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Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Titel: Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia May Clarke , Aurora Estella Alvarez
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glücklich sie als Französin sein müsse, einen reichen, englischen Lord zum Mann nehmen zu können. Dabei schienen sie zu vergessen, dass Louise als Comtesse im Hinblick auf ihren Titel eine bedeutendere Stellung einnahm als ihr Ehemann. Louises Vater war Graf, Lord Andrews lediglich ein Baron, der es zu viel Geld gebracht hatte und gute Kontakte zum Königshaus unterhielt.
    Louise war untröstlich gewesen, als sie erfahren musste, dass ihre Eltern nicht an ihrer Hochzeit teilnehmen konnten. Ihr Vater, der Comte de Rouven, war schwer erkrankt. Sein jahrelanges Lungenleiden hatte sich in den letzten Wochen verschlimmert und die Reise nach England hätte ein großes Risiko für seine Gesundheit dargestellt.
    Georgina litt unter der Tatsache, dass sie ihrer Freundin nicht helfen konnte. Verzweifelt fragte sie sich, warum diesem herzensguten Menschen nicht einmal ein wenig Glück beschert sein konnte. Sie kannte niemanden, der es mehr verdient hätte.
    Stattdessen stand Louise nun an der Seite ihres Ehemannes vor der Gartenlaube und unterhielt sich mit Menschen, die ihr genauso fremd waren, wie der Mann neben ihr. Reflexartig legten sich Georginas Hände über ihren noch flachen Bauch. Ihr Kind, egal, ob Mädchen oder Junge, sollte es einmal besser haben. Sie hoffte, dass es in ein neues Zeitalter hineingeboren werden würde, in der Frauen wählen durften, wen sie heirateten und wen sie politisch unterstützen wollten. Und entscheiden konnten, welche Bücher sie lesen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Lady Grey, Sie sehen ganz bezaubernd aus.“
    Georgina stöhnte innerlich auf. Vor ihr standen Lady Brixton und Jane. Beide waren in kostbare Seidenkleider gehüllt und sahen aus, als warteten sie nur darauf, dass sich irgendein Skandal ereignete, der ihnen Gesprächsstoff liefern würde.
    „Lady Brixton, Jane – schön, Sie beide zu sehen. Ich nehme an, Sie können Ihre eigene Hochzeit kaum erwarten, Jane?“
    Georgina schaute der Angesprochenen provokant direkt in die Augen und bemerkte befriedigt, dass Jane ein wenig errötete.
    „Sie können sich nicht vorstellen, Lady Grey, wie anstrengend die Vorbereitungen für diese Hochzeit sind. Janes zukünftiger Ehemann ist sehr wohlhabend und einflussreich, wissen Sie, und daher muss natürlich alles perfekt sein. Sehr wahrscheinlich wird auch die Königsfamilie zugegen sein.“
    Lady Brixton plapperte munter weiter, doch Georgina hörte nicht mehr zu. Suchend sah sie sich um. Richard und auch Lord Andrews waren nirgendwo zu sehen.
    „Entschuldigen Sie mich, Ladys, ich möchte meinen Mann suchen.“
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ließ Georgina die beiden Frauen einfach stehen und betrat das Haus. Sie überlegte noch, wo sie Richard suchen sollte, als sie aufgebrachte Stimmen im Salon hörte. Vorsichtig näherte sie sich der halb geöffneten Tür.
    „Du kannst dich nicht mehr länger winden, wie ein Aal, Richard!“
    Es war Lord Andrews, der dies gesagt hatte. Wütend fuhr er fort:
    „Seit Jahren speist du mich mit leeren Versprechungen ab und ich habe geduldig gewartet, dass du deinen Worten Taten folgen lässt. Unsere Väter waren sich so nahe wie Brüder, daher ließ ich mich darauf ein. Aber jetzt reicht es mir, Richard. Die Spielschulden, das teure Pferd, deine wertvollen Whiskeyflaschen: Ich werde nicht länger den Kopf für dich hinhalten.“
    In diesem Moment sah Richard zur Tür und funkelte Georgina wütend an.
    „Was tust du hier? Spionierst du mir hinterher? Mach, dass du zu deiner kleinen französischen Freundin kommst.“
    Mit einem lauten Knall warf er die Tür zu.
    Georgina war schwindelig, daher ließ sie sich auf einer der Bänke nieder, die im Flur standen. Was sie gerade gehört hatte, verwirrte sie. Richard hatte anscheinend jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und zudem enorme Schulden bei Andrews. Die Frage war, ob er noch mehr Leuten Geld schuldete und um welche Summe es sich handelte.
    Bisher hatte Georgina sich um Geld nie Sorgen machen müssen. Sie trug schlichte, aber hochwertig verarbeitete Kleider, hatte mehrere Reitpferde zur Verfügung und trank teuren Wein, wenn ihr danach war. Immer hatte Sie geglaubt, sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Sie musste unbedingt mit Richard reden. Spätestens, wenn sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählte, konnte er ihr nicht länger ausweichen.

Greyville House, September 1899
     
    Es war Mitte September und draußen wurde es bereits merklich kühler. Georgina merkte, dass ihre

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