Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
niemandem zeigen können. Eines davon war für die Zeitkapsel, das andere für Libbys eigene Aufzeichnungen bestimmt. Sie hatte es schließlich in ihrer Eigenschaft als Wissenschaftlerin aufgenommen und wollte es zusammen mit dem Bericht ablegen, den sie über dieses Sonderexperiment schrieb.
    Nur hatte leider weder das Foto noch der Bericht etwas mit der Wissenschaft zu tun, dafür umso mehr mit dem Herzen. Libby wollte sich nicht auf ihr Erinnerungsvermögen verlassen.
    Sie steckte sich die fertigen Bilder in die Tasche, hängte sich die Kamera über die Schulter und stieg den Abhang hinunter. Als sie vor der Einstiegsluke des Schiffs stand, hob sie die Faust, und dann musste sie lachen. Klopfte man eigentlich bei einem Raumschiff an die Tür, wenn man hineinwollte?
    Sie kam sich recht närrisch vor, als sie schließlich doch anklopfte. Ein Streifenhörnchen sauste über den Boden und auf einen der umgestürzten Baumstämme, stoppte dort und starrte Libby an.
    „Ich weiß ja, dass es ziemlich albern ist", erklärte sie dem Tierchen. „Aber sag's nicht weiter." Sie warf ihm einen halben Keks zu und drehte sich um, um noch einmal zu klopfen. „Los, Hornblower, mach auf. Ich komme mir hier draußen langsam ganz schön idiotisch vor."
    Libby klopfte, hämmerte und rief. Einmal vergaß sie sich sogar und trat kräftig gegen den Schiffsrumpf, was aber nur dazu führte, dass ihr danach die Zehen wehtaten. Wütend auf Cal und auf sich selbst, wollte sie sich umdrehen und fortgehen, als ihr einfiel, dass er sie ja möglicherweise überhaupt nicht hören konnte. Und war da nicht außerdem irgendeine Vorrichtung gewesen, mit welcher er die Einstiegsluke von außen hatte öffnen können?
    Nach zehn Minuten hatte sie den Knopf gefunden. Als sich die Luke öffnete, stürmte Libby kampflustig hinein.
    „Hör mal, Hornblower, ich ..."
    Cal befand sich nicht im Kommandostand. Entnervt fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar. Konnte der
    Kerl nicht wenigstens zur Verfügung stehen, wenn sie ihn anschreien wollte?
    Der Schutzschild war offen. Libby betrachtete das herrliche Panorama. Sie trat näher an die Schaltkonsole und setzte sich dann in Cals Sessel.
    Wie fühlte man sich wohl als Pilot eines so riesigen, so mächtigen Fluggeräts? War es ein Wunder, dass Cal es liebte? Selbst eine fest auf dem Boden stehende Frau konnte sich die wilde, grenzenlose Freiheit der Reise durch den Weltraum vorstellen. Da waren Planeten, Kugeln aus Farbe und Licht. Da war das Leuchten weit entfernter Sterne, das Schimmern der Monde im Orbit, und Cal suchte sich seinen Weg durch den Raum, wie er für sie mit seinem Flugrad einen Weg durch die Baumwipfel gesucht hatte.
    Sie warf noch einen Blick auf die Kontrollen und betrachtete dann den Computer. Etwas unsicher schaute sie sich im leeren Kommandostand um, und dann beugte sie sich vor.
    „Computer?"
    Arbeitsbereit.
    Libby fuhr zusammen und hätte beinahe hysterisch aufgelacht. Zwei Fragen wollte sie stellen, aber nur eine von ihnen wollte sie auch wirklich beantwortet haben. Sie gab sich einen Stoß.
    „Computer, wie ist der Stand der Kalkulationen für die Rückkehr in das dreiundzwanzigste Jahrhundert?"
    Kalkulationen abgeschlossen. Wahrscheinlichkeitsindex formuliert. Risikofaktoren, Flugbahn, Schub, Umlaufwinkel, Geschwindigkeit und Erfolgsfaktoren gespeichert. Wird Report verlangt?
    „Nein."
    Also war Cal mit seiner Arbeit fertig. Er hatte es ihr nicht gesagt, und sie glaubte zu wissen, weshalb nicht. Er wollte ihr nicht wehtun, denn er wusste, was sie empfand. So sehr sie auch versuchte, ihre gegenseitige Beziehung als eine Art Momentaufnahme zu betrachten, er hatte sie durchschaut. Und jetzt wollte er freundlich sein und sie schonen. Und sie wollte sich über seinen Erfolg freuen.
    Einen Augenblick dachte sie nach, und dann stellte sie die Frage, die sie schon einmal gestellt hatte: „Computer, wer ist Caleb Hornblower?"
    Hornblower, Caleb, Captain der ISF, außer Dienst. Geboren 2. Februar 2222 in Philadelphia. Mutter: Katrina Hardsty Hornblower. Vater: Byram Edward Hornblower. Wilson-Freemont-Memorial-Akademie, Abschluss 2237. Studium an Princeton. Universität. Studium nach sechzehn Monaten ohne Abschluss abgebrochen. In ISF eingetreten. Dienstzeit von 2239 bis 2245. Militärische Personalakte wie folgt...
    Libby hörte sich den Bericht über Cals militärische Laufbahn an. Er enthielt jede Menge ehrenvolle Erwähnungen und verzeichnete ebenso viele Verweise.
    Die Vermerke über

Weitere Kostenlose Bücher