Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
wollte. »Ich liebe dich. Und Mummy und Daddy beten dich ebenfalls an.«
Jesus, er hasste es, wenn sie ihn so anlächelte, als wolle sie ihn gleich mit Haut und Haaren verspeisen. »Hör zu, wir sind schon lange miteinander befreundet. Und ich mag deine Familie. Aber jetzt machen wir miteinander Geschäfte, und ich möchte es dabei belassen. Keine Komplikationen.«
»Natürlich, Liebling. Wir sind alle so froh, Teil deines neuen Unternehmens zu sein. Ich werde nichts unnötig komplizieren. Ich liebe dich einfach weiter, wie ich es immer getan habe, und hoffe … nein, sag jetzt nichts. Hoffen darf ich. Jedes kleine Mädchen träumt von seinem Märchenprinzen.« Wieder lächelte sie. »Das ist ein weibliches Vorrecht, so wie der Mann das Vorrecht hat, den Fängen der Ehe entkommen zu wollen.« Spielerisch fügte sie hinzu: »Ich kenne die Regeln.«
»Es gibt keine Regeln, Amy. Und keinen Märchenprinzen. Okay?«
»Ganz wie du willst, Liebling.«
Sie hörte ihm gar nicht zu; er hätte genauso gut gegen die Wand reden können. Er würde dieses Gespräch jetzt beenden. In den letzten fünf Stunden war er so höflich gewesen, wie er konnte, aber jeder stieß einmal an seine Grenzen. Er öffnete die Fahrertür und sagte: »Ich hole deine Päckchen aus dem Kofferraum.« Bevor sie etwas erwidern konnte, war er ausgestiegen, hatte die zahlreichen Dinge, die Amy gekauft hatte, herausgeholt und trat an die Beifahrertür. Er öffnete sie und streckte ihr die Hand entgegen, um ihr herauszuhelfen.
Selbst Amy, die selten Rücksicht auf die Gefühle anderer nahm, merkte, dass Rocco grimmig dreinblickte. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck von ihrem Daddy; wenn sie es wirklich übertrieben hatte, verzog er auch immer so den Mund. Vorsichtig überlegte sie, dass sie ihre subtile Manipulation sicher auch an einem anderen Tag fortsetzen könnte, und stieg liebenswürdig lächelnd aus. »Die Kunst-Tour war ganz wunderbar. Danke, dass du mich mitgenommen hast«, sagte sie, als ob er die Wahl gehabt hätte. »Du musst mir unbedingt dein neues Gemälde zeigen, wenn es geliefert ist.«
Die Erwiderung »wenn es in der Hölle friert« ging ihm durch den Kopf, aber stattdessen murmelte er etwas Unbestimmtes und hielt die Einkaufstüten wie Puffer vor sich, da es schien, als wollte sie ihn umarmen. Er brachte Amy an die Tür und reichte die Tüten der Haushälterin. Mit gezwungenem Lächeln stieß er dann hervor: »Bis Donnerstag.«
»Ja, bis Donnerstag, Liebling.« Sie blies ihm einen Kuss zu.
Er nickte. Nach fünf Stunden Amy fiel ihm nicht einmal mehr die banalste Höflichkeit ein. Als er über den gepflasterten Weg zu seinem Auto zurückging, hatte er das Gefühl, ein Minenfeld überquert und überlebt zu haben.
Und er verspürte das wilde Verlangen, nach North-East Minneapolis zu fahren.
Aber es war Samstagabend. Vermutlich war Chloe bereits verabredet.
Und sie hatte auch kaum den Kopf gehoben, als er heute früh gegangen war – nein, sie hatte ihn überhaupt nicht gehoben. Sie hatte geschlafen.
Mist.
Dank Amy hämmerte sein Kopf.
Er würde nach Hause fahren, ein Bier trinken, ein bisschen Baseball gucken und früh zu Bett gehen.
Um sich von letzter Nacht zu erholen.
Er lächelte.
Das war definitiv eine Nacht der Rekorde gewesen.
Kapitel 8
Chloe hatte mindestens ein Dutzend Mal zum Hörer gegriffen und ihre Meinung wieder geändert, bevor sie schließlich doch die Nummer wählte. Aber noch bevor der Ruf hinausgegangen war, hatte sie der Mut verlassen, und sie hatte wieder aufgelegt.
Nachdem sie zehn Minuten lang im Zimmer auf und ab gegangen war, beschloss sie, joggen zu gehen, um etwas von ihrer sexuellen Frustration abzuarbeiten. Sie zog ihre Sneakers an, stellte dann jedoch fest, dass es schon nach neun war. Es blieb zwar länger hell, aber wahrscheinlich war es keine gute Idee, jetzt noch zu laufen. Und wenn Joggen wirklich sexuelle Frustration lösen würde, nun, dann würden doch sicher viel mehr Menschen laufen.
Stattdessen schenkte sie sich noch ein Glas Wein ein.
Und dann noch eins – und das war vermutlich der Grund, warum sie letztendlich der Versuchung nachgab. Es war fast zehn, als sie die Nummer wählte und es tatsächlich klingeln ließ und klingeln ließ und klingeln ließ. Kurz bevor der Anrufbeantworter ansprang, legte sie auf.
Verdammt, verdammt, verdammt – sie weinte fast, dabei hatte sie noch nie in ihrem Leben wegen Sex geweint.
Rocco war wahrscheinlich mit der schönen Blonden aus,
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