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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Bibliothekar zuckte mit den Schultern. „Du willst die Welt retten“, sagte er. „Ich schätze, dafür muss man immer einen Preis bezahlen.“
    „Es ist zu viel. Der Preis ist zu hoch. Ich werde es nicht tun. Ich kann es nicht.“
    Lange Zeit herrschte Schweigen. Matt stand unter Schock und atmete schwer. Irgendwann fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und sah erneut den Bibliothekar an. Seine Augen funkelten wütend. „Nur weil es da steht, muss ich es nicht tun. Ich habe immer noch eine Wahl. Ich kann einfach gehen. Ich muss kein Teil davon sein. Vielleicht gibt es einen anderen Weg.“
    Der Bibliothekar sagte nichts.
    „Ich dachte, Sie wären auf meiner Seite. Ich hätte niemals herkommen dürfen.“
    „Lass das Buch auf dem Tisch“, sagte der Bibliothekar. „Ich stelle es später wieder ins Regal. Gehen wir zurück in die Eingangshalle. Vielleicht kann ich dir noch etwas anderes zu trinken anbieten.“
    „Ich will nichts mehr von Ihnen.“
    „Wie du meinst, Matt. Ich verstehe, dass du wütend bist, aber ich möchte dich daran erinnern, dass es dein eigener Wunsch war. Ich hatte nichts damit zu tun.“
    Sie verließen den Raum gemeinsam durch dieselbe Tür, die sie auch auf dem Hinweg benutzt hatten. Matt wusste nicht, wie lange er in der Bibliothek gewesen war. Normalerweise brauchte er mehrere Tage, um ein Buch zu lesen.
    Nicht dieses Buch.
    Er fragte sich auch, wie lange er im brasilianischen Regenwald geschlafen hatte, während er hier war. Und doch hätte es ihn nicht überrascht, wenn er aufgewacht wäre und festgestellt hätte, dass nur wenige Minuten vergangen waren. Andere Welten, andere Zeiten. Nichts davon ergab einen Sinn.
    „Ich will die anderen sehen“, verlangte Matt. „Wissen Sie, wo sie sind?“
    „Die Bibliothek hat eine Glocke“, sagte der Bibliothekar. „Wenn du sie läutest, werden sie es hören und herkommen.“
    „Ich weiß“, erwiderte Matt. „Ich habe es im Buch gelesen.“
    Sie waren zurück in der Eingangshalle. Der Bibliothekar stand mit gefalteten Händen vor ihm, ungerührt wie immer. „Möchtest du, dass ich die Glocke läute?“, fragte er.
    „Es ist egal, was ich möchte oder nicht möchte. Es ist das, was geschieht. Ich bleibe hier. Sie steigen auf den Turm und läuten die Glocke. Die anderen kommen her.
    Wir treffen uns draußen. Sie und ich werden uns nie wiedersehen.“
    „Dann gehe ich.“
    „Ja, gehen Sie.“
    „Matt … es tut mir leid.“
    „Tun Sie es einfach. Bitte.“
    Der Bibliothekar machte kehrt und ging wieder durch die Tür, die sie zuvor auch benutzt hatten, die ihn jetzt aber an einen ganz anderen Ort befördern würde. Matt blieb zurück, starrte blicklos vor sich hin und versuchte die Gedanken zu verdrängen, die ihm durch den Kopf rasten.
    Schmerzen. Demütigung. Tod.
    Kurze Zeit später hörte er das Läuten der Glocke. Das Geräusch würde in der ganzen Traumwelt zu hören sein und die anderen zu ihm führen. Jamie würde zuerst eintreffen, dann Scarlett und Pedro. Und Scott zum Schluss. Matt wusste alles über Scott.
    Das Läuten verklang.
    Matt wartete.
    Als das Läuten endgültig verstummt war und der Bibliothekar durch die Tür zurückkehrte, war Matt schon gegangen.
    Die fünf trafen sich oben auf dem Hügel, von dem aus Matt die Bibliothek zum ersten Mal gesehen hatte.
    Jamie traf als Erster ein und trotz allem war Matt froh, ihn zu sehen. Jamie war immer positiv eingestellt, immer munter, und die beiden waren auf ihrer Reise nach London gute Freunde geworden. Gelegentlich dachte Matt, dass eigentlich Jamie ihr Anführer sein sollte und nicht er. Immerhin war Jamie am Scathack Hill gewesen. Er hatte an dieser Schlacht vor ewigen Zeiten teilgenommen, in der die Alten besiegt worden waren. Er hatte sogar dabei geholfen, das erste Tor zu errichten.
    Sie fielen einander in die Arme.
    „Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen“, sagte Jamie. Er schaute an Matt vorbei auf das gigantische Bauwerk. „Was ist das?“
    „Eine Bibliothek.“
    „Scar hat mir von einer Bibliothek erzählt, als ich in der Zeit zurückgereist bin. Es soll auch irgendeine Frau geben, die hier lebt.“
    „Der bin ich nie begegnet.“ Matt lächelte, dankbar für diesen Moment. „Wo bist du, Jamie?“, fragte er. „In der richtigen Welt?“
    Er kannte die Antwort. Er kannte alle Antworten. Aber wenn er aufhörte zu reden, würde er womöglich zusammenbrechen. Den anderen zuliebe musste er die Fassade aufrechterhalten.
    „Ich bin zurück in

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