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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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einem drohenden Blick. »So sei es! Schafft Ihr mir das sagenhafte Horn des Aigidenkönigs heran, so seid Ihr frei! Scheitert Ihr aber, werdet Ihr den Baron ehelichen und von diesem Hof verschwinden ... ein für alle Mal! Ihr habt bis zum Spätsommerbankett Zeit! Das ist von heute gerechnet an in einem Monat. Beim nächsten Vollmond also steht Ihr entweder mit dem Horn vor mir, oder übergebt Euch in die Gewalt Eures Verlobten!«
    »Einverstanden!« Euphenas Herz pochte wie wild. Sie konnte nur noch daran denken, dass sie für heute gerettet war.
    Sie verneigte sich vor ihrem König, so elegant sie konnte und verließ hoch erhobenen Hauptes den Saal. Sollte die Meute ruhig sehen, dass sie fest entschlossen war, sich selbst zu helfen! Sie passierte die Wachen und begab sich in den Trakt der Hofdamen. Bis zu ihrem Korridor schaffte sie es, Haltung zu bewahren. Hinter der Biegung brach ihre Fassade zusammen. Zitternd schleppte sie sich in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter sich und sackte zu Boden.
    Sie barg ihr Gesicht in den Händen. Wie hatte es nur so weit kommen können? Warum hatte sie nicht besser aufgepasst?
    Sie lehnte den Kopf gegen die Tür, ihr Blick huschte suchend durch den Raum. Ihr Leben war so oder so vorbei! Wenn dieser Aigidenkönig tatsächlich irgendwo da draußen in den Wäldern existierte und er so blutrünstig war, wie die Legenden behaupteten, konnte er ihr wenigstens den Gefallen tun, sie nicht mehr zurückkehren zu lassen! Sie starb lieber im Kampf gegen ein wildes Ungeheuer, als unter der Knute eines kultivierten Monsters!

D ie Sonne brannte Helwyr auf den Nacken. Gekonnt wich er einem Schwertstreich aus, fing den Schwung mit dem linken Bein ab und drückte sich zum Gegenschlag nach vor. Prompt entdeckte er eine Lücke in Astos Deckung. Mit einem Schlag gegen den runden Holzschild und einem gleichzeitig gestellten Bein, brachte er ihn zu Fall. Triumphierend grinsend setzte er das Holzschwert an die Kehle seines Waffenbruders.
    »Gar nicht mal so schlecht, mein Freund!« Astos rappelte sich hoch und taxierte ihn. »Aber was sagst du dazu ?«
    Er machte einen Ausfallschritt und zielte auf Helwyrs Bauch. Aber der tänzelte nur lachend zur Seite.
    »Du wirst alt, Astos. Das Leben in der Stadt hat dich weichgeklopft!«
    »Das nennst du alt?!« Der Rittmeister setzte eine heftige Attacke, die Helwyr zurückdrängte. Kurz bevor er den Rand des Trainingskreises erreicht hatte, unterlief er Astos‘ Hiebe, schnappte sich seine Beine und drückte ihn mit der Schulter um. Mit seinem ganzen Gewicht hielt er ihn am Boden fest. Im Ringen durfte man den Rittmeister nicht unterschätzen. Er war gerade dabei eine Beinschere einzusetzen, die Helwyr mit einem Biss in seine Wade kontern wollte, als ein Rekrut auf sie zuhielt.
    »Astos! Helwyr!« Er nickte kurz zum Gruß. »Ihr sollt Euch unverzüglich bei seiner Majestät dem König einfinden!«
    »Was gibt es denn?« Helwyr lag am Rücken und hielt immer noch die Wade seines Freundes in der Hand.
    »Das fragt Ihr besser seine Majestät persönlich!« Mit diesen Worten verschwand der Bote in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Nun denn ... da klar ist, dass ich dich zum wiederholten Male besiegt habe, sollten wir unseren König nicht warten lassen!« Helwyr sprang auf und half seinem Freund grinsend auf die Beine.
    Astos schnaubte. »Ich lasse dich in dem Glauben, wenn du dann besser schlafen kannst!«
    Helwyr klopfte ihm lachend auf die Schulter und folgte ihm zu den Umkleideräumen.

    Nach dem zeremoniellen Klopfen wurden sie in das Schreibzimmer seiner Majestät eingelassen. Der Raum war mit dunklem Holz vertäfelt und fasste alle Bücher und Dokumente, die im Palast zu finden waren. Den Mittelpunkt bildete ein schwerer Tisch, auf dem eine Landkarte des Reiches ausgebreitet lag. Groß genug, um bei taktischen Besprechungen bunt bemalte Holzarmeen aufstellen und verschieben zu können. Der Baron, der sich auf dem gestri gen Bankett bereiterklärt hatte Euphena zu ehelichen, stand zusammen mit Fengus am anderen Ende des Raumes und redete leise auf ihn ein. Was der hier zu suchen hatte, wusste Helwyr beim besten Willen nicht, denn wenn Fengus Helwyr zu sich rief, hatte er meist einen Auftrag für ihn, von dem solch schmierige Typen, wie der Baron, besser nichts wissen sollten.
    Astos räusperte sich verhalten.
    »Nur herein, meine Herren!« Fengus bedeutete ihnen, näherzukommen.
    »Ihr habt uns rufen lassen, Majestät?« Astos stand stramm.
    »Ja! Ich

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