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Horror Factory - Das Grab: Bedenke, dass du sterben musst! (German Edition)

Horror Factory - Das Grab: Bedenke, dass du sterben musst! (German Edition)

Titel: Horror Factory - Das Grab: Bedenke, dass du sterben musst! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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auseinander. Dann springt ein pelziger Körper heraus und rennt über den Boden.
    Ich lasse den Deckel fallen, lege gedankenschnell an und feuere.
    Die Ratte wirbelt quiekend durch die Luft und zappelt noch sekundenlang. Dann ist sie tot.
    Ich spare mir den Weg zu ihr, stattdessen hebe ich den Deckel von der Tonne und blicke hinein. Mein Taschentuch liegt noch dort, wo ich es hinterließ. Von der toten Ratte indes fehlt jede Spur.
*
    Während ich mit dem Spaten ein Loch aushebe und die beiden Kadaver verscharre, dreht sich fast all mein Denken nur um das, was mich mit der Ratte verbindet: Ich schwöre jeden Eid, dass sie tot war, als ich sie in die Tonne warf.
    Doch tot ist sie nicht geblieben.
    Genauso wenig wie ich.
    Auch Meister Cunningham – der sich bis jetzt noch nicht wieder bei mir gemeldet hat, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass Burnett längst das »Wunder von Crowley House« in Umlauf gebracht hat – hätte laut Edmond wohl jeden Schwur geleistet, dass in mir kein Hauch von Leben mehr war, als er mich in der Gruft fand.
    Und doch fing mein Herz irgendwann nach Stunden wieder an zu schlagen.
    Weshalb?
    Ich komme zu dem Schluss, dass es an der Gruft liegen muss. Was genau es sein könnte, vermag ich nicht zu sagen, noch nicht, jedenfalls, aber alles, was bisher von mir entdeckt wurde und dem gesunden Menschenverstand hohnspricht, ist eng mit dem Grabmal meiner Familie verflochten.
    Ein Fluch?
    Aber was für ein Fluch könnte das sein, der nichts klar erkennbar Böses leistet? Und wer sollte ihn ausgesprochen haben? Meine Eltern? Liz? Das eine ist so absurd wie das andere.
    Während ich über all dies nachsinne, nistet sich auch schon, ohne dass ich es verhindern könnte, der nächste Einfall bei mir ein, der mir eigentlich zeigen müsste, dass mein Weg, wenn ich so weitermache, schnurstracks in die Hölle führt.
    Aber erneut bin ich zu schwach, um der Versuchung zu widerstehen. Ich ramme das Spatenblatt in den Boden und stapfe zur Gruft. Dort, vor dem offenen Sarkophag meiner kleinen, toten Schwester, die starb, noch bevor sie auch nur das Sprechen oder Gehen erlernte, halte ich noch einmal ein.
    Was ist, wenn mein Plan gelingt? Die Konsequenzen – wären sie für mich beherrschbar?
    Ich entscheide: Ja! Bei dem Säugling – ja! Nicht vorstellen mag ich mir, wie es sich bei meinem Vater oder meiner Mutter verhielte.
    Das kleine tote Mädchen also, das, wäre es nicht allzu früh verstorben, heute eine erwachsene Frau sein könnte, mit eigenen Kindern – oder sogar Enkeln.
    Ich greife behutsam in das Steingefäß und hebe den winzigen Leichnam heraus. Ohne mich auch nur einmal Liz zuzuwenden, eile ich damit hinaus ins Freie.
    Die Möglichkeiten, die sich mir eröffneten, wenn mein Experiment gelänge, sind atemberaubend.
    Dann wären wir wiedervereint, Liz, du und ich, wieder vereint, und nichts könnte uns so bald mehr trennen – so viele Jahre könnten noch vor uns liegen. Glückliche Jahre.
    Aber zuvor muss derselbe Trick gelingen, der der Ratte ein zweites Leben schenkte!
    Ich schaffe den wenige Pfund schweren Leichnam ins Haus, ins Kaminzimmer, wo ich vor Kurzem noch mit Edmond und dem guten Doktor auf meine Auferstehung anstieß.
    Dort bette ich meine tote Schwester auf das Polster eines Sessels und nehme ihr gegenüber Platz.
    Mein bester Sherry hilft mir, die Zeit zu überbrücken, bis … nun, bis ich, wie ich hoffe, Zeuge einer weiteren Auferstehung werde.
    Ich kann es kaum erwarten, das erste Quäken zu hören, das mich erlöst. Immer wieder wandert mein Blick zu der Standuhr, die jede volle Stunde einmal schlägt. Drei-, viermal hallt der dunkle Gong durchs Haus, ohne dass das Geringste passiert.
    Dann aber …
    … geschieht Unerwartetes. Geschieht Monströses. Eine Katastrophe gar, deren ganzes Ausmaß mir nur zögerlich bewusst wird.
    Statt eines kindlichen Schreis oder Seufzer höre ich plötzlich ein Knistern, dessen Ursprung ich zunächst im Kamin vermute, wo ein Feuer brennt.
    Aber das Knistern kommt aus anderer Richtung, kommt von dem Sessel, den ich meinem gegenüber platziert habe und wo über gut vier Stunden nicht die geringste Veränderung eintrat.
    Bis jetzt. Denn nun geht alles ganz schnell. Fast zu schnell, um Einzelheiten des Verfalls zu erkennen. Es ist, als wäre das tote Kind nur ein innen hohles Püppchen und nicht einmal aus Fleisch und Blut – und Knochen! –, sondern aus Knochenmehl geformt, das nun vor meinen Augen knisternd in sich zusammenfällt und nichts

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