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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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Zerlegen von Tieren auskannte, aber wenn sie gerade motiviert war, ihnen eine Mahlzeit zu beschaffen, würde er sie sicher nicht davon abhalten! Einen gefüllten Magen konnte er jetzt gut gebrauchen. Außerdem musste er bei Kräften bleiben, um trotz seiner Wunde nicht zu sehr zur Last zu fallen.

    Pfeifend kehrte Euphena in die Halle zurück. Sie hatte einige schwere Fleischstücke aus dem Kadaver herausgeschnitten, und knallte sie neben Helwyr auf den Boden.
    »Puh!« Sie sah an sich hinunter. Ihre Kleidung war jetzt endgültig ruiniert. Zu all dem Dreck und Staub mischte sich von oben bis unten frisches Schweineblut. Es klebte überall, sogar in ihren Haaren.
    »Wie ich sehe, wart Ihr erfolgreich?«
    Euphena grunzte. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas so widerliches machen müssen. Sobald sie einmal die feste Haut durchstoßen hatte, war ihr die Arbeit leichter von der Hand gegangen. Sie erschauderte immer noch, wenn sie an den Widerstand des Messers dachte, kurz bevor das Fleisch nachgab. Da sie keinerlei Ahnung hatte, wie man ein Stück Wild zerlegte und sie in der Dunkelheit sowieso kaum etwas gesehen hatte, hatte sie schlichtweg große Stücke herausgeschnitten und zurückgeschleppt.
    Das Feuer war fast heruntergebrannt, nur die Glut leuchtete beständig weiter. Sie seufzte. Es wartete noch eine Menge Arbeit auf sie.
    Kurz entschlossen schnappte sie sich einen Stuhl und zerschmetterte ihn am Steinboden. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Helwyr sie beobachtete.
    Scheit um Scheit legte sie in die Glut und blies vorsichtig hinein, bis die Flammen neue Nahrung geleckt hatten.
    Der Raum erhellte sich zunehmends. Licht hatte eine erstaunlich beruhigende Wirkung.
    »Ich habe mitgenommen, was ich auf die Schnelle erreichen konnte.«
    Euphena hielt inne. Sie brauchte den Schürhaken. Abwägend blies sie ihre Backen auf. Na schön! Schlimmer konnte es schließlich nicht mehr werden. Zögernd trat sie an die Leiche der Frau. Euphena hatte Angst, dass sie sich plötzlich bewegen würde, wenn sie zu nah kam. Natürlich war das nicht möglich, aber ein mulmiges Gefühl hatte sie trotzdem bei der Sache.
    »Ach kommt Püppchen, die ist doch schon tot!« Helwyr musste ihr Zögern bemerkt haben. »Die tut Euch nichts mehr. Es sei denn natürlich sie ist mit einem Fluch belegt oder so, dann könnte es schon passieren, dass die alte Schachtel plötzlich wieder aufspringt!«
    »Helwyr!« Wütend drehte sie sich um. »Lasst das!«
    »Schon gut, schon gut.« Er hob beschwichtigend die Hände. »Ihr braucht gar nicht so mit einem armen Kranken zu schreien.«
    Euphena verdrehte die Augen. Männer! Sie packte den Griff mit beiden Händen und stemmte sich mit dem Fuß gegen die Tischplatte. Mit einem schauerlichen Schmatzen löste sich der Schürhaken. Die Frau fiel zu Boden und blieb regungslos liegen. Euphena wartete noch einen Augenblick mit erhobener Waffe. Nur um sicherzugehen!
    »Ich bin so stolz auf Euch, Püppchen!«, flötete Helwyr aus seiner Ecke. Euphena warf ihm einen genervten Blick zu.
    Sie schürte das Feuer, bis es wieder hell loderte, und hockte sich dann vor Helwyr und die Fleischstücke.
    »Nun gut. Was davon soll ich braten?«
    »Hmm ... beginnt mit dem hier.« Er deutete auf ein Stück Bein, das noch am ehesten nach Fleisch aussah. Euphena schnappte sich seinen Fleischdorn und befestigte ihr Abendessen über der Glut.
    »Sehr gut! Und während das hier brät, helft mir aus meiner Hose.« Er grinste sie an.
    »Wie bitte?« Euphena musste sich verhört haben!
    »Helft mir aus meiner Hose!«
    »Aus Eurer Hose?« Euphena schluckte. Auf einmal wünschte sie sich wieder, gegen irgendein Monster zu kämpfen!
    »Ja genau ... aus meiner Hose.« Helwyr lachte. »Püppchen Ihr müsst Euch jetzt um mein Bein kümmern, sonst könnt ihr hier ohne mich weitermachen. Wenn sich das entzündet und mir mein Bein abfällt, kann ich Euch nicht nur nicht mehr helfen, sondern werde auch qualvoll verrecken! Und wenn es dann so weit ist, suche ich Euch als Geist heim, ihr prüdes Stück, versprochen! Also jetzt keine falsche Scham, Mädel!«
    Euphena blinzelte ihn groß an.
    »Aber ich ... ich ...«
    »Ja ich weiß, Ihr seid eine Dame und so weiter, Ihr dürft mir aber jetzt trotzdem die Beinwickel lösen! Aber nur weil Ihr es seid!« Er grinste ihr frech ins Gesicht.
    Euphena seufzte. Dass Helwyr eines seiner kräftigen Beine verlor, wollte sie wirklich nicht. Von einem Geist heimgesucht wollte sie auch nicht werden, nicht einmal wenn

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