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Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Titel: Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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starrte er sie länger an. Sie wandte den Kopf, und ihre Augen hielten seinem Blick stand. Er sah den Wahnsinn darin.
    Na toll. Er war mit einer Verrückten unterwegs.
    Aber noch mehr Angst machte ihm der Gedanke, an ihren Worten könnte etwas wahr sein.
    Ich kann Ihre Mutter für Sie suchen.
    Als er wieder nach vorne schaute, hätte er beinahe auf die Bremse getreten. Ein Schild – blau mit weißer Schrift – schoss an ihm vorbei:
    WELCOME STRANGE
TEXAS CHAINSAW MASSACRE
HAMBURGERS &
KM ➜

11
Beppo
11. Februar, 12:06 Uhr
    »Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.«
    – 1. Petrusbrief, Kap. 5, V. 8
    Er schaltete blitzschnell. Noch während er fiel, veränderte er die Zeit. Er sah, wie sich um ihn her alles so sehr verlangsamte, dass die Welt zu erstarren schien.
    Schmerzhaft prallte er mit dem Rücken auf die Schienen. Er hatte das Gefühl, sein Körper würde in zwei Hälften geschnitten. Ja, auch er empfand Schmerzen, aber sie waren nicht körperlich, sondern wurden nur in seinem Hirn ausgelöst.
    Dennoch war es so schlimm, dass er aufschrie. Er ignorierte den stechenden Schmerz und warf sich herum. Der Zug schlitterte wie in Zeitlupe auf ihn zu. Hinter der riesigen Frontscheibe erkannte er das entsetzte Gesicht des Zugführers.
    Beppo nahm sich die Zeit, ihm ein Auge zuzudrücken. Der Mann würde es nicht wahrnehmen, allenfalls sein Unterbewusstsein. Aber dafür würde er vielleicht zeitlebens von dieser Situation träumen. Beppo sandte ihm das Augenzwinkern als Aufmunterung.
    Gleichzeitig rollte er sich herum, sodass er von den Schienen herunterkam, und blieb in der Mitte der zwei Schienenpaare liegen. Er war völlig entkräftet, und ihm wurde schwarz vor Augen. Er konnte sich nicht mehr in dem Zeitfeld halten.
    Die U-Bahn raste kreischend um Haaresbreite an seinem Kopf vorbei. Weiter vorne kam die Zugmaschine endlich zum Stehen.
    Nur eine Sekunde dachte er daran, was beinahe mit ihm geschehen wäre.
    Die entsetzten Schreie der Leute holten ihn ein. Für sie war er vor den Zug gefallen. Umso mehr wunderten sich die Wartenden auf der Gegenseite, dass da plötzlich ein Clown auf den Gleisen lag, sich erhob und auf sie zugelaufen kam.
    Ein paar wichen entsetzt zurück. Ein beherzter Mann wollte ihm helfen, doch Beppo winkte ab, sprang auf den Bahnsteig wie ein junger Sportler und beruhigte die Umstehenden. »Nichts passiert, Leute. Alles in Ordnung.« Er zeigte seine Arme und Beine und lachte.
    Nichts war in Ordnung. Die Menschen hatten sich verändert. Zumindest die auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Und jemand hatte ihn auf die Gleise geschubst …
    Er wusste, ihm blieb nicht viel Zeit, bis seine Gegner merkten, dass er nicht von der U-Bahn zermalmt worden war. Noch lag zwischen Beppo und ihnen der U-Bahn-Zug. Mehrere Trillersignale waren zu hören.
    Beppo sprintete an den noch immer irritierten Gaffern vorbei und lief die Treppen hinunter. Vielleicht würde der Vorsprung ja reichen.
    Doch als er den Fuß der Treppe erreichte, fiel seine Hoffnung in sich zusammen. Ein Kind mit leerem Blick wies mit dem Finger auf ihn und schrie. Die Mutter ließ die Hand des Kindes los und starrte Beppo an. Voller Entsetzen erkannte er, dass die Frau zur willenlosen Marionette geworden war. Sie würde genauso Jagd auf ihn machen wie zuvor die anderen.
    Er warf sich herum und eilte die Stufen wieder hinauf. Die Frau sandte ihm ein wütendes Kreischen hinterher. Beppo wusste, dass es die anderen Verfolger anlocken würde.
    Sein Lächeln war verschwunden, als er sich das zweite Mal einen Weg durch die Menge bahnte. Er stieß die Leute beiseite, ohne Rücksicht, ob sie dabei zu Boden gingen oder es Frauen und Kinder waren. Er musste fort, nach oben, ans Tageslicht. Nur dort war er in Sicherheit.
    Die Menge hinter ihm schrie auf, als er erneut auf die Schienen sprang. Doch er hatte nicht vor, sich umzubringen. Er lief in den Tunnel hinein, der ihn wie ein riesiges schwarzes Maul verschluckte.
    Mehrmals hielt er an und lauschte. Er hatte keine Lust, vom Regen in die Traufe zu kommen und diesmal tatsächlich überrollt zu werden.
    Einmal glaubte er, vor sich Lichter zu sehen, und presste sich dicht an die Wand. Doch er konnte sich nicht vorstellen, dass der Verkehr so schnell wieder freigegeben würde.
    Er verbarg sich in einer Nische und wartete.
    Die Lichter entpuppten sich als Taschenlampen. Zwei Streckenposten leuchteten die Schienen ab. Einer hielt eine

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