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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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mich zu einer Änderung meines ursprünglichen Planes entschlossen. Es gilt jetzt vor allem, keine Zeit zu verlieren. Bitte, setzen Sie sofort Kurs auf Cap San Antonio ab.«
    »Cap San Antonio, aye, aye, Sir.«
    Harcourt war ein guter Offizier, seine Stimme verriet weder Überraschung noch Zweifel, als er den unerwarteten Befehl entgegennahm.
    »Sobald wir auf dem neuen Kurs sind, werde ich Ihnen meine Absichten erklären, wenn Sie die Güte haben wollen, sich mit den Karten wieder bei mir zu melden. Bringen Sie bitte auch Mr. Gerard mit.« "Aye, aye, Sir.«
    Jetzt konnte er endlich sein nasses Zeug ausziehen und sich mit einem Handtuch trockenreiben. Aus irgendeinem Grunde erschien ihm die Hitze in seiner kleinen Kajüte nicht mehr so drückend, vielleicht, weil sie jetzt draußen auf See waren, vielleicht auch, weil er endlich zu einem handfesten Entschluß gekommen war. Er fuhr eben in seine trockene Hose, als Harcourt das Ruder in Lee legen ließ. Die Crab drehte auf wie ein Kreisel, kräftige Arme holten dabei die Schoten ein. Auf dem neuen Kurs legte sie sich mit halbem Wind weit nach Steuerbord über. Hornblower, der grade ein Bein in der Hose hatte, suchte mit einem krampfhaften Satz das Gleichgewicht zu halten, fiel aber doch quer über seine Koje auf die Nase und zappelte mit den Beinen in der Luft. Mühsam rappelte er sich wieder hoch, die Crab holte immer noch nach Steuerbord über, bald weiter, bald weniger weit, so wie die querein kommenden Seen unter ihr hinwegrollten. Hornblower wurde durch dieses Überholen jedes Mal überrascht, wenn er grade mit dem anderen Bein in die Hose fahren wollte, so daß er sich noch zweimal unfreiwillig auf seine Koje setzte, ehe er damit zu Rande kam.
    Es war gut, daß Harcourt und Gerard erst erschienen, als das schwierige Werk gelungen war. Die beiden hörten Hornblower aufmerksam zu, als er ihnen auseinander setzte, welche Absichten die Daring nach seinen zwingenden Schlußfolgerungen verfolgte, und ihnen dann erklärte, daß er sie im Tobago-Kanal abfangen wollte. Harcourt nahm seinen Zirkel zur Hand, griff die Entfernungen ab und nickte, als er damit zu Ende war.
    »Bis San Antonio können wir vier Tage Vorsprung gewinnen.
    Den augenblicklichen Vorsprung der Daring abgerechnet, heißt das, daß wir drei Tage vor ihr dort sind.« Diese drei Tage Vorsprung mochten der Crab für die lange, lange Wettfahrt über die ganze Breite der Karibischen See gerade eben genügen.
    »Könnten wir nicht unterwegs Kingston anlaufen, Mylord?« fragte Gerard.
    Das war ein verlockender Vorschlag, aber Hornblower schüttelte energisch den Kopf. Es hatte keinen Sinn, noch den Stützpunkt anzulaufen, um die Nachricht bekannt zugeben und vielleicht Verstärkung mitzunehmen, wenn ihnen die Daring unterdessen unbehindert entschlüpfte. »Das Einlaufen würde viel zuviel Zeit kosten«, sagte er, »auch wenn wir die Seebrise ausnützen könnten. Und im Hafen gibt es ebenfalls wieder unerwünschten Aufenthalt. Ich meine, so wie die Dinge liegen, haben wir keinen Augenblick zu verlieren.«
    »Das läßt sich allerdings nicht in Abrede stellen, Mylord«, mußte ihm Gerard zugeben. Er spielte die Rolle des Admiralstabsoffiziers, dessen Pflicht es ist, jeden Plan seines Admirals kritisch unter die Lupe zu nehmen. »Wie verhalten wir uns, wenn wir mit der Daring zusammentreffen?« Hornblower blickte Gerard eine Weile unverwandt in die Augen. Sein Flaggleutnant hatte die Frage gestellt, die er sich ebenfalls vorgelegt hatte und auf die er noch keine Antwort wußte.
    »Ich bin noch damit beschäftigt, wirksame Maßnahmen für dieses Zusammentreffen zu planen«, sagte Hornblower. Das klang so abweisend, daß es Gerard wohlweislich vermied, noch ein Wort über dieses Thema zu verlieren. »Die schiffbare Rinne im Tobago-Kanal ist nur zwanzig Meilen breit«, sagte Harcourt, der immer noch eifrig mit dem Zirkel hantierte.
    »Dann kann uns die Daring auch bei Nacht kaum unbemerkt entkommen«, sagte Hornblower. »Ich bin jedenfalls überzeugt, meine Herren, daß unser Plan der denkbar beste ist. Vielleicht ist es überhaupt der einzige, der in diesem Falle in Frage kommt.«
    »Jawohl, Mylord«, sagte Harcourt und malte sich schon aus, was alles geschehen konnte. »Wenn uns die Daring wieder entkäme...« Er stockte. Die bloße Vorstellung raubte ihm vor Entsetzen die Sprache.
    »Wir, meine Herren, haben dafür zu sorgen, daß dieses Unglück nicht eintritt. Und da wir jetzt das menschenmögliche getan haben,

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