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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewalttätige Szene zurücklassen. Und deshalb kämpfte sie jetzt für sie beide.
    Er kannte sie viel zu gut, jede Kurve, jeden Zentimeter ihrer weichen Haut. Aufs Neue von seiner Wut getrieben, packte er Libbys Handgelenke mit einer Faust und hielt sie über ihrem Kopf fest. Hart presste er seine Lippen an ihren Hals, während er seine freie Hand unbeirrt zu den geheimsten, empfindsamsten Winkeln ihres Körpers führte.
    Er hörte Libby aufstöhnen, als die ungewollte Lust sie durchfuhr. Ihr Körper spannte sich an, bäumte sich auf, bog sich bebend hoch und sank dann in sich zusammen. Cal hörte ihren erstickten Aufschrei, und er sah ihre Lippen zittern, bevor sie sie mit aller Macht zusammenpresste.
    Reue erfüllte ihn. Er hatte kein Recht, niemand hatte das Recht, etwas so Schönes als Waffe zu benutzen. Er hatte Libby für etwas bestrafen wollen, das doch außerhalb ihrer Kontrolle gelegen hatte. Er hatte es getan, und er hatte sich damit selbst bestraft.
    „Libby."
    Sie hielt die Augen geschlossen und schüttelte nur den Kopf. Cal rollte zur Seite und starrte an die Decke. „Ich habe dafür keine Entschuldigung. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich dich so behandelt habe."
    Libby hielt ihre Tränen zurück. Sie schaffte es, wieder gleichmäßiger zu atmen und schließlich die Augen zu öffnen. „Eine Entschuldigung sicherlich nicht, aber einen Grund. Diesen Grund möchte ich gern erfahren."
    Cal antwortete nicht gleich, obwohl er ihr eine ganze Reihe von Gründen hätte nennen können - Mangel an Schlaf, Überarbeitung, Angst vor dem möglichen Scheitern seines Flugs. Das wären alles zutreffende Gründe gewesen, aber die Wahrheit gaben sie nicht wieder.
    „Du bist mir nicht gleichgültig", sagte er langsam. „Es fällt mir nicht leicht zu wissen, dass ich dich nie wieder sehen werde. Mir ist bewusst, dass jeder von uns sein eigenes Leben hat. Vielleicht tun wir beide, was wir tun müssen, aber mir gefällt die Vorstellung nicht, dass es dir leicht fällt."
    „Es fällt mir nicht leicht."
    Es erleichterte ihn sehr, das zu hören. Er tastete nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Ich bin eifersüchtig."
    „Worauf?"
    „Auf die Männer, die du kennen lernen wirst, auf die, die du lieben wirst. Auf die, die dich lieben werden."
    „Ich ..."
    „Nein, sage jetzt nichts. Lass mich ausreden. Lass es mich loswerden. Es nützt mir gar nichts, vom Verstand her zu wissen, dass es falsch ist, aber jedes Mal, wenn ich mir vorstelle, dass ein anderer Mann dich so berührt, wie ich dich berührt habe, werde ich verrückt."
    „Und deshalb bist du so wütend auf mich?" Libby wandte den Kopf und betrachtete Cals Profil. „Wegen deiner detaillierten Vorstellung von meinen zukünftigen Liebesaffären?"
    „Du hast alles Recht, mich als einen Idioten hinzustellen, der gerade den Verstand verliert."
    „Das will ich gar nicht."
    „Ich sehe den Kerl direkt vor mir. Er ist einsfünfundneunzig groß und wie ein griechischer Gott gebaut."
    „Vielleicht Adonis?" Libby lächelte. „Ich würde für ihn stimmen."
    „Sei still", befahl er, aber er lächelte auch ein wenig. „Er hat blondes, etwas windverwehtes Haar, und in seinem harten, kantigen Kinn hat er so ein verdammtes Grübchen."
    „Wie Kirk Douglas, ja?"
    Misstrauisch blickte er sie an. „Du kennst so einen Kerl?"
    „Nur vom Hörensagen." Weil Libby spürte, dass der Sturm vorüber war, küsste sie Cals Schulter.
    „Wie dem auch sei. Jedenfalls hat er Verstand, und das ist ein weiterer Grund, weswegen ich ihn hasse. Er ist Doktor der Philosophie. Er kann mit dir stundenlang die traditionellen Paarungsriten irgendwelcher ausgestorbenen Völkerstämme diskutieren. Und Klavier spielt er auch."
    „Wow! Ich bin beeindruckt."
    „Er ist reich", fuhr Cal unbeirrt fort. „Einen Kreditindex von 9.2. Er bringt dich nach Paris und liebt dich in einem Zimmer mit Ausblick auf die Seine. Und dann schenkt er dir einen faustgroßen Brillanten."
    „Hm, hm." Libby tat, als dächte sie nach. „Kann er auch Gedichte aufsagen?"
    „Er schreibt sie selbst."
    „Auch das noch." Libby drückte sich die Hand aufs Herz. „Du könntest mir nicht vielleicht sagen, wann und wo ich ihn treffen werde? Ich möchte schließlich vorbereitet sein."
    Cal stützte sich nur so weit auf, um Libby ins Gesicht sehen zu können. In ihren Augen sah er Erheiterung, keine Tränen. „Dir macht das alles wohl richtig Spaß, was?"
    „Ja." Sie streichelte seine Wange. „Würdest du dich wohler

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