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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Pyramide schaffen, gelingt es uns vielleicht, sie zu überraschen. Wir rennen einfach durch die Tür und sind weg, bevor uns jemand bemerkt.“
    „Ich halte das für zu gefährlich“, widersprach Richard. „Feldmarschall Wie-hieß-er-doch-gleich weiß von der Tür. Das ist das Einzige, was er weiß. Er wird dafür gesorgt haben, dass wir nicht einmal in ihre Nähe kommen.“ Er verstummte. „Natürlich!“, fuhr er fort. „Das ist es, was mich die ganze Zeit stört …“
    „Was?“
    „Wieso sollten wir uns rausschleichen müssen? Wieso behandeln die uns plötzlich wie Gefangene? Wieso hat Samir gesagt, dass wir unsere Zimmer nicht verlassen dürfen?“ Richard trat ans Fenster und verdrehte sich den Hals, um am Gebäude entlang zum Eingang zu sehen. Einen Moment später kam er zurück. „Die haben da draußen eine Wache postiert“, sagte er.
    „Die wollen uns nur beschützen.“
    „Ich wünschte, du hättest recht. Aber ich denke, dass sie uns bewachen. Im Lager geht irgendetwas vor, das wir nicht mitkriegen sollen.“ Richard lief im Zimmer auf und ab und Scarlett konnte ihm ansehen, wie er nachdachte. Er traf eine Entscheidung. „Ich werde mich draußen umsehen“, verkündete er.
    „Ist das eine gute Idee?“, fragte Scarlett. „Ich finde, dass wir schon genug Ärger am Hals haben.“
    „Die werden uns doch morgen los, also denke ich nicht, dass es uns noch schaden kann. Kommst du mit?“
    „Klar.“
    Die beiden waren noch angezogen. Sie öffneten die Tür und schauten hinaus in den Flur, in dem eine einzelne Glühbirne für ein mattes Licht sorgte. Es war niemand zu sehen. Sie schlichen an Remys Zimmer vorbei zum Ausgang. Dort erkannten sie sofort, dass ihr Plan gescheitert war. Samir – oder Tarik – überließ nichts dem Zufall. Vor der Tür stand eine Wache mit dem Rücken zu ihnen.
    Richard und Scarlett wichen lautlos zurück.
    „Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver“, flüsterte Richard. Er überlegte kurz. „Hör mal, ich kann das auch allein machen“, fuhr er fort. „Ist das okay? Ich werde behaupten, dass du krank bist. Um dich machen sich alle Sorgen, aber ich bin denen ziemlich egal. Vielleicht kann ich mich kurz umsehen, während sie sich um dich kümmern.“
    „Wohin willst du? Wonach suchst du?“
    „Ich weiß es nicht genau, Scarlett. Ich denke, ich fange in diesem Krankensaal an, den Tarik uns gezeigt hat. Dem mit den vielen Kindern.“
    „Wieso?“
    „Nur so ein Gefühl. Ich glaube nicht, dass uns Tarik die ganze Wahrheit gesagt hat.“
    Scarlett nickte und in der Dunkelheit wirkte ihr Gesicht ganz blass. „Sei aber vorsichtig, Richard. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn dir etwas passierte.“
    „Du würdest klarkommen. Immerhin bist du diejenige mit den Superkräften.“
    „Sorg einfach dafür, dass du heil in einem Stück zurückkommst.“
    Die beiden trennten sich. Richard wartete, bis sie außer Sicht war. Dann eilte er auf den Wachsoldaten zu und bemühte sich, möglichst aufgeregt zu wirken. Der Soldat hörte ihn kommen, fuhr herum und griff automatisch nach seiner Waffe. Er war eindeutig nicht froh darüber, Richard zu sehen. So etwas war nicht eingeplant.
    „Es geht um Scarlett“, sagte Richard. „Es geht ihr nicht gut. Sie ist richtig krank. Sie braucht Hilfe.“ Da er nicht wusste, ob der Mann ihn verstand, rieb er sich demonstrativ den Bauch und tat so, als müsste er sich übergeben.
    Der Soldat zögerte. Er wollte seinen Posten nicht verlassen, wusste aber, dass er keine Wahl hatte. „Warten Sie hier“, sagte er und rannte in Richtung Lazarett davon.
    Richard folgte ihm. Im Lager war es stockdunkel und wie üblich sorgte der wirbelnde Sand für zusätzliche Tarnung. Natürlich wachten Soldaten am Tor und in den Türmen, aber sie standen mit dem Rücken zu ihm, denn wenn es zu einem Angriff kam, dann von draußen, und in diese Richtung schauten sie. Er sah den Wachsoldaten vor sich im Gebäude verschwinden, wartete ein paar Sekunden und ging ihm nach. Der Soldat war nach oben gegangen. Richard hörte seine Schritte auf dem Betonboden. Er war allein auf dem Flur, den sie vor zwei Tagen entlanggegangen waren. Wie im Wohntrakt spendeten auch hier ein paar kaum glimmende Glühbirnen ein schwaches Licht. Er wusste, dass ihm nicht viel Zeit blieb, bis Samir und die anderen alarmiert wurden, aber er hoffte einfach, dass sie sich solche Sorgen um Scarlett machen würden, dass sie ihn darüber vergaßen. Er hastete weiter.
    Wieder betrat er den Saal,

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