Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
beschäftigt, die kostbaren Ledersättel zu reinigen und auf Verschleißspuren zu untersuchen. Er war so in seine Arbeit vertieft, dass er Georgina nicht bemerkte, die leise den geräumigen Pferdestall betreten hatte.
„Jamie?“ Ihre Stimme klang leise und unsicher.
Jamie blickte auf. Georginas Besuch erstaunte ihn. Bisher hatte sie ihn niemals aufgesucht, wenn Lord Grey in der Nähe war. Doch irgendetwas schien sie zu belasten. Sie sah traurig und erschöpft aus.
„Geht es dir nicht gut, Mylady?“
Ihre extrem blasse Gesichtsfarbe beunruhigte ihn.
„Ich ...Jamie, ich ...“.
Sie konnte die Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Weinend ließ sich Georgina neben Jamie auf einen Heuballen sinken. Ihr Schluchzen war herzzerreißend und er konnte nicht anders als seinen Arm um sie zu legen.
„Was hast du denn auf dem Herzen?“
Georgina wirkte so hilflos in diesem Moment und zum ersten Mal begriff Jamie, dass hinter der Fassade der erhabenen Aristokratin nichts anderes als ein kleines verletztes Mädchen steckte, das sich Liebe und Anerkennung wünschte.
„Ich wollte begehrenswert sein, damit er mich besser behandelt. Aber er hat gesagt, ich führe mich auf wie eine Hure und mich weg geschickt. Jamie, sag es mir“, sie blickte zu ihm auf und er konnte die Tränen in ihren hellen Augen glitzern sehen, „Bin ich eine Hure?“
Oh, Gott, er würde diese Aristokraten nie verstehen. Da gab sich diese schöne Frau ihrem Ehemann hin, bemühte sich um ihn und er hatte nichts Besseres zu tun, als sie zu beleidigen.
„Mylady, bitte hör auf zu weinen. Mein Hemd ist schon durchtränkt.“
Etwas ungeschickt versuchte er, die Tränenspuren aus ihrem Gesicht zu entfernen.
„Natürlich bist du keine Hure. Du bist ... eine sehr begehrenswerte Frau. Aber ich fürchte, der Lord hat generell keine sehr hohe Meinung von Frauen. Schon gar nicht von solchen, die ihren eigenen Willen haben.“
Er dachte an sein Gespräch mit Lord Grey wegen des Vorfalls zwischen Megan und seinem unsympathischen Adelsfreund Lord Andrews.
„Komm, Mylady. Du bist eine starke Frau. Sie mich an, Georgina!“
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und in diesem Moment hätte er wohl alles für sie getan. Diese Frau lag ihm anscheinend mehr am Herzen, als ihm bewusst und vor allem als ihm lieb war, denn das war gefährlich. Aber ihr Wesen und ihr begehrenswerter Körper hatten eine magnetisierende Wirkung auf ihn. Selbst jetzt spürte er wieder Erregung in sich aufsteigen. Diese Mischung aus Unschuld und Leidenschaft, die ihren Charakter prägten, brachten ihn um den Verstand.
Ein Geräusch in der hinteren Ecke des Stalls riss Jamie jäh aus seinen Gedanken. Auch Georgina war aufgeschreckt.
„Was war das, Jamie?“
„Sicher nur eine der Katzen. Davon gibt es hier bestimmt mehr als hundert Stück.“
Er betete inständig, dass es wirklich nur eines der Tiere gewesen war. Wenn einer der anderen Knechte oder schlimmer noch Arthur sie hier so gesehen hätte ... nicht auszudenken. Vorsichtig löste er sich von Georgina.
„Du solltest jetzt besser gehen, Mylady. Es ist spät und hier ist kein guter Ort für ein nächtliches Rendezvous.“ Er lächelte.
„Außerdem wirst du bestimmt schon vermisst.“
Etwas schwerfällig richtete sich Georgina auf und strich ihr Kleid glatt.
„Danke, Jamie.“
Ein jungenhaftes Grinsen umspielte seine Lippen, als er antwortete:
„Gerne, edle Dame. Ich werde einer Lady in Not doch nicht meine Hilfe verweigern.“
Zurück im Haus stellte Georgina fest, dass man sie bereits überall gesucht hatte.
„Ich habe einen Spaziergang gemacht“, entschuldigte sie sich bei Megan und Claire, die sich anscheinend wirklich schon um sie gesorgt hatten.
„Lord Grey wollte mit Ihnen sprechen, Mylady, und als er Sie nirgendwo finden konnte, ist er wütend geworden.“
Sie konnte es sich vorstellen. Seufzend verließ Sie Ihr Zimmer und machte sich auf die Suche nach Richard. Wie erwartet fand sie ihn Whiskey trinkend im Salon.
„Richard? Du hattest mich gesucht?“
„In der Tat, meine Liebe. Kannst du mir eine nachvollziehbare Begründung dafür liefern, dass du abends alleine und ohne Mantel draußen herumläufst?“
Georgina setzte gerade zu einer Rechtfertigung an, als Richard schon weitersprach.
„Übermorgen wird die Comtesse de Rouven hier eintreffen. Sie lebt einige Wochen hier bis Ende August die Hochzeit stattfindet. Außerdem werde ich eine Jagd ausrichten und zu diesem Anlass einige Freunde
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