Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
Vom Netzwerk:
brauche Euer Geschick in einer delikaten Angelegenheit!« Fengus nickte ihm kurz zu und widmete sich dann Helwyr. »Wir alle sind froh, Euch wieder wohlbehalten bei uns zu haben! Ich habe schon gehört, wie erfolgreich der Auftrag verlaufen ist! Bei Gelegenheit möchte ich selbstverständlich alle Einzelheiten erfahren!«
    »Natürlich, Majestät.« Helwyr verneigte sich dezent. Eine leere Floskel. Wenn Fengus seinen Befehl ausgeführt sah, interessierte ihn die Geschichte dazu nicht im Geringsten. Für ihn war das Ergebnis, alles, was zählte und das hatte Helwyr wieder einmal erbracht.
    »Wart Ihr gestern Abend auf dem Bankett?« Diese Frage verwirrte Helwyr. Der König war nicht für harmlose Plaudereien bekannt.
    »Natürlich, Majestät!«
    »Gut! Dann seid Ihr bestimmt in den Genuss der Auseinandersetzung zwischen mir und einer gewissen Hofdame gekommen. Die Wette mit Euphena?«
    Helwyr nickte. Er hatte sie sofort wiedererkannt. Dieses leicht verwirrt aussehende Fräulein, mit einem dezenten Hang zur Aufmüpfigkeit. Er schmunzelte. Wer vor dem versammelten Hofstaat eine Weisung des Königs zurückwies, war entweder sehr dumm, oder sehr verzweifelt. Helwyr sah zum Baron und tippte auf Zweiteres.
    »Eine äußerst unangenehme Geschichte.« Fengus trat ans Fenster. »Ich hätte nie gedacht, dass sie so weit geht! Ich habe ihren Willen wohl unterschätzt. Es heißt, sie löchert gerade jeden Geschichtenerzähler und Gelehrten der Stadt und trägt so schnell wie möglich alle Informationen über das vergessene Volk zusammen, die sie finden kann.« Er seufzte. »Die Sache entwickelt sich langsam zur Staatsaffäre!«
    »Mit Verlaub Euer Majestät,« Astos trat hinter ihn, »Ihr müsst ihr den Versuch gewähren, sonst verliert Ihr Euer Gesicht! Jetzt einen Rückzieher zu machen, wäre äußerst unklug! Es ist schließlich nur eine Legende.«
    »Ja ...« Fengus schmunzelte plötzlich. »Nur eine Legende.«
    »Aber was, wenn doch nicht? Ich will meine Braut behalten!« Der Baron trat nervös von einem Bein auf das andere.
    Verärgert drehte sich Fengus zu ihm um. »Hier geht es längst nicht mehr um Eure Braut, Baron! Also haltet jetzt den Mund!«
    Er rieb sich die Augen und wandte sich wieder an Astos und Helwyr. »Ich kann nicht zulassen, dass sie die Wette gewinnt! Stellt Euch nur einmal vor, welche Auswirkung, dass auf die Damenwelt hätte. Auf Abenteuer gehen, statt zu heiraten und zu Hause zu bleiben.« Er schnaubte. »Ganz zu schweigen vom Sieg einer Bürgerlichen über einen König!«
    »Es sind doch bloß Märchen, Majestät. Romantische Vorstellungen von Gefahr und Abenteuer!«, versuchte Helwyr ihn zu beschwichtigen.
    »Und was wenn nicht?«
    Helwyr war gespannt, was Fengus zu tun gedachte. Solche Geschichten verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und jeder seiner Handlungen würde lange im Gedächtnis der Bevölkerung hängen bleiben.
    Astos überlegte kurz. »Lasst sie sich ihre Hörner abstoßen. Sie ist eine Hofdame, die Wildnis ist nichts für sie! Euphena wird schneller heimkehren, als Ihr »goldenes Horn« sagen könnt. Sie wird ihren Fehler einsehen und ein ruhiges Leben beginnen.«
    »Majestät, ich finde auch, dass Ihr sie gehen lassen solltet, schließlich habt Ihr Euer Wort gegeben. Sie wird des unbequemen Lebens auf der Landstraße bald überdrüssig sein und zurückkehren!« Obwohl Helwyr meinte, was er sagt, wollte ein Teil von ihm sie triumphieren sehen. Zumindest wäre das einmal etwas Neues für Fengus.
    »Dann muss es wohl so sein!« Der König seufzte. »Astos Ihr begleitet sie auf ihrer Reise! Sucht Euch ein paar Männer, die hier nicht unbedingt gebraucht werden, und passt auf, dass sie möglichst heil wieder hierherkommt. Keiner soll mir nachsagen können, ich würde nicht für mein Volk sorgen!«
    Es war dem Rittmeister deutlich ins Gesicht geschrieben, dass er nicht besonders erfreut darüber war, seinen gemütlichen Posten hier in der Stadt gegen den Sattel zu tauschen, aber Befehl war nun einmal Befehl.
    »Schaut nicht so traurig, Rittmeister. Ihr werdet höchstens eine Nacht von Eurem Weib getrennt sein!« Fengus wandte sich ab und dachte nach.
    »Helwyr, Ihr leitet ein Kommando von fünf Männern!« Er überlegte sichtlich noch. »Folgt der Reisegruppe unauffällig. An einer geeigneten Stelle überfallt Ihr sie!«
    »Überfallen, Majestät?« Helwyr verstand nicht, was das sollte.
    Fengus sah ihn an. »Ihr wart lange fort, Euch kennt man hier nicht. Kleidet Eure Männer in Lumpen und

Weitere Kostenlose Bücher