Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)
einziges Wort gewechselt.
„Ich war Richtung Norden unterwegs“, sagte Pedro, der seine Worte mit Bedacht wählte. Scott hörte zu und das beunruhigte ihn. Womöglich berichtete er Jonas Mortlake alles, was er hier hörte. Er konnte nicht verstehen, wieso Matt ihn daran gehindert hatte, die anderen zu warnen. „Da war ein Vulkanausbruch … in Neapel. Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist. Ich war auf einem Boot und dann plötzlich hier.“
Und das war das Wichtigste. Endlich waren sie wieder vereint … auch wenn es nur ihre Traum-Versionen von sich selbst waren. Von jetzt an würde es nichts mehr ausmachen, dass sie in der wirklichen Welt Tausende Kilometer voneinander entfernt waren. Sie brauchten nur gleichzeitig einzuschlafen. Dann konnten sie sich wieder treffen.
„Wir sollten zum Thema kommen“, sagte Matt. „Lohan wird mich jeden Moment wecken und wir haben noch eine lange Fahrt durch den brasilianischen Urwald vor uns. Wichtig ist, dass wir wissen, was wir tun müssen und wie wir es anstellen. Ich muss euch aber warnen, dass es nicht einfach sein wird …“
Nicht einfach. Ganz und gar nicht einfach.
„Ihr habt es vermutlich schon gemerkt – die Alten haben uns zehn Jahre gestohlen und diese Jahre auch noch irgendwie in die Länge gezogen. Die ganze Welt hat sich verändert. Aber wir – die Fünf – sind noch da und können immer noch gewinnen. Wir wurden dafür geboren und müssen es durchziehen, egal, was jetzt oder in Zukunft passieren wird. Ich dachte immer, dass das eine tolle Sache sein würde … ein Held zu sein und die Welt zu retten. Aber es wird nicht toll werden. Vergesst das nicht. Vielleicht werden einige von uns nicht überleben. Aber wir haben keine andere Wahl, als weiterzumachen, weil es so geschrieben steht.“
Geschrieben.
„Wir müssen in die Antarktis, an einen Ort, der Oblivion heißt. Chaos ist dort, umgeben von seinen Armeen, in einer Festung aus Eis und Stein. Er wartet dort auf uns und deshalb müssen wir dorthin.“
„Aber wieso?“, fragte Scarlett. „Das ergibt doch keinen Sinn, Matt. Wir brauchen doch nur alle zusammenzukommen. Das stimmt doch, oder? Also sollten wir uns so weit von ihm fernhalten, wie es nur geht.“
„Es muss Oblivion sein, Scarlett. Es gibt dort etwas, von dem du nichts weißt, von dem ich dir auch nichts erzählen kann.“
Von den fünf wusste nur Pedro, was er meinte. Scott hatte Neapel mit Jonas Mortlake verlassen und war jetzt vermutlich in dieser Festung. Deswegen mussten die anderen vier dorthin. Es war der einzige Ort der Welt, an dem sie alle vereint sein würden.
„Außerdem gibt es Leute, die unsere Hilfe brauchen“, fuhr Matt hastig fort, bevor Scarlett widersprechen konnte. „Die Nachricht verbreitet sich. Irgendwie haben die Leute erfahren, dass es ein letztes Gefecht geben wird und dass es in der Antarktis stattfinden soll. Sie haben sich bereits auf den Weg nach Süden gemacht. Sie nennen sich selbst die Weltarmee. Aber sie wissen nicht wirklich, womit sie es zu tun haben. Viele von ihnen werden einen sinnlosen Tod sterben, aber ohne uns wird es ihnen noch viel schlimmer ergehen. Vertrau mir, Scarlett. Du wirst dort gebraucht.“
„Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich mitten in einer Wüste bin. In Ägypten.“
„Es gibt immer noch Flugzeuge. Du könntest jemanden überreden, dich zu fliegen.“
„Was ist mit den Türen?“, fragte Jamie. „Wenn sie nicht mehr funktionieren …“
„Die Türen werden sich irgendwann wieder öffnen. Du musst es bis zur St. Meredith’s Kirche in London schaffen. Du kannst dem Mann vertrauen, der sich Reisender nennt. Er wird auf dich aufpassen. Und, Pedro …“ Matt schaute ihn an und einen Moment lang nahm Pedro einen merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen wahr, den er nicht einordnen konnte. „Geh zum Petersdom in Rom“, fuhr er fort. „Dort ist eine Tür, die dich in die Antarktis bringt. Giovanni wird dir helfen.“
„Woher weißt du das alles?“, fragte Pedro verblüfft. „Woher weißt du von Giovanni?“
Matt zuckte mit den Schultern und wendete den Kopf ab. „Ich war in der Bibliothek“, antwortete er.
„Und welche Rolle spiele ich dabei?“, fragte Scott. Die anderen sahen ihn neugierig an. Seine Stimme hatte mürrisch und feindselig geklungen. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden, ein Stück von den anderen entfernt. Er war auch anders gekleidet als sie. Er trug ein teures schwarzes Hemd und Jeans. Beides war nagelneu.
„Wir können uns
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