Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Feldmarschall und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen. Auch Remy hatte keinen Moment gezögert. Seine glühende Verehrung für Tarik hatte sich gerade in Luft aufgelöst. Er erkannte sofort, in welcher Gefahr sie schwebten, und noch während der Knall der Explosion in seinen Ohren nachhallte, hatte er bereits drei Schüsse abgegeben. Die beiden Soldaten versuchten das Feuer zu erwidern, aber obwohl es einem gelang, ein paar Salven abzufeuern, waren sie zu langsam und Remy erledigte beide.
    „Richard!“ Scarlett war entsetzt. Die Falle war größer und besser durchdacht, als sie erwartet hatten. Rund um sie herum tauchten Männer auf. Sie alle trugen Wüsten-Tarnanzüge und mussten bis zum Zeitpunkt der Explosion flach am Boden gelegen haben, doch jetzt erhoben sie sich aus dem Sand wie aus einem Grab, fünfzehn oder zwanzig von ihnen, die sie in etwa fünfzig Metern Entfernung umzingelten. Zum Glück hatten sie nicht gewagt, sich dichter beim Feldmarschall auf die Lauer zu legen, weil sie nicht riskieren konnten, vorzeitig entdeckt zu werden. Aber sie kamen schnell näher.
    Nicht alle von ihnen waren Männer. Scarlett sah eine Kreatur mit dem Kopf und den Greifzangen eines Skorpions und eine andere, die gebrochene Flügel hinter sich herschleifte, halb Mann, halb Adler. Das waren die Mutanten, die die Alten geschaffen hatten, damit sie ihnen dienten, die Gestaltwechsler. Das vogelartige Monster kreischte vor Wut und stürmte vorwärts. Der Kreis begann sich zu schließen.
    Es gab nichts, was Richard dagegen tun konnte. Er rang immer noch mit Akkad, dessen Augen von der Anstrengung aus den Höhlen zu treten schienen und dessen Gesicht so nah an Richards war, dass er den Knoblauch in seinem Atem riechen konnte. Akkad hatte den Finger am Abzug. Er versuchte, die Waffe auf Richard zu richten. Dann fiel ein Schuss, dicht bei ihnen und durch ihrer beiden Körper gedämpft. Richard erstarrte kurz, doch er war es nicht, der getroffen worden war. Akkad versuchte zu sprechen und fiel auf die Knie. Richard sah, wie das Licht in seinen Augen erlosch. Er ließ ihn los und wandte sich ab.
    Die Angreifer waren jetzt weniger als vierzig Meter entfernt und kamen von allen Seiten schwerfällig auf sie zu. Scarlett konnte nicht länger warten. Sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen und setzte sie frei, wie sie es auch in Hongkong getan hatte. Sie spürte es sofort, ähnlich einer Brise, die zwischen ihren Fingerspitzen hindurchwehte. Der Effekt war unglaublich. Es war, als wäre ein unsichtbarer Komet in die Wüste gestürzt. Ein heftiger Fallwind ließ den Sand förmlich explodieren. Die Soldaten wurden umgeworfen und trudelten mit rudernden Armen davon. Sogar die Gestaltwechsler hatten keine Chance. Der Himmel verdunkelte sich. Der Wind heulte.
    „Ins Auto!“ Richard wusste, dass die anderen ihn nicht hören konnten, aber das machte nichts. Sie hatten ohnehin keine andere Wahl. Sie befanden sich im Auge des Wirbelsturms, der um sie herum tobte, was bedeutete, dass an ihrem Standort Windstille herrschte. Richard packte Scarlett und zog sie zum Land Cruiser. Remy stolperte hinter ihnen her, das Gesicht schmerzverzerrt, eine Hand an die Brust gepresst. Scarlett sah, dass er von einer Kugel getroffen worden und schwer verletzt war.
    Die drei saßen im Wagen, Richard auf dem Fahrersitz, Scarlett neben ihm und Remy halb liegend auf dem Rücksitz. Sie konnten nichts sehen. Der Tornado aus Sand, der um sie herum tobte, bildete eine Barriere, die kein lebendes Wesen durchdringen konnte. Einen Moment lang befürchtete Richard, dass Akkad sie ausgetrickst hatte. Was, wenn der Tank nicht voll war? Vielleicht sprang der Wagen gar nicht an. Doch als er den Zündschlüssel umdrehte, startete der Motor sofort. Vielleicht hatte der Feldmarschall befürchtet, dass sie zunächst einen Unterhändler schicken würden, der alles überprüfte. Also war er kein Risiko eingegangen und hatte den Wagen mit allem Nötigen beladen.
    „Bist du okay?“, brüllte Richard.
    Scarlett nickte. Sie kontrollierte das Wetter. Ihre ganze Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, diese wirbelnde Mauer aus Sand aufrechtzuerhalten.
    Auf dem Rücksitz stöhnte Remy und sank in sich zusammen. Richard legte den ersten Gang ein und fuhr los. Sie konnten kaum mehr als ein paar Meter weit sehen, aber der Sturm wich zurück und ließ sie passieren. Sie nahmen Fahrt auf. Die Soldaten und Gestaltwechsler waren nirgendwo zu sehen. Keiner von ihnen war

Weitere Kostenlose Bücher