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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Moment Zeit, um sich von den altertümlichen Anzeigen und Armaturen bezaubern zu lassen. Er drehte am Steuerrad, trat vorsichtig auf eines der Pedale. Die ersten Vogelstimmen waren ringsum zu hören.
    Zwischen den beiden Vordersitzen befand sich ein Hebel, der mit den H-förmig angeordneten Zahlen von eins bis vier und einem R markiert war. Zweifellos eine Gangschaltung. Cal war sicher, dass er mit einem so simplen Gefährt würde umgehen können. Er drehte an diversen Knöpfen. Da die Maschine nichts sagte, trat er auf beide Bodenpedale und rührte mit dem Schalthebel herum. Mehr durch Zufall legte er tatsächlich den ersten Gang ein.
    Immerhin ein Anfang, dachte er, aber wo, zum Teufel, hatte der Erbauer den Zündschalter versteckt?
    „Es dürfte Ihnen schwer fallen, den Wagen ohne den hier zu starten." Libby stand auf der Veranda. Eine Hand hatte sie auf die Hüfte gestemmt, die andere erhoben, und von den Fingern baumelte ein Schlüssel.
    Sie ist tatsächlich wütend, dachte Cal, aber darüber konnte er nicht lachen. „Ich wollte nur ... eine kleine Ausfahrt unternehmen."
    „Ach ja?" Sie zog ihren hastig übergestreiften Pullover tiefer über die Hüften hinab und stieg die Verandastufen hinunter. „Ihr Pech, dass ich den Zündschlüssel immer abziehe."
    Man braucht also einen Zündschlüssel, dachte er. Das hätte ich wissen müssen. „Habe ich Sie aufgeweckt?"
    Ziemlich unsanft stieß sie ihm die Faust gegen die Schulter. „Sie haben vielleicht Nerven, Hornblower! Gestern Abend erzählen Sie mir einen Haufen Blödsinn, damit ich Mitleid mit Ihnen bekomme, und heute wollen Sie mir meinen Wagen klauen. Wie hatten Sie sich das gedacht? Wollten Sie die Zündung kurzschließen? Nun, wenn Sie so ein fabelhafter Pilot sind, hätten Sie das eigentlich schneller hinkriegen müssen. Und leiser."
    „Ich wollte mir den Wagen nur ausleihen. Ich dachte, es wäre besser, wenn ich allein zur Absturzstelle fahre."
    Und ich dumme Gans habe ihm vertraut, dachte Libby. Er hat mir Leid getan. Ich wollte ihm helfen. Bin ich denn noch zu retten? Na warte, ich werde ihm schon helfen!
    „Gut, jetzt können Sie aufhören zu denken. Rutschen Sie rüber", befahl sie.
    „Ich verstehe nicht..."
    „Sie sollen auf den Beifahrersitz rutschen. Sie wollen zu Ihrem Wrack, und ich fahre Sie zu Ihrem Wrack."
    „Libby ..."
    „Rutschen Sie rüber, Hornblower, oder das Loch in Ihrer Stirn kriegt Gesellschaft."
    „Na schön." Ergeben hob er sich über den Ganghebel und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. „Aber sagen Sie nachher nicht, ich hätte mich nicht bemüht, Sie zu warnen."
    „Wenn ich daran denke, dass Sie mir Leid getan haben!"
    Mit größtem Interesse beobachtete Cal, wie Libby den Schlüssel in einen Schlitz steckte und umdrehte. Der Motor sprang an, das Radio plärrte, die Wischerblätter quietschten über die Scheibe, und die Heizung pustete los.
    „Sie sind mir vielleicht einer", schimpfte sie vor sich hin und drehte an verschiedenen Knöpfen.
    Bevor er sich dazu äußern konnte, gab sie Gas, und der Geländewagen schoss auf den schmalen Fahrweg hinaus.
    „Libby." Cal räusperte sich und hob dann die Stimme über das laute Motorengeräusch. „Ich tat, was ich für Sie am besten hielt. Ich wollte Sie nicht noch mehr als ohnehin schon mit der Sache belasten."
    „Sehr freundlich." Sie zog den Ganghebel zurück.
    Steine spritzten hinter den Reifen auf. „Also, für wen arbeiten Sie, Hornblower?"
    „Ich bin selbstständig."
    „Verstehe. Sie verkaufen an den Meistbietenden."
    Dass ihre Stimme jetzt wieder so grimmig klang, irritierte ihn. „Selbstverständlich. Tut das nicht jeder?"
    „Manche Leute hängen kein Preisschild an die Loyalität ihrem Land gegenüber."
    Cal schloss die Augen. Bei diesem Thema war sie also wieder! „Libby, ich bin kein Spion. Ich arbeite nicht für die CAL" „CIA."
    „Ist doch egal. Ich bin Pilot. Ich befördere Versorgungsgüter, Menschen, Ausrüstungen. Ich beliefere Raumhäfen, Kolonien, Forschungsstationen."
    „Ach, dieses Lied ist wieder dran." Sie biss die Zähne aufeinander und jagte den Geländewagen eine Böschung hinunter und durch einen Bach. Wasser spritzte zu beiden Seiten hoch. „Was wollen Sie denn diesmal sein? Ein intergalaktischer Fernfahrer?"
    Er hob die Hände und ließ sie schlaff wieder sinken. „So ungefähr."
    „Ich nehme Ihnen überhaupt nichts mehr ab, Cal. Ich glaube nicht, dass Sie verrückt sind oder dass Sie sich in Illusionen flüchten. Also lassen

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