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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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verstrickt, die alle nicht das geringste mit Literatur zu tun hatten, und erfreute mich überschwenglich meiner hart erworbenen Freiheit, da, unversehens, zeigten sich wieder die alten Symptome und alles nahm mit fieberhafter Geschwindigkeit seinen Verlauf: Irgendwann im Jahre 1809 oder 1810, als der Spanische Krieg gegen Frankreich seinen Höhepunkt erreicht hatte, lag es Bonaparte am Herzen, seine Garnison in Barcelona mit dem notwendigen Proviant zu versorgen. Barcelona war damals fast in einem Belagerungszustand dank der Tätigkeit der spanischen Guerilleros. Die Nachrichtenübermittlung zu Land war äußerst schwierig, so entschloß sich Bonaparte, ein kleines Geschwader unter Admiral Cosmao von Toulon auszusenden mit dem Befehl, nach Barcelona durchzubrechen und der umzingelten Stadt das Erforderliche zu bringen. Jeder konnte das Schicksal voraussehen, das Cosmao ereilte. Britische Seestreitkräfte unter Admiral Martin schnitten ihm den Weg ab und vernichteten das Geschwader. - Das war vorerst einmal alles. Das war die Pioniermuschel, die sich als erste an das Holz hängte. Nun setzte mit Macht das wirkliche Leben ein, eine furchtbare Wirklichkeit, an die man nur ungern denken und über die man noch weniger gern schreiben mag: General Franco hatte in Spanien die Standarte der Revolution aufgepflanzt, und der Spanische Bürgerkrieg zerriß das Land. Ich war einer von den Männern, die nach Spanien gingen, um zu versuchen dahinterzukommen, was dort eigentlich geschah. Wie gut, daß ich nicht im einzelnen beschreiben muß, was wir dort zu sehen bekamen. Hier ist es nur nötig, festzustellen, daß es ein äußerst bedrückendes Erlebnis war. Ich hatte währenddessen keinen Augenblick Zeit, an irgend etwas anderes zu denken als an das, was da um mich herum vor sich ging. Das alles stand in krassestem, schrecklichem Gegensatz zu den läppischen Krisen und den unechten Gefühlen von Hollywood; tief bewegt und seelisch ausgelaugt kehrte ich nach England zurück.
    Nun, mit der Zeit füllten sich die Kraftreserven wieder auf, die alten Eingebungen machten sich wieder geltend, und damit wurde auch die Lust am Fabulieren wieder wach.
    Natürlich brachte ich alles, was ich in Spanien erlebte, sofort in Beziehung zu den Tatsachen, die mir vom Krieg gegen Napoleon bekannt waren; es gab da viele Analogien und Parallelen, und vor allem durfte man dabei nie den unbeugsamen spanischen Nationalcharakter außer acht lassen. In jenem Krieg (1808-1814) war es von lebenswichtiger Bedeutung, in wessen Händen die Herrschaft zur See lag; davon hing der Sieg mehr ab als von dem bewundernswerten Entschluß des spanischen Volkes, sich niemals dem Eroberer zu unterwerfen. Ich witterte die Möglichkeit zu einem neuen Roman...
    Als ich nach meiner Rückkehr nach England langsam wieder zu mir kam, wurde ich gewahr, daß eine ganze Reihe unzusammenhängender Bilder von den Großtaten, die der Royal Navy während des Krieges gelungen waren, sich in meinen Vorstellungen angesiedelt hatte: vernichtete Geleitzüge, in die Luft gesprengte Signalstationen, Hilfsaktionen für die Guerilleros, Bombardierung marschierender Kolonnen, plötzlich zupackende Überfälle auf die Küste - das alles gab Stoff für eine Geschichte voll Spannung und Kraft, der als Hauptthema das Problem der Seeherrschaft zugrunde liegen mußte.
    Und dann - und dann... hier setzte die alte Woge der Begeisterung wieder ein, als ich erkannte, was für Möglichkeiten dieses Thema bot, wie Szenen und Situationen nur so hervorsprudelten. Wer konnte solche Heldentaten wohl am besten vollbringen? Wer war der Mann, der klar genug denken und fein genug empfinden konnte, um den Einfluß der Seeherrschaft richtig einzuschätzen? Wer sonst als die schon entlassene Gestalt in meinem vorletzten Roman, Horatio Hornblower? Das geschichtliche Rahmenwerk paßte genau: seine ›Glückliche Heimkehr‹ wäre gerade zur rechten Zeit erfolgt, so daß er ein Linienschiff übernehmen und an die spanische Küste gesandt werden konnte, wo seine Kenntnis der spanischen Sprache (wie der Admiralität gewiß nicht entgehen würde) von Nutzen wäre. Hornblower war sowohl geistig wie technisch gut ausgerüstet für Operationen an der Küste, bei denen es auf feinfühligste Handhabung des Schiffs und schnelle Improvisation der Planung ankam. Und dann: jener Versuch der Franzosen, das umzingelte Barcelona mit Proviant zu versorgen... das gäbe einen Höhepunkt der Geschichte ab, wenn Hornblower sich zwischen die

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