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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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es sein Geist war!
    Zögerlich löste sie den Knoten am ersten Band und entwirrte die Schnüre, die seine Wadenwickel hielten.
    »Ihr macht das ganz hervorragend! Und jetzt den Stiefel. Vorsicht!« Helwyr sog scharf die Luft ein.
    »Oh bitte verzeiht! Tut es sehr weh?«, fragte sie schnell.
    Theatralisch biss er die Lippen aufeinander und nickte stumm. Behutsam zog sie ihm den Stiefel vom Bein.
    »Gut und jetzt meinen Gürtel.« Er nickte ihr tapfer zu.
    Euphena fühlte, wie sie rot wurde. »Eure Arme sind unverletzt mein Herr. Um Euren Gürtel dürft Ihr Euch selber bemühen!« Sofort bereute sie ihre Worte. Sie hatten ein wenig zu schnippisch geklungen, wie Euphena fand.
    Helwyr lachte und löste die Schnalle, die seine beiden Beinröhren befestigte. »So, und jetzt helft mir raus hier.«
    Gemeinsam hoben sie den kratzigen Wollstoff über die Fleischwunde. Euphena zog ihm seinen Beinling aus und legte ihn säuberlich gefaltet neben sich auf den Boden. Sie wartete, während er mit fachmännischem Blick das aufgerissene Fleisch betrachtete.
    Euphena wurde ganz heiß. Das Feuer musste irgendwie stärker brennen als zuvor. Der Lichtschein überzog Helwyrs Bein mit einem Schimmer, der jeden Muskel deutlich hervortreten ließ. Sie wollte mit dem Finger diese perfekten Linien nachzeichnen und sich jedem Zentimeter dieses Beines mit all ihrer Aufmerksamkeit widmen.
    »Euphena?«
    Sie musterte seine nackte Haut von den Zehen bis hinauf zu Helwyrs Hemd. Sie hätte nur zu gerne gewusst, wie es ab da weiterging, vielleicht nur ein Klitzekleines...
    »Euphena!«
    Sie schüttelte den Kopf. Was war nur los mit ihr? Sonst war sie doch auch nicht so unaufmerksam! »Ja?«
    »Alles in Ordnung?«
    Sie räusperte sich. »Aber natürlich! Soll ich Euch sonst noch etwas ausziehen?« Ihre Stimme klang ein wenig belegt.
    »Vielen Dank, aber ich denke, den Rest kann ich durchaus anbehalten. Es sei denn natürlich Euch fällt ein Grund ein, warum ich es nicht tun sollte?« Die letzten Worte hatte er ihr verschwörerisch zugeflüstert.
    »Nein! Nein, ganz und gar nicht!« Euphena wusste, dass sie eine Spur zu schnell geantwortet hatte.
    »Und jetzt Ihr. Zieht Euren Rock aus«, meinte Helwyr beiläufig.
    » Was ?«
    »Zieht Euren Rock aus. Na macht schon!«
    Euphena schnappte nach Luft. »Was untersteht Ihr Euch? Ich bin eine Dame! Was erdreistet Ihr Euch hier ... .«
    »Euphena! Ich will Euch nicht an die Wäsche! Ihr sollt mir Euren Rock zur Verfügung stellen, damit wir damit meine Wunde verbinden können«, erklärte er ihr vorsichtig.
    »Ach so.« Sie biss sich auf die Lippen.
    »So zerfetzt wie der ist, taugt er sowieso nichts mehr. Außerdem habt Ihr doch, wenn ich mich recht erinnere, diese gigantischen weißen Rüschendinger drunter an.« Helwyr zwinkerte ihr zu.
    »Das sind Anstandshöschen!«
    »Von mir aus. Da Euer Anstand also sowieso bis zu Euren entzückenden Knien reicht, wäret Ihr so freundlich mir Euren Rock zur Verfügung zu stellen?«
    Euphena maß ihn mit einem abschätzenden Blick. »Ihr wollt mir also nicht an die Wäsche?« Behände schlüpfte sie aus ihrem Rock und reichte ihn Helwyr.
    »Bei dieser Frage kann ich nur verlieren!« Helwyr begann, Streifen aus dem sauberen Teil des Stoffes zu reißen.
    »Warum?« Interessiert hockte sie sich wieder vor ihn und sah ihm zu.
    »Angenommen ich sage nein, würdet Ihr mir erbost erklären, dass Ihr eine anständige Hofdame seid.« Da hatte er vermutlich recht. »Wenn ich allerdings ja sagte, wäret Ihr beleidigt, weil ich Euch dann nicht für attraktiv halten würde. Richtig?«
    »Hmm ... Da könntet Ihr recht haben.« Euphena grinste.
    »Püppchen, ich habe immer recht!«
    Euphena wartete und sah ihm weiter bei der Arbeit zu. »Und welche Antwort wäre die Eure?«, fragte sie dann vorsichtig.
    Helwyr lachte und glättete die Streifen. »Das wisst Ihr genau, Euphena.«
    Auf einmal stieg ihr der beißende Geruch verbrannten Fleisches in die Nase.
    »Verdammt!« Euphena zog das Wildschweinfleisch aus den Flammen. Das Stück konnte man vergessen, es war kohlrabenschwarz gebrannt.
    Helwyr lachte. »Also das mit dem Kochen müsst Ihr noch lernen!«
    »Ihr habt mich abgelenkt!«
    »Das macht doch nichts. Probiert es mit dem da.« Er deutete auf das zweitbeste Stück. »Gut. Ein bisschen weiter aus den Flammen. Genau. Und jetzt helft mir mit meinem Bein, bevor ich noch mehr Blut verliere!«

    Euphena arbeitete stumm nach Helwyrs Anweisungen. Sie reinigte die Wunde, benutzte eine

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