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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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an.
    »Dennoch ist es nicht unmöglich! Also zeigt es mir!«
    Helwyr rieb sich über die Narbe. »Nun gut! Aber wenn wir zu viel Zeit durch sie verlieren, muss sie weg!«
    Euphena nickte.
    »Setzt Euch gerade hin, Fersen runter, Beine ran!« Sie versuchte seinen Anweisungen folge zu leisten, schaffte es aber nicht wirklich. Der Rock behinderte sie im Sitzen. Helwyr seufzte und zog sein Messer.
    »Ihr gestattet?« Ohne auf eine Antwort zu warten, schlitzte er ihn an der Seite von oben bis unten auf. Euphena hätte lauthals geschrien, wenn der Schock nicht so groß gewesen wäre.
    »Ihr ... das war ... ich ... was fällt Euch ein?«
    »Ihr wolltet reiten, oder? Also Fersen tief, Beine ran und treiben.« Er drückte ihr die Zügel in die Hand und lenkte Hestus ein Stück zur Seite.
    Euphena atmete tief durch. Sie wickelte ihren Haarknoten neu und steckte ihn mit Helwyrs Fleischdorn fest. So schwer konnte das ja nicht sein!
    Sie wappnete sich für ihren ersten Ritt und drückte der Stute die Beine in die Seiten.
    Nichts. Euphena trieb erneut. Wieder nichts.
    Antha rupfte unbekümmert ein paar Grashalme.
    »Setzt Euch durch! Sie muss Euch erst akzeptieren!«
    Euphena versuchte es. Die graue Stute verlagerte nur ihr Gewicht und blieb stehen. Da war nichts zu machen!
    »Haltet Euch fest!« Helwyr schnalzte Antha mit seinen Zügeln aufs Hinterteil. Wiehernd sprang sie los. Euphena wurde durchgebeutelt.
    »Durchhalten!«
    Antha galoppierte den Fluss entlang. Helwyr folgte ihr mit etwas Abstand. Verzweifelt klammerte sich Euphena fest. Sie wagte nicht einmal zu schreien aus Angst den Halt zu verlieren. Helwyr holte auf und hängte sich an ihre Seite. Warum bloß war sie auf die idiotische Idee gekommen, reiten zu wollen? Wieso hatte sie sich nicht mit ihren Füßen begnügen können? Euphena verfluchte ihren eigenen Starrsinn. Zu allem Überfluss endete vor ihnen auch noch die Wiese. Sie hatten die Ausläufer des Waldes erreicht.
    »Achtet auf ihre Bewegungen! Werdet eins!«
    Was für ein kluger Ratschlag! Helwyr hatte leicht reden, er saß auf einem braven Pferdchen, das er in und auswendig kannte! Antha verlangsamte ihren Galopp und begann leicht zu pendeln. Auf der einen Seite war der Fluss, auf der anderen lief Hestus und vor ihr öffnete sich der dunkle Wald. Euphena war verblüfft. Antha überlegte, wohin sie laufen sollte! Offensichtlich wartete sie auf Führung! Euphena neigte sich leicht zum Wasser hin. Antha reagierte. Sie probierte es zur anderen Seite. Antha folgte ihr erneut. Euphena war fasziniert.
    Inzwischen hatten sie den Wald beinahe erreicht. Bevor sie sich versah, bremste Antha abrupt ab und blieb protestierend vor dem dunklen Dickicht stehen. Ein wenig zu abrupt, denn Euphena verlor den Halt und wurde vornüber zu Boden geschleudert. Sie schnaubte. So weit ging die Liebe ihres Kutschpferdchens also noch nicht!
    »Gar nicht mal schlecht!« Helwyr brachte Hestus neben ihr zum Stehen und stieg ab. »Ihr mausert Euch!« Er half ihr auf die Beine.
    »Wir werden wohl noch ein wenig brauchen.« Euphena rieb sich den Hintern.
    »Kommt. Das nächste Stück müssen wir ohnehin zu Fuß zurücklegen.« Er nahm Anthas Zügel an sich und schob die immer noch etwas durcheinander wirkende Euphena vor sich in den Wald.

S ie kamen nur langsam voran.
    Das Dickicht des Waldes machte ihnen zu schaffen. Euphena verhakte sich alle paar Schritte mit ihrem Rock in den Sträuchern und hatte sich auf dem unübersichtlichen Laubboden schon zweimal fast den Knöchel verstaucht. Was würde sie jetzt nicht alles für eine Straße geben! Noch dazu hatte sie keine Ahnung, wie lange sie bereits unterwegs waren. Lang genug auf jeden Fall um ihr schmerzende Füße zu bescheren. Von dem Sturz am Morgen taten ihr die Knochen weh und ein zunehmender Hunger plagte sie. Mit einem Spaziergang durch die Wildnis hätte sie sich durchaus anfreunden können, wenn nur diese verdammte Steigung nicht gewesen wäre! So gut sie konnte kämpfte sie sich den Hang hinauf. Je früher sie die Berge überquerten desto besser! Keuchend blieb Euphena stehen und wartete auf Helwyr, der die Pferde hinter sich herzog.
    »Was ist Püppchen? Keine Luft mehr?« Er brachte Hestus und Antha zum Stehen.
    »Nein ... das ist es nicht, ... ich ... genieße nur ... die Landschaft!« Stöhnend beugte sich Euphena vorn über, um besser Luft zu bekommen. Sie hätte vor ihrer Abreise die verfluchten Cremetörtchen nicht essen sollen!
    »Alles in Ordnung?«, fragte er ein wenig

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