Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
Vom Netzwerk:
Erdgeschoss.«
    Talley stöhnte. So schlecht waren die Zeichnungen gar nicht, doch er war nicht überzeugt, ob sie stimmten. Einzelheiten wie die Lage von Fenstern und Nebenzimmern konnten entscheidend sein, wenn sie das Haus stürmen mussten. Talley fragte nach Bauplänen.
    »Mehr war nicht drin. Im Bauamt gibt's keine Unterlagen.«
    »Wirklich nicht? Das hier ist ein Neubaugebiet. Da sollten sie jeden Grundriss in den Akten haben.«
    Peters wirkte aufgeregt und verlegen.
    »Tut mir Leid, Chief. Ich hab in den Bauämtern von Antelope Valley und Santa Clarita angerufen, aber sie haben keine Unterlagen. Soll ich's woanders versuchen?«
    »Die Sheriffs brauchen Pläne, Barry. Schnapp dir jemanden im Rathaus oder einen vom Stadtrat. Sarah hat die Büro- und Privatnummern. Sag, wir brauchen sofort Zugang zu den Baugenehmigungen. Wenn du die richtigen Unterlagen gefunden hast, setz dich mit den Firmen in Verbindung. Irgendjemand muss die Baupläne aufbewahrt haben.«
    Kaum war Peters losgefahren, kam Larry Anders' Streifenwagen um die Ecke und hielt neben Talley. Ein schlanker, aufgeregter Mann stieg auf der Beifahrerseite aus.
    »Chief, das ist Brad Dill, Rooneys Arbeitgeber.«
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Mr. Dill.«
    »Schon gut.«
    Talley wusste, dass ihm ein kleines Betonbau-Unternehmen in Lancaster gehörte. Dills Haut war von der Arbeit an der Sonne gegerbt. Seine kleinen Augen blickten die ganze Zeit umher. Er hatte Schwierigkeiten, seinem Gegenüber ins Gesicht zu sehen.
    »Sie wissen, was hier los ist, Mr. Dill?«
    Der sah an Talley vorbei die Straße hoch und musterte dann den Boden. Nervös.
    »Klar, der Officer hat's mir erzählt. Ich möchte nur sagen – ich hab nichts davon gewusst. Ich hatte keine Ahnung, was die vorhatten.«
    Talley vermutete, dass Dill vorbestraft war.
    »Mr. Dill – die drei hatten keine Ahnung, was sie tun würden, bis sie's getan haben. Machen Sie sich darüber keine Gedanken – Sie sind hier, weil Sie mit ihnen gearbeitet haben. Ich hoffe, dass Sie mir helfen können, sie zu durchschauen. Verstehen Sie?«
    »Klar. Sicher. Ich kenn Dennis jetzt seit fast zwei Jahren, Kevin nicht ganz so lange.«
    »Bevor wir darüber sprechen, möchte ich, dass Sie die Männer identifizieren. Officer Anders sagt, Sie kennen auch den dritten Täter.«
    »Klar. Sicher. Das wird Mars sein.«
    »Schauen wir uns mal die Bilder an. Larry?«
    Anders ging wieder zum Auto und kam mit den beiden 20 x 25 cm großen Foto-Ausdrucken zurück, die er vom Video der Sicherheitskamera hatte ziehen lassen. Dann musste er noch mal zum Wagen, um seine Taschenlampe zu holen. Sie würden bald in eines der Häuser umziehen müssen. Talley fragte sich, ob Mrs. Peña ihnen erlauben würde, sich bei ihr einzuquartieren.
    »Gut, Mr. Dill. Sehen wir uns die mal an. Können Sie die Männer identifizieren?«
    Auf dem ersten Bild sah man einen etwas unscharfen Kevin Rooney beim Eingang; Dennis und der dritte Mann waren auf dem anderen Ausdruck deutlich zu erkennen. Talley war mit den Bildern zufrieden. Anders hatte gute Arbeit geleistet.
    »Klar. Sicher. Das ist Kevin, Dennis' jüngerer Bruder. Und das ist Dennis. Er ist seit kurzem aus der Ant Farm zurück.«
    »Kennen Sie den dritten Mann?«
    »Das ist Mars Krupchek. Er arbeitet seit gut einem Monat bei mir. Nein, Moment, erst seit knapp vier Wochen, schätz ich. Den kenn ich kaum.«
    Anders nickte synchron mit Dill und bestätigte dessen frühere Aussage.
    »Ich hab Sarah während der Fahrt Krupcheks Namen durchgegeben. Sie überprüft gerade das Vorstrafenregister und die bundesweite Fahndungsliste.«
    Talley befragte Dill, wie Dennis sich auf der Arbeit benommen habe. Dill beschrieb ihn als launenhaften Charakter mit Hang zu Übertreibung und Theatralik. Talley war immer mehr davon überzeugt, dass sein Eindruck richtig war: Rooney war ein aggressiv-narzisstischer Charakter voller Minderwertigkeitskomplexe. Kevin hingegen dachte offenkundig auch an andere. Während Dennis ständig zu spät zur Arbeit kam und sich dann kaum anstrengte, war Kevin pünktlich und hilfsbereit. Er war ein passiver Mensch, der sich den stärkeren Charakteren um ihn herum unterordnete und nie die Initiative ergriff, sondern auf das reagierte, was ihm vorgesetzt wurde.
    Talley machte eine kurze Pause und überlegte, ob er Dill zu allen wesentlichen Punkten, die Dennis und Kevin Rooney betrafen, befragt hatte. Er nahm Anders' Taschenlampe, sah sich das Bild von Kevin an und beschloss, mit Mars

Weitere Kostenlose Bücher