Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
in der Nacht zuvor angekommen, und jetzt war es Samstagnachmittag, und er war der Lösung seines Problems noch keinen Schritt näher gekommen.
Wie er es auch drehte und wendete, es ging nicht, und mittlerweile war er schon so weit, dass er überlegte, ob er nicht für den Rest seines Lebens hier draußen bleiben und angeln sollte.
Das Telefon klingelte.
Rasch blickte er auf das Display. Falls es Amy war, würde er nicht drangehen. Er lächelte, als er die Nummer sah, und nahm ab. »Wie geht’s?«
»Dasselbe wollte ich dich gerade fragen«, sagte Steve. »Wie ist es am See?«
»Toll. Friedlich. Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
»Ich habe es zuerst bei dir zu Hause versucht, und dann dachte ich, ich könnte ja mal in der Hütte anrufen. Gibt es was Neues?«
»Nicht viel. Die Fabrik macht sich, und wir freuen uns darauf, endlich loslegen zu können. Ich habe vorgestern Abend deine Familie gesehen. Dein Dad hilft uns, aber das weißt du ja.«
»Ja, das habe ich gehört. Gut.«
»Kommst du denn diesen Sommer nach Hause?«
»Ich weiß nicht. Es könnte durchaus sein, wenn es einen Grund gibt. Kannst du dir eine Gelegenheit vorstellen?« Steves Tonfall klang neckend.
Roccos Nackenhaare richteten sich auf. »Wovon redest du?«
»Amy hat mich angerufen.«
»Ja?« Rocco warf seinen Joint ins Wasser und setzte sich aufrecht hin.
»Sie hat mir erzählt, ihr wärt verlobt.«
»Sie ist durchgeknallt.«
»Ich weiß, deshalb habe ich auch gedacht, ich frage dich besser noch mal. Sie hat große Pläne. Ich wollte dich nur warnen.«
»Ich bin hier am See, damit ich sie nicht sehen muss. Sie macht mich wahnsinnig.«
»Das ist die Amy, die wir alle kennen und lieben«, sagte Steve spöttisch. »Ich wünsche dir viel Glück.«
»Ich werde mehr als Glück brauchen. Anscheinend erzählt sie auch deinen Eltern jede Menge Scheiß über uns. Dein Dad hat ziemlich deutliche Anspielungen über Schwiegersöhne gemacht, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.«
»Wenn ich mit Dad reden könnte, ohne dass wir uns gleich anschreien, würde ich dir ja beistehen. Aber ich fürchte, es würde wenig nützen, wenn ich eingreife.«
»Danke. Ich mache das schon. Und wie läuft’s bei dir im Job? Nach den Spielen sehe ich immer deinen Namen im Abspann. Beeindruckend, Kumpel. Halten dich die Damen auf Trab?«
»Ich gehe sozusagen fest mit einer aus.«
»Klingt ernst.«
»Könnte sein. Wir schauen mal.«
»Ist sie auch von dort?«
»Aus San Francisco.«
»Hey, deine Mom hat ein Mädchen aus San Francisco erwähnt.«
»Ich habe Mom von ihr erzählt. Jedenfalls hält Sarah mich abends zu Hause.«
»Keine Playmates mehr?«
»Nein, das war nur so eine Phase. Du musst wahrscheinlich immer noch die Mädchen abwimmeln.« Rocco hatte immer schon wie ein Magnet auf Frauen gewirkt.
»Vor allem eine«, murmelte Rocco.
Steve lachte. »Sag Amy, sie muss sich erst einen Job suchen, bevor du sie heiraten kannst. Das wird sie abschrecken.«
»Ich wünschte, es wäre so, aber sie könnte wahrscheinlich deinen Eltern eine geeignete Alternative aufschwatzen. Und ich habe auch jemanden kennen gelernt, deshalb geht mir Amy mehr auf den Geist als sonst.«
»Im Ernst? Und ich habe immer geglaubt, du gibst als Letzter deinen Junggesellenstatus auf. Wer ist sie?«
»Ihr Name ist Chloe, und sie ist heißer als heiß.«
»Und?« Noch klang es nicht nach einer neuen Art von Frau für Rocco.
»Und ich denke ständig an sie.«
»Komm mit ihr nach L. A., dann können wir zusammen ausgehen. Sarah kennt jeden hier. Sie ist Produktionsassistentin bei Fox.«
»Später vielleicht mal – wenn sie nach dem Fiasko mit Amy überhaupt noch mit mir redet. Als ich das letzte Mal mit ihr zusammen war, hat deine Schwester Chloe angeschrien.«
»Früher hast du es immer besser geschafft, die Damen in getrennten Zimmern zu halten.«
»Deine Schwester ist nicht normal.«
»Da hast du Recht. Soll ich mit meiner Mom reden?«
»Noch nicht, aber wenn ich keinen Ausweg finde, komme ich noch mal darauf zurück.«
»Halt durch, Kumpel.«
»Das habe ich vor. Danke für deinen Anruf.«
»Ich habe mir gedacht, du könntest ein bisschen Aufmunterung vertragen. Ich habe Amy noch nie ein Wort geglaubt. Bis dann.«
»Ja, bis dann.«
Rocco legte auf und zündete sich noch einen Joint an, um die dicke, schwarze Wolke des Unbehagens zu vertreiben, die auf ihn zukam.
Ach, Himmel – am liebsten hätte er Chloe angerufen und sie gebeten, zu ihm zu kommen … und
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