Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
Ernstes. Also, mach dir keine Sorgen.«
Elizabeth Chisholm stieß die Luft aus. »Ich weiß nicht, ob ich erleichtert sein soll oder nicht. Weiß der Club-Vorsitzende Bescheid?«
»Ich hoffe nicht. Seine … nun, genug über das Thema. Aber ich fürchte, es gäbe einen kollektiven Aufschrei der Enttäuschung, wenn Tom vor dem Ende des Sommers den Club verlassen müsste.«
»Nun … ich würde nie …«, rief Chloes Mutter aus. »Und schließlich ist es ja nicht so, als verstünde ich nichts von weltlichen Dingen. In meinem Beruf hat man alles schon erlebt, aber es ist schon ein bisschen überraschend.«
»Aber nichts Besonderes, Mom, ehrlich.«
»Wahrscheinlich werde ich immer altmodischer.«
»Ist schon okay, Lizzie«, warf Chloes Vater ein. »Für mich ist altmodisch in Ordnung. Komm bloß nicht auf einmal mit einem Motorrad an oder dem Verlangen, alleine auf Weltreise gehen zu wollen, weil du dich selber finden müsstest.«
»Warum sollte ich das denn tun, Harold?«
Chloe gefiel das warme Lächeln, mit dem ihre Eltern einander anschauten. Zu Hause fühlte sie sich immer sicher. Es war schön, dass manche Dinge sich nie änderten.
Nach dem Essen räumten Chloes Eltern den Tisch ab und beluden die Spülmaschine, und Chloe und Gracie hatten Zeit, ein paar private Worte miteinander zu wechseln, bevor Harold seinen fünfundzwanzig Jahre alten Whisky auf den Tisch stellte.
»Erzähl mir mal von dem neuen Studenten im Club«, murmelte Chloe.
»Er ist nett, er ist gut im Bett, und er ist mit seinem Harem so beschäftigt, dass er nicht besonders anstrengend ist. Ich kann mich nicht beklagen.«
»Schläft er wirklich mit so vielen Frauen?«
»Ja.«
»Und es macht dir nichts aus?«
»Es ist doch nur Sex, Liebling. Warum sollte es mir etwas ausmachen?«
»Schläft er wirklich mit Charlie Mercers Frau?« Charlie war der Vorsitzende des Clubs.
»Leider ja. Die Geschichte ist ein bisschen heikler als die anderen, aber Heather ließ sich nicht abwimmeln. Sie hat gedroht, ihn zu feuern, wenn er nicht mit ihr schliefe. Und eine andere kleine blonde Primadonna hat genauso reagiert. Also, es ist nicht alles nur Spiel und Spaß für den armen Tom.«
Bei den Worten blonde Primadonna klingelten sämtliche Alarmglocken bei Chloe. Nein, das konnte doch nicht sein. Die Thiebauds waren gar keine Mitglieder in diesem Club. »War die blonde Primadonna Amy Thiebaud?«, fragte sie wider besseres Wissen.
»Woher weißt du das?«
»Gut geraten«, murmelte sie. »Wie ist denn Tom an sie gekommen?«
»Sie ist mit ein paar Freunden zum Tennisspielen dort gewesen und muss ihn wie ein Geschoss getroffen haben. Woher kennst du sie?«
»Ich bin kürzlich mit ihr aneinandergeraten. Hat sie Tom wirklich mit Entlassung gedroht?«
»Sie ist äußerst temperamentvoll, sagt er. Und anscheinend schläft sie mit jedem, den sie in die Finger bekommt.«
»Ach ja.« Chloe presste die Lippen zusammen. Rocco hatte gesagt, er würde nicht mit ihr schlafen. Wie wahrscheinlich war das denn, bei seinem Ruf und Amys Neigung zum Vögeln?
»Schadet sie dir auf irgendeine Weise?«
»Nein, nichts Ernstes«, erwiderte Chloe mit gespielter Ruhe.
»Tom hat mir erzählt, dass man mit ihr nicht einfach so herumspielen kann. Ich sollte ja nicht aus der Schule plaudern, aber sie gibt gerne Befehle im Bett und mag es ein bisschen pervers – Handschellen, Leder und so.«
»Jesus«, rutschte es Chloe heraus. Pervers? Ach, du lieber Himmel. Na, den Traum Rocco Vinelli konnte sie wohl begraben.
»Kennt sie jemanden, den du auch kennst?« Gracie brauchte keine Hellseherin zu sein, um Chloes kreidebleiches Gesicht richtig zu deuten.
»Ja.«
»Jemand, der dir was bedeutet?«
»Ich weiß nicht – wahrscheinlich. Nein – eigentlich nicht. Das mit Amy überrascht mich nur. Ich habe gerade erfahren, dass Rocco mit ihr verlobt ist.« Sie verzog das Gesicht. »Der Kerl lügt das Blaue vom Himmel herunter.«
»Wenn du erst in meinem Alter bist, Liebling«, sagte Gracie mit mitfühlendem Lächeln, »dann stellst du fest, dass die meisten Männer gut lügen können. Du darfst nicht zu viel erwarten, dann wirst du auch nicht enttäuscht.«
»Guter Rat«, erwiderte Chloe leise. »Danke.«
Kapitel 17
Rocco saß am Ufer des Lake Vermillion, rauchte einen Joint, trank ein Bier und überlegte, wie er aus Amys Hölle entkommen konnte. Es war ein perfekter Sommertag, der Himmel wolkenlos blau, die Sonne warm, aber nicht zu warm, und der See wie ein Spiegel. Er war
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