke und ein lauter Knall vom Vorschiff den Beginn des Saluts, der ihn begrüßte. Das war der höchste, der größte Augenblick. - Tausende und abertausende von Seeoffizieren dienten ihr ganzes Leben lang unter der englischen Kriegsflagge und durften doch nie ein Kommandozeichen führen, nie einen einzigen Salutschuß hören, der ihnen zu Ehren gefeuert wurde.
    Jetzt war es bei Hornblower um allen Ernst und alle Würde geschehen, erst mußte er lächeln, und dann gab es kein Halten mehr. Als er Bushs Blick begegnete, lachte er vor Freude laut auf, und Bush lachte mit. In ihrem Jubel wirkten sie wie zwei Schulbuben nach einem geglückten Streich, und es war besonders reizvoll zu sehen, wie sich Bush nicht nur deshalb freute, weil er wieder unter Hornblower dienen durfte, sondern allein darum, weil er ihn so glücklich sah. Nun blickte Bush über die Backbordreling, und Hornblower folgte seinem Beispiel. Da lag der übrige Verband, die zwei häßlichen Kanonenboote, die beiden Korvetten mit ihren Großschiffstakelagen und dazu der schnittige, kleine Kutter. Bei jedem der Schiffe zeichneten sich an der Bordwand Rauchwölkchen ab, die der Wind schon im nächsten Augenblick davontrug und zerflattern ließ. Hinterher hörte man den Donner der Schüsse, durch die jedes der Schiffe den Stander salutierte, sie feuerten geschützweise, wobei sie sich im Tempo genau nach dem Flaggschiff des Kommodore richteten. Bush musterte den ganzen Vorgang mit strengem Blick und überzeugte sich prüfend, ob man auch überall nach Brauch und Vorschrift verfuhr. Als er nichts auszusetzen fand, verzog sich sein Gesicht sofort wieder zu einem fröhlichen Grinsen. Der letzte Schuß des Saluts war verklungen, ihrer elf hatte jedes Schiff zu feuern gehabt. Es war ganz interessant, dies auszurechnen, daß allein das feierliche Heißen seines Standers das Land die Kleinigkeit von fünfzig Pfund gekostet hatte, und das in einem Krieg auf Leben und Tod gegen den Tyrannen, dem schon ganz Europa zu Füßen lag. Erneutes Zwitschern der Bootsmannsmaatenpfeifen beendete die Feier, die Besatzung begab sich wieder an ihre verschiedenen Dienstverrichtungen, die Seesoldaten nahmen Gewehr über und rückten im Gleichschritt ab, daß das Deck von den Tritten ihrer Stiefel dröhnte. »Ein schönes Erlebnis, Bush, nicht wahr?« sagte Hornblower. »Bei Gott, Sir, ein wunderbares Erlebnis!«
    Nun war noch der Schiffsstab vorzustellen, und Bush machte die Offiziere ihrem Kommodore der Reihe nach namentlich bekannt. Zuerst sah immer ein Gesicht wie das andere aus, aber Hornblower wußte aus Erfahrung, daß sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Individualitäten bei dem engen Zusammenleben an Bord sehr bald offenbarten, bis man einen jeden mit allen seinen Eigenheiten zum Überdruß genau kannte.
    »Ich hoffe, meine Herren, wir werden einander bald besser kennenlernen«, sagte Hornblower und gab damit seinem Gedanken in höflicher Form Ausdruck.
    Mittschiffs wurde sein Gepäck mit einem an der Großrah angeschlagenen Jolltau an Bord geholt. Brown führte dabei die Aufsicht, er war inzwischen auf irgendeine unauffällige Weise, wahrscheinlich durch eine Stückpforte, an Bord gekommen. Der Logger und Barbara mußten demnach immer noch längsseit liegen. Hornblower ging an die Reling und sah hinunter.
    Richtig, Barbara stand noch genauso da, wie er sie verlassen hatte, sie schien bewegungslos wie eine Statue. Aber anscheinend hatte man eben das letzte Gepäckstück übergeben, denn kaum hatte Hornblower die Reling erreicht,

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