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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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als sie beide zusammen. Und es war alles verschwendet.
    Scarlett beendete ihre Arbeit. „Willst du irgendwas sagen?“, fragte sie.
    „Du meinst ein Gebet oder dergleichen?“ Richard reichte ihr den Kanister. „Ich war noch nie der religiöse Typ.“
    „Ich auch nicht. Ich habe den Religionsunterricht in der Schule immer gehasst.“
    „Dann lass uns weiterfahren.“
    „Ich muss dir übrigens was erzählen, Richard.“ Scarlett hatte auf den richtigen Augenblick gewartet. „Ich habe Matt letzte Nacht getroffen.“
    „Matt?“ Richards Gesicht leuchtete auf. „Er war in der Traumwelt?“
    „Er hat uns alle zusammengerufen. Wir waren alle da. Matt, Pedro, Jamie, Scott …“
    „Das sind tolle Neuigkeiten. Wie geht es ihm?“
    Scarlett zögerte. Sie wusste, wie gern Richard Matt hatte und welche Sorgen er sich um ihn machte – aber sie wollte ihn keinesfalls anlügen. „Ich weiß es nicht, Richard. Ich hatte den Eindruck, dass da etwas war, das er mir nicht sagen wollte. Er war sehr ernst. Als würde ihn etwas beschäftigen.“
    „Wo ist er?“
    „In Brasilien. Lohan ist bei ihm.“
    Scarlett erzählte Richard alles, was auf dem Hügel oberhalb der Bibliothek geschehen war. Die Sonne stieg höher und obwohl sich die Farbe des Himmels nicht veränderte, wurde es immer heißer. Sie mussten bald aufbrechen. Ohne die Klimaanlage des Land Cruisers würden sie dahinschmelzen.
    „Wir müssen in die Antarktis“, sagte sie.
    „Die Antarktis!“ Richard schüttelte den Kopf. „Eine komische Vorstellung, wenn man mitten in der Wüste sitzt! Wie weit sind wir davon weg – zehntausend Kilometer vielleicht?“
    „Remy hat doch gesagt, dass der Flughafen in Dubai noch in Betrieb ist.“
    „Das war lange her und kann inzwischen ganz anders aussehen.“
    „Wir sollten es herausfinden. Wenigstens haben wir jetzt Geld. Wir können bezahlen.“
    „Das stimmt.“ Richard nickte. „Vielleicht wird dort alles enden … diese ganze Sache. Im Eis.“
    „Das hoffe ich“, bestätigte Scarlett.
    Die beiden stiegen in ihren Wagen und fuhren los. Das unscheinbare Grab verlor sich in der Ferne. Keiner von beiden schaute zurück.
    Dubai erwies sich als Überraschung. Einen Moment lang waren sie noch in der unendlichen Leere der Wüste unterwegs und im nächsten Augenblick befuhren sie moderne, von hohen Gebäuden umgebene Straßen. Es kam ihnen fast so vor, als hätte die Stadt im Sand auf der Lauer gelegen und wäre plötzlich hervorgesprungen. Als Erstes fiel ihnen die unglaubliche Sauberkeit auf, vor allem nach ihren Erfahrungen in Kairo. Hier tobte kein Krieg und es gab auch keine Sandstürme. Der Himmel war sogar von einem unglaublich strahlenden Blau und die Wohn- und Bürogebäude funkelten, als wären sie gerade erst fertiggestellt worden. An den breiten Straßen zog sich etwas entlang, was vermutlich einst Rasenstreifen gewesen waren. Das Gras war abgestorben, aber die verdorrten Erdflächen waren perfekt symmetrisch angeordnet. Die Stadt sah nicht aus, als wäre sie allmählich gewachsen. Es machte eher den Eindruck, als wäre sie gezielt angelegt worden, Stück für Stück.
    Und sie war vollkommen menschenleer.
    Richard und Scarlett waren bereits durch ein halbes Dutzend der prächtigen Straßen gefahren, als ihnen etwas auffiel, das sie eigentlich sofort hätten sehen müssen. Überall standen Autos, viele davon sehr teuer – Ferrari, Jaguar, Rolls-Royce. Aber es gab keine Fahrer und sie waren ganz allein auf den Straßen. Die Ampeln funktionierten sinnloserweise noch und schalteten von Grün über Gelb auf Rot, doch es war niemand da, der das Rotlicht hätte beachten können. Die meisten Geschäfte waren leer geräumt, aber in einigen Schaufenstern standen noch Kühlschränke, Möbel, Plasmafernseher und sogar Konzertflügel. Diese Dinge waren zu schwer gewesen, um sie mitzunehmen, und deshalb hatte man sie stehen lassen. Auf ihrer Fahrt kamen sie an Springbrunnen ohne Wasser vorbei und an Palmen, die trotz allem überlebt hatten. Die Ampeln sprangen wieder und wieder um. Es dauerte eine Weile, bis sie sich überwinden konnten, sie zu ignorieren.
    Es kam ihnen vor, als würden die gigantischen Hotels, Einkaufszentren und Wolkenkratzer sie verhöhnen -vielleicht verhöhnten sie sich aber auch gegenseitig. Die Bauwerke waren außergewöhnlich und eindeutig die Visionen von Architekten, denen alles Geld der Welt zur Verfügung gestanden hatte und von denen jeder den anderen übertreffen wollte. Es gab

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