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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschickt, und 12 Apostel hatte Christus. Aus 12 Steinen wurde Salomons Altar gebaut, und 12 Löwen zogen ihn durch das eherne Meer. Ich könnte diese Angaben noch ergänzen, denn in der jüdischen Lehre und im alten Testament finden wir die Zahl 12 häufiger. Das alles hat auch Nostradamus gewusst, er muss es einfach gewusst haben, sonst hätte er nicht dieses Horoskop erstellen können. Meines Erachtens ging er davon aus, dass er durch die Zahl 12 in die Welt hinter der unseren schauen konnte. In die metaphysische Existenzebene.«
    »Ein guter Vortrag, Monsieur Crion«, gab ich zu. »Ich habe nur etwas zu bemängeln.«
    »Bitte.«
    »Was Sie uns aufgezählt haben, ist richtig, das setze ich voraus. Nur haben Sie selbst zu Beginn Ihres kleinen Vortrags behauptet, dass die Zahl 12 eine heilige Zahl sei. Und die Grausamen Zwölf sehe ich nicht als heilig oder gut an, sondern als das genaue Gegenteil davon. Wissen Sie, worauf ich hinaus will?«
    »Sehr genau, Monsieur Sinclair. Das ist es auch, worüber ich mir Gedanken gemacht habe. Ich kann das Auftauchen dieser Wesen nicht begreifen, sie passen überhaupt nicht in den allgemeinen Rahmen hinein. Sie müssen etwas Furchtbares ausgelöst haben und irgendwoher gekommen sein. Eine Erklärung habe ich nicht.«
    Ich ebenfalls nicht. Meine Freunde schauten mich auch stumm an. Suko sagte nichts, Bill gab einen Kommentar. »Ich komme mir vor, als hätte ich ein Goldstück in der Hand, aber nicht den Schlüssel, um die Schatulle zu öffnen, in der das Gold liegt.«
    So genau war es. Wir brauchten den Schlüssel.
    »Darf ich die Platte anfassen?« erkundigte ich mich.
    Crion nickte. »Gern, ich habe nichts dagegen. Wir haben sie schließlich auch angefasst.«
    Ich streckte meine Hand aus und spreizte die Finger. Die Rechte legte ich auf die Platte, spürte aber keine Reaktion. Es war völlig normal. Auch als ich über die Tierkreiszeichen fuhr, war kein Widerstand zu merken.
    »Nichts?« fragte Suko.
    »So ist es.«
    »Und jetzt?«
    Das war eine unserer Standardfragen. Aufgeben wollte ich nicht, denn ich hatte mich auch daran erinnert, diesen Horoskop-Kreis schon einmal gesehen zu haben, aber mit Taniths Gesicht in der Mitte. Das wiederholte ich noch einmal.
    »Dann muss es eine magische Verbindung geben!« erklärte Fernando Crion, der am schnellsten geschaltet hatte.
    »So ist es.« Ich lächelte. »Wenn sie da ist, muss es uns auch gelingen, sie zu lösen.«
    Crion breitete die Arme aus. »Womit?«
    Er musste länger auf meine Antwort warten, aber er bekam sie. Zuvor hatte ich mich wieder an die erste Begegnung erinnert und daran, dass auch mein Kreuz eine so große Wirkung gezeigt hatte. Ich holte es hervor.
    Die Augen des Franzosen wurden groß. Er ging einen Schritt zurück.
    »Das ist unmöglich!« hauchte er. »Es sieht so aus wie…«
    Da er nicht weitersprach, setzte ich nach. »Wie denn?«
    »Wie das Kreuz des Heiligen Bernhard und seiner acht getreuen Ritter, die, sie…« Der Mann holte tief Luft. »Verdammt, das ist unmöglich. Man hat gesagt, es sei verschollen.«
    »Was ist passiert? Reden Sie endlich«, forderte ich ihn zur Eile auf.
    »Bon«, sagte er und nickte heftig. »Der Heilige Bernhard hat dieses Kreuz besessen. Er ist der Begründer des Templer-Ordens. Er und acht seiner Getreuen…«
    Das war ein Hammer! Ich hatte plötzlich das Gefühl, im luftleeren Raum zu stehen. Der Boden war mir buchstäblich unter den Füßen weggezogen worden, aber ich besaß trotzdem noch genügend Halt, obwohl ich mir vorkam, als würde ich stehend in einem großen See schwimmen.
    Mein Kreuz hatte einmal dem Heiligen Bernhard gehört!
    Unmöglich? Wirklich? Nein, so unmöglich war es nicht, denn ich wusste genau, dass mein Kreuz eine lange Reise durch die Jahrhunderte hinter sich hatte, dort von einem Besitzer zum anderen gelangt war, und weshalb sollte es nicht der Heilige Bernhard als Schutz besessen haben? Ich hatte es bis zum heutigen Tage nicht gewusst, Bill Conolly und Suko ebenfalls nicht.
    »John, das ist die Spur!« rief der Reporter. »Du musst sie verfolgen.«
    »Aber später«, sagte Suko, der sich wieder gefangen hatte und Bill mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen brachte, weil er merkte, dass ich reden wollte.
    »Monsieur Crion, ich zweifle nicht an ihren Worten. Für mich ist dieses Kreuz ungemein wichtig, da ich sein vorläufig letzter Träger bin. Als Sohn des Lichts. Das Kreuz ist von dem Propheten Hesekiel in babylonischer Gefangenschaft

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