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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Reisende schien zwar auf seiner Seite zu sein, aber er wollte es genau wissen. Seine Aufgabe war es, London zu erreichen und die Kirche St. Meredith’s zu finden, und dann konnte er nur hoffen, dass die Tür funktionierte. Alles andere war ohne Bedeutung.
    Die Lady Jane war vollgestopft mit allen möglichen Vorräten. Jeder Schrank war voller Konservendosen, Medikamente, Ersatzteile für den Motor und irgendwelche anderen Maschinen. Auf den Regalen lagen Karten, die das ganze Land abdeckten. In einem Schrank hing frische Kleidung – im Dorf hatte niemand mehr Sachen besessen als die, die er am Leib trug. Als Jamie sich von einem Abschnitt zum nächsten vorarbeitete, wurde ihm klar, dass dies viel mehr war als nur ein Boot. Der Reisende hatte zwar die letzten sieben Jahre so getan, als würde er im Dorf leben, dabei aber eigentlich immer in seiner eigenen geheimen Welt gehaust.
    Jamie wusste nicht genau, was ihn zu den beiden Bänken beiderseits des Esstischs zog, aber im Vorbeigehen fiel ihm auf, dass sie Scharniere hatten, was auf weiteren Stauraum hinwies. Er zog die Sitzkissen zur Seite und tatsächlich kamen Griffe zum Vorschein. Die Abdeckungen der Bänke öffneten sich wie Falltüren. Jamie schaute hinein.
    Da waren Waffen. Reihenweise Waffen. Und Munition, noch in der Originalverpackung, in Wachspapier eingewickelt. An zwei Haken war ein Schwert befestigt – Jamie vermutete, dass es dasselbe Schwert war, das der Reisende getragen hatte, als er ihnen zu Hilfe gekommen war.
    „Ich glaube, das Wasser kocht.“
    Jamie fuhr herum. Der Reisende stand hinter ihm -er war vollkommen lautlos in die Kajüte herabgestiegen. Jetzt war er hinter Jamie aufgetaucht und sah mit dem Anflug eines Lächelns auf ihn herab.
    „Suchst du etwas?“, fragte er.
    „Ich hab es schon gefunden“, erwiderte Jamie. Er schaute in Richtung des Hecks. „Steuert Holly das Boot?“
    „Ja. Sie macht es sehr gut. Und vielleicht hilft es ihr … lenkt sie ein wenig ab. Sie und dieser Junge standen sich sehr nah.“
    „Ich weiß.“ Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Waffen. „Wo haben Sie die alle her? Wie haben Sie es geschafft, sie zu behalten?“
    „Ich wurde damit ausgerüstet“, sagte der Reisende. „Bevor ich vor all diesen Jahren ins Dorf kam, habe ich sie eine Meile flussaufwärts in einem Acker vergraben. Ich bin davon ausgegangen, dass sie die Lady Jane durchsuchen würden, und ich hatte recht. Ich habe ein bisschen Zeug dagelassen, das sie finden sollten … Essen, Medizin, Whisky. Vor sieben Jahren war die Verzweiflung noch nicht so groß und sie waren ganz zufrieden damit. Sie sind nie auf die Idee gekommen, dass da noch mehr sein könnte. Sie haben sogar mein Pferd gegessen. Der arme alte Bree! Aber sie haben nie nach etwas anderem gesucht, und nachdem sie mich akzeptiert hatten, bin ich zu meinem Versteck zurückgegangen und habe alles wieder ausgegraben. Zum Glück. Ich denke, wir werden die Waffen brauchen.“
    „Wer sind Sie?“, fragte Jamie. „Wieso haben Sie keinen Namen?“
    „Ich habe einen Namen“, versicherte ihm der Reisende. „Ich heiße Graham Fletcher.“ Er lächelte ein wenig. „Ist dir klar, dass ich diese Worte gerade zum ersten Mal seit sieben Jahren ausgesprochen habe?“
    „Warum haben Sie es nie jemandem gesagt?“, fragte Jamie.
    Der Reisende war sofort wieder ernst. „Weil ich mich nicht mit ihnen anfreunden wollte“, erklärte er. „Ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass ich kein Teil ihrer Gemeinde war und nie einer von ihnen sein würde. Ich wusste, dass ich eines Tages fortgehen würde.“
    „Sie wissen, wer ich bin, nicht wahr?“
    „Das stimmt, Jamie. Ich weiß alles über dich … und Matt und die anderen. Die Torhüter.“
    „Sie gehören zum Nexus.“
    Jamie erinnerte sich an diese Organisation, von der er erfahren hatte, als er mit Matt in London war – an die Männer und Frauen, die in dem geheimen Raum in Farringdon auf sie gewartet hatten. Graham Fletcher war nicht dabei gewesen, da war sich Jamie sicher. Aber andererseits waren seit diesem Treffen zehn Jahre vergangen – zumindest für ihn. Der Nexus hatte sich in dieser Zeit bestimmt verändert. Es war ein Wunder, dass er überhaupt noch existierte.
    Der Reisende nickte. „Stimmt.“
    „Also war es kein Zufall, dass Sie im Dorf waren. Sie haben auf mich gewartet.“
    „Ich habe sieben Jahre auf dich gewartet, Jamie. Fern von meinen Freunden und meiner Familie. Du glaubst nicht, wie froh ich

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