Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
nicht.«
»Fahr in die Hütte.«
Er nickte. »Daran hatte ich auch gedacht.« Ihre Großeltern hatten ihnen eine Hütte am Lake Vermillion hinterlassen. »Weißt du, ob Anthony dieses Wochenende hinfahren möchte?«
»Ich glaube, Sylvies Familie macht ein Picknick.«
»Perfekt.« Rocco lächelte. »Wenigstens mal eine Sache, die klappt.«
Kapitel 16
Gracie war schon da, als Chloe am Haus ihrer Eltern ankam.
»Du kommst zu spät«, begrüßte ihr Vater sie. Er saß in seinem speziellen Sessel, in den sich nicht einmal die Katze zu legen wagte. »Wir haben bereits einen Martini getrunken.«
»Dann mach mir bitte noch einen, und ich versuche, euch einzuholen.«
Ihr Vater erhob sich und trat an die kleine Bar im Wohnzimmer. Er mixte ihr den Martini mit einer Präzision, die ihn zum zuverlässigsten Barkeeper der Welt machte. Er benutzte dazu Laborbecher, auf denen die Maße in Millilitern angegeben waren, und hielt sie immer in Augenhöhe, so dass er sicher sein konnte, genau die richtige Menge zu nehmen.
Chloe umarmte ihre Tante und ihre Mutter und setzte sich ans Fenster.
»Erzähl mir doch mal, wie reich du mit deiner eigenen Firma wirst«, sagte Gracie lächelnd. »Wir in der Kunst haben natürlich gar nicht die Absicht, Geld zu verdienen, deshalb fasziniert es mich bei anderen so.«
»Ich komme ganz gut klar. In drei Jahren kann ich die Hypothek auf meinem Haus ablösen, und wenn meine Kundenliste weiter so wächst, kann ich nächstes Jahr vielleicht sogar jemanden einstellen.«
»Ich bin beeindruckt.«
»Wir sind alle beeindruckt«, sagte ihr Vater und reichte Chloe einen Martini. »Vor allem Lizzie, die nicht geglaubt hat, dass ihre kleine Tochter mit ihren pinkfarbenen Haaren auch nur einen einzigen Kunden bekommt.«
»Das habe ich nie gesagt, Harold.«
Grinsend kniff er die Augen zusammen.
»Ich habe lediglich gesagt, dass einige Manager bestimmt Vorbehalte gegenüber einer Frau mit solchen Haaren haben. Ich habe lediglich meiner Besorgnis als Mutter Ausdruck verliehen, Harold.«
»Es ist ihnen egal, Mom, solange das Produkt stimmt. Sie kaufen nicht mich, sondern mein Talent.«
»Und du hattest ja auf dem College auch immer so gute Noten«, sagte ihre Mutter stolz.
»Das musste ich doch, Mom, sonst hättet ihr mich nicht finanziert«, neckte Chloe sie.
»Das stimmt doch gar nicht. Harold, sag Grace, dass Chloe nur einen Witz gemacht hat. Grace, wirklich, ich weiß nicht, woher das Kind seinen Sinn für Humor hat.« Chloes Mutter arbeitete halbtags als Sozialarbeiterin, und sie sah täglich so viel Elend und Armut, dass sie ganz besonders stolz auf die Leistungen ihrer Tochter war. Und obwohl sie Chloes unbekümmerten Lebensstil nicht verstand, nahm sie ihn ihr nicht übel.
»Sie hat ihren Sinn für Humor bestimmt von unserem Großvater, der pausenlos irgendwelche blöden Witze gemacht hat. Weißt du noch, Harold? Du hast dich kaum getraut, ihm die Hand zu schütteln, aus Angst, dass irgendwas losging. Und, was macht dein Liebesleben, Chloe?«, fragte Gracie grinsend.
»Ich dachte, wir wären hier, um über deins zu reden«, erwiderte Chloe.
»Chloe! Du lieber Himmel!«, protestierte ihre Mutter. »Bist du betrunken? Harold, gib ihr nichts mehr zu trinken.«
»Es ist alles in Ordnung, Lizzie. Mir geht es hervorragend. Dem Poolboy geht es ebenfalls hervorragend, und überhaupt ist er gar kein Junge. Er ist sechsundzwanzig, schreibt gerade an seiner Doktorarbeit und arbeitet den Sommer über im Club, um sich ein bisschen Geld zu verdienen.«
»Er ist trotzdem viel zu jung für dich, Grace. Sag ihr, dass er zu jung ist, Harold.«
»Als ich Grace das letzte Mal vorschreiben wollte, was sie tun sollte, hat sie das Land verlassen und ist erst nach sieben Jahren wiedergekommen.«
»Daran hattest du keine Schuld, Harold. Der eigentliche Schuldige war Vater. Er hat gedroht, mich in ein Nonnenkloster zu stecken.«
Chloes Vater warf seiner Schwester einen ungläubigen Blick zu. »Gibt es überhaupt noch Klöster?«
»Damals gab es auf jeden Fall welche. Und Lizzie, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich den guten Namen der Familie ruiniere, weil der junge Tom mit vielen Frauen im Club schläft. Es sind also noch andere Familien in Gefahr. Möchtest du die Namen wissen?« Sie grinste. »Du wärst sicher überrascht.«
»Du liebe Güte, nein. Ich könnte diesen Frauen ja nie wieder in die Augen sehen, wenn ich es wüsste.«
»Ich habe einfach nur ein bisschen Spaß mit ihm. Nichts
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