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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wenn sie nicht sehr vorsichtig waren. Aber einen anderen Weg gab es nicht. Sie robbten über die Kante, rutschten so weit hinunter, bis sie mit ausgestreckten Armen am Rand hingen, und ließen sich dann fallen. Es war trotzdem eine harte Landung. Und der Asphalt war glühend heiß.
    „Alles klar?“
    „Logisch.“ Scarlett klopfte sich den Staub von der Hose und sah sich um. Der Airbus, den sie entdeckt hatten, war jetzt ein Stück entfernt, aber der Mann saß immer noch da und rauchte eine Zigarette. Sie eilten auf ihn zu. Obwohl kein Lüftchen wehte, war es draußen nicht so feuchtwarm und damit angenehmer als im Terminal. Scarlett empfand die Stille als bedrückend. Sie war das Letzte, was sie mit einem Flughafen in Verbindung gebracht hätte, und auf dieser riesigen freien Fläche mit dem kilometerlangen Bau aus Stahl und Glas, der hinter ihr in der Sonne glitzerte, kam sie sich irgendwie verloren vor. Der Pilot des Airbus – wenn er es denn war – sah sie kommen und ließ seine Zigarette fallen. Er steckte die Hand in die Tasche, und noch bevor er sie wieder herausnahm, wusste Scarlett, dass er eine Waffe gezogen hatte, und sie wünschte, sie hätten sich ihm nicht so überstürzt gezeigt. Schließlich konnten sie irre Killer sein. Er natürlich auch. Wenn sie Pech hatten, würde er sie beide erschießen, bevor sie überhaupt Zeit hatten, ihm ihre Namen zu nennen.
    Aber jetzt war es zu spät. Richard hatte die Hände gehoben, um ihm zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Und mit einem fünfzehnjährigen Mädchen an seiner Seite sah er wohl auch nicht allzu bedrohlich aus. Der Pilot ließ die Waffe sinken, blieb aber misstrauisch.
    Er war jung, blond, hatte ein schmales Gesicht und ein paar Falten um die Augen. Als sie sich näherten, nahm er seine Sonnenbrille ab und musterte sie mit seinen blauen Augen argwöhnisch. Er sah durchtrainiert und drahtig aus. Scarlett fand, dass er den Körperbau eines Surfers hatte, und konnte ihn sich gut in knallbunten Shorts vorstellen. Aber er hielt sich offenbar wenig in der Sonne auf. Seine Haut war blass und er hatte im Schatten des Flugzeugs gesessen. Trotz der Hitze hatte er seine Ärmel nicht hochgekrempelt.
    „Wer zum Teufel seid ihr?“, fragte er, als Richard und Scarlett herankamen. Er schwenkte die Waffe. „Das ist nah genug.“
    „Kein Problem.“ Wieder hob Richard die Hände, um seine friedliche Absicht anzuzeigen. „Wir sind Freunde.“
    „Jeder ist ein Freund“, konterte der Pilot, der mit einem australischen Akzent sprach. „Die Frage ist nur -wessen Freunde seid ihr?“
    „Wir sind gerade erst angekommen“, sagte Scarlett. „Wir haben keine Ahnung, was hier los ist.“
    „Angekommen? Von wo?“
    „Wir waren in Kairo.“
    Der Pilot pfiff durch die Zähne. „Das ist ein weiter Weg. Wie seid ihr hergekommen?“
    „Gefahren.“ Richard deutete zurück zum Terminal. „Wir haben einen Land Cruiser. Er parkt dahinten.“ Er ließ die Hände sinken. „Sind Sie Australier?“, fragte er.
    „Stimmt.“ Der Pilot hatte immer noch die Waffe im Anschlag. „Und du hörst dich englisch an. Was habt ihr in Kairo gemacht? Wird da noch gekämpft?“
    „Ja, die Kämpfe dauern an. Was wir da gemacht haben, ist eine lange Geschichte. Mein Name ist Richard Cole. Das ist Scarlett Adams. Sie haben nicht zufällig etwas Wasser? Wir haben eine lange Fahrt hinter uns und es war etwas mühsam, einen Weg hierher zu finden.“
    Der Pilot musterte sie noch einmal. Er schien abzuschätzen, wie gefährlich sie womöglich waren. Dann traf er eine Entscheidung und steckte die Pistole wieder ein. „Okay, ihr könnt an Bord kommen, wenn ihr wollt. Aber ich warne euch – wenn ihr irgendein linkes Ding versucht, gibt’s eine Kugel zwischen die Augen, und zwar ohne Vorwarnung. Ich heiße übrigens Martins und komme aus Sydney, oder ich käme aus Sydney, wenn es noch existieren würde.“
    „Sind Sie der Pilot?“
    „Nein, der Kopilot.“
    Sie folgten ihm die Stufen hinauf ins Flugzeug, wo ihnen sofort auffiel, dass der Airbus umgerüstet worden war. Bis auf ein paar Sitzreihen ganz vorn waren alle Sitze entfernt worden und der dadurch entstandene lange zigarrenförmige Raum war vom Boden bis zur Decke mit Kisten vollgepackt. Martins griff in eine davon und holte zwei Plastik-Wasserflaschen heraus, die er Richard und Scarlett gab. „Gehen wir nach oben“, sagte er.
    Eine spiralförmige Treppe führte hinauf in die ehemalige Kabine der Business-Class. Auch dieser Bereich war

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