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Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ein wenig zu überwinden – vielleicht ein wenig zu sehr.
    Der Künstler Lepinski, wie gewöhnlich in Jeans und Jeanshemd gekleidet, die langen, hellen Haare zerzaust, stand kurz vor der Bewusstlosigkeit. Er lag in einem schweren Polstersessel hinten im Atelier und blickte zu einem großen, dunkelhaarigen Mann auf, an dessen Arm eine gelackte, blonde Schönheit hing.
    Obwohl sie ihn nur von hinten sah, stockte Chloe der Atem.
    Sie rief sich zur Ordnung. Wie viele große, dunkelhaarige Männer gab es in der Stadt?, fragte sie sich streng. Und sie wäre keinen Schritt näher auf ihn zugegangen, wenn Tess sie nicht am Arm gezogen und gezischt hätte: »Hilf mir bitte! Ich muss etwas zu ihm sagen.«
    Es stellte sich heraus, dass das auch ihr Problem war.
    Als sie dicht neben ihm stand – viel zu dicht, wie sie fand -, setzte sofort dieses kleine, vaginale Flattern ein. Es war tatsächlich ihr Bettpartner aus der vergangenen Nacht, mit seiner schönen, Model-perfekten Freundin in Designer-Klamotten, die sich an seinen Arm klammerte, als ob er der letzte Überlebende der Titanic wäre, der sie retten könnte.
    Chloe verschlug es die Sprache.
    Auch Tess fand nicht auf Anhieb ein Gesprächsthema.
    Gott sei Dank war Dave betrunken; er hing völlig in den Seilen. Mühsam rappelte er sich aus seinem Sessel auf und lallte: »Will mit dir schlafen, am liebsten gleich.«
    »Anscheinend sind sie befreundet«, sagte Rocco und blickte Tess hinterher, die den schwankenden Künstler entführte.
    »Ja, anscheinend«, erwiderte Chloe, nachdem sie die nötigen Rädchen in ihrem Hirn wieder in Betrieb gesetzt hatte. »Ich sehe mal nach, ob sie Hilfe braucht.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Wir kennen uns doch, nicht wahr?« Roccos Stimme klang höflich und verbindlich.
    Erstaunt drehte Chloe sich zu ihm um. Sollte sie jetzt ja oder nein sagen? Würde sie überhaupt seinem Blick gleichmütig begegnen können? Wer war dieses blonde Luder, das angewidert das Gesicht verzogen hatte, als ob im Atelier ein aufdringlicher Geruch herrschte?
    »Ich glaube, wir haben uns bei Diversified Food kennen gelernt«, fuhr Rocco freundlich fort. »Machen Sie nicht die Website für die Graham Crunchies?«
    »Ja.« Auf ihr Vokabular hatte sich ihr Universitätsabschluss offensichtlich nicht positiv ausgewirkt.
    »Für Bill Martell, nicht wahr? Ich habe Sie dort gesehen.«
    Okay, hätte sie am liebsten gesagt. Und was nun? Wirst du der Frau im schicken Leinenjackett jetzt erzählen, wo du die Nacht verbracht hast?
    »Sie kennen diesen Künstler bestimmt.« Rocco nickte zu einem Gemälde in der Nähe. »Er macht hübsche Sachen. Das Schwarz-Weiße gefällt mir am besten.«
    Er hob den Arm ein wenig, als wolle er es ihr zeigen, und berührte sie dabei fast. Sofort wich sie einen Schritt zurück, damit sie sich ihm nicht augenblicklich in die Arme warf – okay, einen Arm, der andere wurde ja als Geisel gehalten. »Meine Freundin Tess kennt ihn. Ja, dieses schwarz-weiße Gemälde ist gut gelungen.« Endlich hatte sie es geschafft, zwei ganze Sätze zusammenhängend von sich zu geben.
    »Willst du mich nicht vorstellen, Liebling?« Das Gesicht der schönen Blondine wirkte jetzt nicht mehr angewidert, sondern bockig.
    »Wie war noch mal der Name? Chloe, nicht wahr?«
    Der Scheißkerl. Am liebsten hätte sie geantwortet: »Gestern Nacht beim Vögeln hattest du keine Schwierigkeiten, dich an meinen Namen zu erinnern.« Stattdessen sagte sie: »Ja, Chloe Chisholm. An Ihren Namen kann ich mich leider nicht erinnern.« Sie beherrschte dieses Spiel ebenfalls.
    »Amy Thiebaud, Chloe Chisholm«, sagte Rocco mit scheinbarer Ruhe. Am liebsten hätte er Amy zum Teufel gejagt und wäre mit Chloe ins Hinterzimmer gegangen, um sie dort auf dem Fußboden oder an der Wand oder wo auch immer zu ficken. Er würde ihr schon beibringen, sich wieder an seinen Namen zu erinnern.
    Die Thiebauds?, fragte sich Chloe. Die schlanke, blonde Schönheit sah reich genug aus, um die Tochter des bekannten Baulöwen zu sein. Im Fernsehen gab es alle dreißig Sekunden Werbung für Häuser von Thiebaud.
    Amy nickte hoheitsvoll in Chloes Richtung, so als genehmigte sie die gerade eingestellte Haushaltshilfe.
    Chloe sagte: »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, weil ihre Mutter immer auf Höflichkeit bestanden hatte. Aber insgeheim fragte sie sich, was wohl passieren würde, wenn sie auf die Spitze dieser cremefarbenen Pumps träte, die zur cremefarbenen Seide ihrer Bluse und zu den glatten, makellos

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