Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
vielleicht auch noch ein paar andere Dinge mit ihm zu machen.
Aber, verdammt, er konnte nicht. Erst einmal musste er Amy loswerden.
Kapitel 18
Chloe arbeitete den ganzen Samstag über. Tess und Rosie waren nicht zu Hause. Sie hatte mindestens ein Dutzend Mal versucht, sie anzurufen. Wenn man Freundinnen schon einmal brauchte … Es war ein prachtvolles Sommerwochenende, und alle, die an ihrem Bürofenster vorbeikamen, hielten entweder Händchen, schoben einen Kinderwagen oder waren mit Freunden unterwegs. Sie war die einzige traurige, einsame und partnerlose Frau in der ganzen Stadt.
Sie hätte zu Chino’s gehen können. Von der Terrasse aus, die samstags immer brechend voll war, hatte man einen schönen Blick über die Stadt, und sie wusste, dass der Barkeeper, der ihr letztens schöne Augen gemacht hatte, dort wäre. Er sah aus wie Colin Farrell. Das war doch was, oder? Aber ihre eigensinnige Libido beschloss, dass sie dieses Wochenende nur auf Typen stand, die wie Visnjic aussahen, und sie ließ nicht mit sich verhandeln.
Es war wirklich schockierend: Warum nur kam sie nicht über einen Mann hinweg, der mit tausend anderen Frauen einschließlich einer perversen, kleinen Erbin schlief und überhaupt ein Playboy war, wie er im Buche stand? Ihr Verstand sollte ihr sagen, dass man sich mit einem Mann wie Rocco Vinelli besser nicht einließ – geschweige denn, sich nach ihm verzehrte.
Um fünf war Chloe so entnervt, dass sie sich doch noch auf den Weg zu Chino’s machte.
»Hey, hübsche Shorts«, murmelte der Barkeeper, der Colin Farrell so ähnlich sah, und stieß einen leisen Pfiff aus, als sie zur Terrasse ging. »Und das Top.« Er zwinkerte. »Das ist sogar noch besser.«
Erschreckt stellte Chloe fest, dass sie immer noch die ausgefransten, abgeschnittenen Jeans trug, ein violettes Schlauchtop und Adidas-Flipflops. »Oh, Mist, ich habe vergessen, mich umzuziehen.« Sie grinste.
»Mir ist das Gehirn eingefroren. Ich brauche was zu trinken.«
»Ein Mango-Tango kommt sofort.«
Als sie bezahlen wollte, schüttelte er nur den Kopf.
Der erste Schluck half, aber vielleicht lag es auch an seinem Lächeln oder an der Erkenntnis, dass sie an diesem Samstag im Sommer nicht nur zu arbeiten brauchte. Sie beobachtete den Barkeeper, wie er mit sicheren, präzisen Bewegungen an der Bar arbeitete. Ab und zu blickte er auf und lächelte sie an, und nach und nach begann sie sich wieder wie eine normale Frau zu fühlen.
Sie beobachtete, wie die Frauen ihn umschwärmten, wie er mit ihnen lachte und scherzte und allen ein gutes Gefühl gab. Selbst wenn er sie letztendlich abwimmelte, verletzte er dabei niemanden.
Gott, er war sehr geschickt. Wie ein anderer Mann, den sie kannte.
Sie war bei ihrem zweiten Mango-Tango angelangt und überlegte, ob sie Rocco anrufen sollte. Andererseits war der Barkeeper genauso sexy, und er war verfügbar. Beim dritten Drink schwanden ihre Bedenken. »Ich bin gleich wieder da.« Sie winkte dem Barkeeper zu und eilte zur Toilette, wo eine Couch am Telefon stand.
Tu es nicht, flehte die kleine Stimme in ihrem Kopf, aber sie ignorierte sie und wählte Roccos Nummer. Es klingelte ein Mal – bitte, bitte, geh ran -, zwei Mal – sie überlegte, was sie den Göttern als Opfer anbieten könnte -, drei Mal – vielleicht musste er sich ja erst aus dem Sessel erheben, wo er gerade ein hoch literarisches Buch las -, vier Mal – verdammt, er lag mit einer anderen im Bett -, fünf Mal – sein Anrufbeantworter sprang an, und sie legte auf.
Er war nicht da. Chloe sank auf die schicke italienische Couch zurück und gab sich allen paranoiden, schrecklichen Vorstellungen hin, die sie überfluteten. Rocco war nicht nur mit einer anderen Frau, sondern mit einem ganzen Harem zusammen, und sie hatten es wunderbar an diesem schönen Samstag. Fast hätte sie noch einmal angerufen und irgendetwas Dummes auf den Anrufbeantworter gesprochen, wie zum Beispiel, dass er ihr fehlte, aber in diesem Moment kamen zwei andere Frauen in die Toilette. Sie musterten sie abschätzig und begannen, ihr perfektes Make-up aufzufrischen und sich über ihre Freunde zu unterhalten. Chloe wurde es immer elender zumute. Nicht nur, dass sie keinen Freund hatte, sie sah auch noch so aus, als ob sie auf der Straße lebte.
Ihre Niedergeschlagenheit hielt sie davon ab, Rocco noch einmal anzurufen und ihm eine Nachricht zu hinterlassen. Diese beiden gut gekleideten, perfekt geschminkten Schönheiten würden bestimmt über sie
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