Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
frisierten blonden Haaren passten und in völligem Gegensatz zu ihren zerzausten Locken und ihrem lässigen Outfit standen.
»Wenn dir das Gemälde tatsächlich so gut gefällt, Liebling, dann kann ich es dir ja kaufen«, murmelte Amy. Sie wandte Chloe den Rücken zu und schenkte Rocco ein strahlendes Lächeln. »Es würde wundervoll in deinem Wohnzimmer aussehen. Oder vielleicht sogar in deinem Schlafzimmer«, fügte sie schnurrend hinzu. »Über dem Kamin …« Sie wandte sich wieder an Chloe. Ihre Stimme wurde deutlich härter. »Könnten Sie den Künstler herholen? Ich möchte dieses Bild für meinen Freund kaufen.«
Chloe blitzte sie wütend an. »Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen. Wenn Sie mich entschuldigen würden.«
»Warten Sie.« Rocco hatte keine Ahnung, was er jetzt sagen oder tun sollte, aber er wollte auf keinen Fall, dass sie ging. »Helfen Sie mir dabei, ein Bild auszusuchen«, sagte er rasch. »Sie verstehen etwas von Kunst. Ich kaufe etwas.«
Wenn Blicke töten könnten, dachte Chloe, fiele sie jetzt auf der Stelle tot um. »Ja, sicher. Dann wollen wir uns mal umschauen.« Amy hatte angewidert das Gesicht verzogen. »Der Künstler braucht für jedes dieser Gemälde mindestens ein Jahr«, erklärte sie, während sie auf das nächste Bild zu ihrer Rechten lossteuerten. »Ich hoffe, Sie haben genug Geld.«
Das war beißender Hohn, aber es war ihm egal. Er konnte an nichts anderes denken als daran, sie zu berühren – nein, Korrektur: sie zu vögeln.
Als sie vor dem nächsten Bild stehen blieben, begann Chloe rasch von Kunst zu sprechen, bevor sie etwas Unbedachtes tat, da Rocco so dicht neben ihr stand, dass sie ihn riechen konnte. »Die Rottöne in diesem Gemälde sind besonders strahlend und vermitteln eine erregte, energiegeladene Atmosphäre und Tempo. Die asymmetrische Komposition und die sich auflösende Perspektive tragen dazu noch bei. Der Horizont verschwindet und taucht wieder auf. Sehen Sie, hier und hier und …«
»Ich kaufe es. Sie ist nicht meine Freundin.«
Sie blickte ihn an. »Lügner.«
»Sie ist es nicht.«
»Was machst du denn dann mit ihr hier?«, fragte sie scharf, wenn auch mit leiser Stimme.
»Es ist eine Verpflichtung.«
Seine weiche Stimme brachte die sinnlichen Erinnerungen an die vergangene Nacht zurück, und wenn sie sich nicht gefragt hätte, wie oft er seine Freundin schon betrogen hatte, wäre sie dem verführerischen Timbre vielleicht erlegen. »Ist das nicht die Stelle, an der du eigentlich sagen musst: Sie versteht mich nicht; ich brauche mehr Raum? Für wen hältst du dich eigentlich?«
»Ich versuche nur, dich wiederzusehen.«
»Da kommt sie. Frag mich, ob ich mit dir ausgehen will.«
Das tat er natürlich nicht. Sie hatte es gewusst. Amy trat neben ihn und hängte sich bei Rocco ein, als wäre er ihr persönlicher Besitz. Als wäre sie die Siegerin.
»Wollen Sie dieses Gemälde kaufen?« Chloe wollte endlich gehen.
»Das entscheiden Sie. Mir ist es gleich.« Roccos Stimme war ein leises Grollen. Der Missmut war ihm deutlich anzumerken.
»Nehmen Sie das Schwarz-Weiße. Es ist Daves bestes Bild. Sie können es ja über den Kamin in Ihrem Schlafzimmer hängen«, sagte Chloe mit zuckersüßer Stimme.
»Es passt zu deinem Bettüberwurf, Liebling.« Amy machte eine unbestimmte Geste zum Gemälde hin. »Es ist einfach perfekt dazu.«
Sicher der beste Grund, um ein Kunstwerk zu kaufen, dachte Chloe.
»Können wir jetzt gehen?« Amys perfekt geformte Lippen verzogen sich zu einer Kleinmädchenschnute, oft geübt und meist äußerst wirksam. »Ich bin es leid, hier herumzustehen.« Mit der da sagte sie nicht, obwohl es unausgesprochen und unmissverständlich im Raum hing. »Du hast gesagt, wir könnten später noch dieses bemalte Kleid kaufen, das ich haben will. Komm schon, bitte!«
»Gleich«, erwiderte Rocco mürrisch und ignorierte ihr Zupfen an seinem Ärmel. »Erst kaufe ich das Bild.«
»Das Mädchen dort drüben am Schreibtisch kann Ihnen sicher helfen.« Chloe hatte das Spielchen satt, und vor allem diese besitzergreifende Blondine. »Und wenn Ihre Freundin noch etwas anderes kaufen möchte, bleibt Ihnen nicht mehr viel Zeit.« Haut schon ab!
»Siehst du, Rocco. Cleo weiß das.« Amy blickte Chloe direkt an und lächelte selbstgefällig – ihre Beziehung war eindeutig geklärt, ebenso die Besitzverhältnisse. »Sie haben uns sehr geholfen, nicht wahr, Liebling?« Sie schmiegte sich an Rocco und blickte zu ihm auf. »Daddy wird das
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