Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
Vom Netzwerk:
besorgt.
    »Ja, alles bestens.« Euphena krallte eine Hand in Anthas Mähne und lehnte sich gegen die graue Stute.
    Helwyr atmete tief ein. Inzwischen schien er ihr gemeinsames Abenteuer durchaus zu genießen. Zumindest taute er in den Wäldern deutlich auf, das war ihm anzusehen.
    »Jetzt kann es eigentlich nicht mehr weit sein!«, meinte er plötzlich fröhlich.
    »Weit wohin?«
    »Bis an den Fuß der Berge. Die Ausläufer haben wir schon hinter uns gelassen. Wir können bald mit dem Aufstieg beginnen!«
    Euphena verstand beim besten Willen nicht, warum er sich so darüber freute! Wenn sie zurück im Palast war, würde sie Fengus umgehend vorschlagen, eine Maultierkarawane oder eine Straße oder zumindest einen Waldweg in die Richtung anzulegen! Sie fasste es einfach nicht, dass bisher noch keiner das Bedürfnis verspürt hatte, die Berge zu überqueren! Andererseits ... Euphena dachte an die Zeichnung des Aigiden. Vielleicht würde Fengus den Vorschlag doch nicht so gut finden. Wie auch immer, darum konnte sie sich kümmern, wenn alles vorbei, und sie entweder tot oder verheiratet war. Wobei die zwei Möglichkeiten für sie kaum einen Unterschied machten! Euphena barg ihr Gesicht in Anthas Fell. Warum steckte sie in diesem Schlamassel? Wieso hatte es sie getroffen? Es gab so viele Hofdamen, warum konnte nicht irgendeine andere mehr Pech haben als sie? Das alles würde doch sowieso nicht funktionieren!
    »Einen Kupferling für Eure Gedanken!«
    Euphena schreckte hoch. Helwyr betrachtete sie nachdenklich.
    Sie seufzte. »Ich habe gerade daran gedacht, was ich Euch abverlange und daran, dass wir doch sowieso keinen Erfolg haben werden! Vermutlich gehen wir in den nächsten zwei Tagen drauf! Ob uns irgendetwas angreift, oder wir an Hunger verrecken, das kann doch alles nicht funktionieren! In diesem verdammten Wald gibt es noch nicht einmal Hasen!«
    »Wenn ihr so rumbrüllt, wird es auch weiterhin keine geben.« Helwyr lachte. »Euphena, was soll das? Ihr gebt bei der ersten Steigung auf? Wo ist plötzlich euer Mut hingekommen? Ah, Moment ... da ist er! Er funkelt noch immer in Euren schönen Augen. Deshalb könnt Ihr ihn gerade selber nicht sehen, aber ich sage Euch: Er ist da!« Bei den letzten Worten tupfte er ihr spielerisch auf die Nase.
    Unwillkürlich musste sie lächeln.
    »Na bitte, geht doch! So stelle ich mir meine Reisebegleitung vor! Und ab jetzt kein trübes Gesicht mehr! Mir reichen schon die langen Gesichter unserer Pferde!«
    Euphena musste lachen. Sie war über sich selbst erstaunt, denn seit sie mit Helwyr unterwegs war, kicherte sie wie ein Blumenmädchen an einem Festtag! Sie konnte nur hoffen, dass das wieder verging. Es klang ganz und gar nicht damenhaft! Sie streckte den Rücken durch und marschierte weiter.
    »Habt Ihr mir gerade gesagt, dass ich schöne Augen habe?« Sie grinste ihn seitlich an.
    »Habe ich das? Ich glaube, Ihr täuscht Euch, Fräulein!« Er machte ein ernstes Gesicht. »Die Waldluft tut Euch ganz offensichtlich nicht gut.«
    Sie kicherte. Die Normalität war wieder eingekehrt.

    Obwohl Euphena immer müder und erschöpfter wurde, machte ihr die Steigung kaum noch etwas aus. Der Wald lichtete sich zusehends und der mit rutschigem Laub bedeckte Boden wich saftigem Gras und dunklem Felsgestein. Sie genoss die Schritte auf dem moosigen Untergrund. Es fühlte sich sogar durch die Sohlen ihrer Stiefel an, als stünde sie auf dem dicken Teppich in Gräfin Pollias Erkerzimmerchen.
    »Traut Ihr Euch zu, auf Antha weiterzureiten? Das Gelände würde es jetzt wieder leichter zulassen.« Helwyr hielt an.
    »Natürlich!« Euphena stoppte ihre Stute. Wenn sie irgendwie ihre Füße entlasten konnte, war ihr das nur mehr als recht!
    Helwyr stütze ihr linkes Bein, während sie ihr rechtes über Anthas Rücken schwang, dann reichte er ihr die Zügel und stieg auf Hestus.
    Sie folgten der Bergflanke. Helwyr suchte einen geeigneten Aufstieg, den sie mit den Pferden passieren konnten. Als sie schließlich einen schmalen Pfad entdeckten, der in die Felsen führte, stand die Sonne schon tief über dem Horizont. Sie hatten mehr Zeit verloren, als Helwyr lieb war. Sie trieben ihre Tiere zur Eile an. Schritt für Schritt kämpften sie sich bergauf.
    »Was meint Ihr, was hinter dieser Bergkette liegt?« Euphena beugte sich leicht nach vorne, damit Helwyr sie hörte.
    »Wenn wir Pech haben, noch mehr Berge!« Er drehte sich über die Schulter zu ihr um.
    »Ist das denn wahrscheinlich?« Euphena klang

Weitere Kostenlose Bücher