Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
Gemälde sicher auch gefallen. Er hat so ein Ähnliches in seinem Arbeitszimmer.«
»Ja, toll.« Als ob er noch darauf hingewiesen werden müsste, dass er feststeckte. Zumindest für die nächsten sechs Monate.
»Ich glaube, wir brauchen Sie nicht mehr.« Amy entließ Chloe mit einer nachlässigen Geste.
»Eine schöne Zeit noch.« Chloe machte sich davon. Sie hatte die Nase voll von bösartigen, kleinen Ludern wie Amy Thiebaud – die mit ihren schätzungsweise einsfünfundsiebzig allerdings gar nicht so klein war -, und vor allem hatte sie die Nase gestrichen voll von der Freundin des Mannes, mit dem sie die letzte Nacht verbracht hatte. Der Scheißkerl. Es regte sie auf, dass er sich so typisch männlich verhielt. Offenbar legte er jede Frau flach, die lange genug stillhielt, ganz gleich, ob es Freundinnen, Ehefrauen oder Verlobte waren. Zum Teufel, er war auch nicht besser als das Arschloch Markie Mark.
Aber vernünftig wurde sie deshalb noch lange nicht. Rocco hatte echt gut ausgesehen.
Ihre Vagina war derselben Meinung.
Es war wirklich eine Schande.
Alle tollen Männer waren bereits vergeben.
Chloe blieb abrupt stehen, als sie den Vorhang zur Seite schob, der Daves Arbeitsbereich vom Galeriebereich abtrennte. Sie hielt den Atem an und hoffte, niemand würde sie bemerken. Vor allem nicht das Paar, das sich auf der Couch in der Ecke liebte.
Himmel, sie hatte gar nicht gewusst, dass Dave ein Tattoo auf seinem … Sie wandte den Blick ab und zog sich leise zurück. Kurz darauf stand sie hinten in der Galerie und beobachtete, wie Rocco einen Scheck ausstellte und schließlich mit seiner Freundin ging. Sie machte ihm das Leben bestimmt nicht so leicht.
Gott sei Dank, jetzt waren sie endlich weg.
Chloe machte sich alleine auf den Heimweg, weil es nicht so schien, dass Tess immer noch ein Bild des Künstlers kaufen müsste.
Dagegen schien sie aber den Samstagabend alleine verbringen zu müssen.
Rosie hatte einen familiären Termin, Tess hatte … na ja, sie hatte zu tun …
Und sie träumte von einem Mann, den sie nicht haben konnte, weil die schöne, blonde Miss Geldsack ihn in ihren manikürten Klauen hatte und nicht den Eindruck machte, dass sie ihn kampflos gehen ließe.
Außerdem, warum sollte sie kämpfen?
Rocco gehörte ihr ja nicht.
Er war lediglich ein One-Night-Stand gewesen.
Fertig, aus und vorbei.
Jetzt brauchte sie sich nur noch zu entscheiden, ob sie Peperoni oder Schinken wollte, Pepsi oder Coke?
Kapitel 7
Chloes Einschätzung des One-Night-Stands geriet ins Wanken, als sie die Weinflasche, die sie sich zu ihrer Pizza genehmigt hatte, zur Hälfte ausgetrunken hatte. Als ihr irregeleitetes Unterbewusstsein ihr das erste Mal vorschlug: »Warum rufst du ihn nicht an?«, ignorierte sie es. Aber nach einem weiteren Glas Wein fügte die kleine Stimme in ihrem Kopf hilfsbereit hinzu: »Ich schlage seine Nummer im Telefonbuch nach.«
Ihre Entschlusskraft ließ nach, und schließlich griff sie tatsächlich zum Telefonbuch, fand Roccos Nummer und kreiste sie mit Rotstift ein.
Während sie ihren Wein trank, fiel ihr die rot umrandete Nummer ständig ins Auge, und schließlich konnte sie den Blick nicht mehr davon wenden.
Es war wirklich erstaunlich, wie stark der sexuelle Impuls war, dachte sie und überlegte, ob sie ihren Vibrator als Ersatz nehmen sollte. Bei dem Wort Ersatz fiel ihr leider augenblicklich ein, wie gut Rocco ausgestattet war und wie jämmerlich dagegen ihr batteriebetriebenes Spielzeug wirkte.
Frustriert sprang sie auf, schlug das Telefonbuch zu und warf es in die Ecke hinter die Couch, wo es nur noch unter Schwierigkeiten wieder hervorzuholen war. Bedauerlicherweise konnte sie sich Nummernfolgen unglaublich gut merken, was normalerweise ein Vorteil, heute jedoch eher hinderlich war.
O Gott … wann war aus dem sanften Sehnen eigentlich bedingungslose Lust geworden? Stöhnend blickte sie auf die Uhr.
Wie sollte sie diese Nacht nur überstehen?
RUF AN! RUF AN! RUF AN!, schrie die hartnäckige Stimme in ihrem Kopf.
Alles geriet völlig außer Kontrolle.
Sie stellte ihr Weinglas ab und schaltete den National-Geographic-Kanal ein. Darin wurde man immer an das Sprichwort erinnert: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um …
In einem anderen Teil der Stadt – einer schickeren Gegend, wo die Polizei darauf achtete, dass niemand herumlief, der nicht dorthin gehörte -, saß Amy unbeweglich wie der Felsen von Gibraltar auf dem Beifahrersitz von Roccos Auto, das
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