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Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Titel: Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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anderen Mädels auf der Domplatte verabredet. Heute lassen wir die Sau raus.«
    »Und Mama?«
    »Die kommt erst heute Abend wieder. Bis dahin bin ich wieder bei dir.«
    Jan verzog das Gesicht. Sollte er hier die Stellung halten? Er dachte nicht daran. Es gab nichts Langweiligeres, als den ganzen Tag zu Hause zu hocken. Außerdem war da noch etwas. Die Ahnung, dass er heute gebraucht würde, dass sich etwas Wunderbares ereignen würde. Manchmal hatte er diese Vorahnungen, aber meistens erwiesen sie sich als Schuss in den Ofen. Manchmal aber auch nicht.
    »W-weißt du noch, im Tunnel?«
    Laura, die schon auf dem Weg ins Bad war, drehte sich abrupt um.
    »Was meinst du mit Tunnel? Spuck’s aus!«

10
Mark
11. Februar, 12:17 Uhr
    »Der beste Freund eines Mannes ist seine Mutter.«
    – Norman Bates in Psycho
    Nach einer halben Stunde wusste er zumindest ihren Namen. Sie hieß Mona. Ansonsten hatte Mark wenig aus ihr herausbekommen. Anfangs hatte er noch einige Fragen gestellt, hatte es dann aber aufgegeben, weil sie beharrlich schwieg.
    Das Wetter wurde immer schlimmer. Er verstand es nicht. In Düsseldorf hatte noch die Sonne geschienen. Jetzt prasselte Graupel gegen die Windschutzscheibe.
    Und Mona schwieg noch immer. Ab und zu schaute Mark sie von der Seite an. Sie war ihm nicht geheuer, als wäre er ein abergläubischer Bauer, der sich vor schwarzen Katzen und den Raunächten fürchtete. Dabei war er Wissenschaftler. Dennoch sträubten sich jedes Mal, wenn er sie anschaute, die Härchen auf seinen Armen.
    An den Geruch hatte er sich gewöhnt, nicht aber an ihre Aura. Er konnte es schlecht beschreiben, aber es ging etwas von ihr aus, was in seinem Innern eine Lampe zum Glühen brachte, auf der in grellen Buchstaben das Wort GEFAHR leuchtete.
    Mark konnte es nicht mehr rückgängig machen. Er hatte sie nun mal aufgelesen und hakte die Aktion unter der Rubrik »Nächstenliebe und Mitleid« ab. Bei dem Gedanken musste er grinsen. Seine frühere Lebensgefährtin würde alles andere behaupten, nur nicht, dass er nächstenlieb und mitleidvoll war. Deshalb hatte er einige Punkte auf der Defizitskala gutzumachen.
    Okay, er würde Mona zum nächsten Krankenhaus bringen, damit man sie dort untersuchte, auch wenn sie vermutlich einiges dagegen einzuwenden hatte. Andererseits konnte er sie nicht irgendwo absetzen, zumindest nicht in diesem Niemandsland.
    Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Das Navi spielte mal wieder verrückt. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Straße weiter geradeaus zu fahren und darauf zu hoffen, dass wenigstens die Richtung stimmte. Irgendwann würde schon ein Hinweisschild kommen.
    Der Himmel wurde immer dunkler. Schwärme von Krähen zeichneten sich davor ab. Sie kamen in seine Richtung geflogen, als flüchteten sie vor etwas, das sich in den tiefschwarzen Wolken verbarg.
    Instinktiv kam ihm der Gedanke, zu wenden und die Vögel so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Aber das war natürlich Unsinn. Sie flogen so hoch, dass sie ihm nicht gefährlich werden konnten.
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«, hörte er plötzlich Monas Stimme.
    Na also, sie konnte wieder sprechen.
    »Gerne auch zwei«, sagte er. »So viel, wie Sie wollen.«
    »Ihre Mutter lebt nicht mehr, nicht wahr?«
    Seine Mutter? Wie kam sie jetzt darauf? Nein, seine Mutter lebte nicht mehr. Sie war vor drei Jahren an Bauchspeichelkrebs gestorben. In seinen Armen. Bis zuletzt hatte sie sich an ihm festgehalten. Seitdem musste er jedes Mal, wenn er ein Krankenhaus betrat – und das geschah ziemlich oft – an seine Mutter denken.
    »Wie kommen Sie plötzlich auf meine Mutter?«, fragte er schroff und beschloss, die Schonzeit für dieses Baby zu beenden.
    »Sie denken die ganze Zeit daran.«
    Stimmt. Und weißt du warum? Weil ich die ganze Zeit deinen Gestank in der Nase habe. Den Geruch von Tod und Fäulnis.
    Aber das sagte er ihr nicht. Stattdessen antwortete er: »Sagen Sie jetzt nicht, Sie können Gedanken lesen.«
    »Nicht direkt. Aber ich kann sie spüren.«
    Nach wie vor sprach sie mit monotoner Stimme, die ihn frösteln ließ.
    »Möchten Sie Ihre Mutter wiedersehen?«
    Mark dachte ein paar Sekunden darüber nach, bevor er antwortete. »Nein, alles hat seine Zeit. Das Leben, das Sterben und der Tod.«
    »Sie wissen nichts über den Tod, nicht wahr?«
    »Ich weiß nur, dass er endgültig ist.« Er war Nihilist, nicht erst seitdem seine Mutter gestorben war.
    »Ich kann Ihre Mutter für Sie suchen.«
    Diesmal

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