Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
gestrichen.«
»Na, das ist doch mal ein Hinweis«, sagte Rocco grinsend. »Fahr schon los, sonst kommst du noch zu spät zum Essen.«
»Ich wünschte …«
»Mach dir keine Sorgen. Ich komme schon klar.«
Als Anthony weg war, sagte Mary Beth: »Sollen wir nicht versuchen, das Geld woanders zu bekommen?«
»Wir brauchen zu viel. Und wir haben es ja auch schon versucht.«
»Ich schicke unsere Anfragen noch mal raus. Wir sind mittlerweile ja viel näher an der Eröffnung als bei den letzten Gesprächen mit den Banken.«
»Danke«, sagte Rocco. »Aber die Chancen stehen nicht besonders gut, das weißt du auch.«
»Ich versuche es trotzdem noch mal. Guck mich nicht so finster an. Ich bin hier die Steuerberaterin. Schreibe ich dir vor, wie du dein Marketing machen sollst?«
»Okay, okay.« Rocco lächelte. »Danke für den Versuch.«
»Hat Amy tatsächlich behauptet, ihr wärt verlobt?«
Rocco verzog das Gesicht. »Ja.«
»Wo? Und wem gegenüber?«
»Auf einer Party gestern Abend, zu dieser Frau, die ich kennen gelernt habe.«
»Die aus dem Aufzug.«
Rocco lächelte. »Genau die.«
»Das hat ihr wahrscheinlich nicht gefallen.«
»Wahrscheinlich nicht. Sie ist gegangen.«
»Was hast du zu Amy gesagt?«
»Ich habe sie nach Hause gebracht und habe mir die ganze Fahrt über ihre Schimpftiraden angehört.«
»Glaubst du wirklich, Jim ist es ernst mit dem Gerede über Verlobung und Heirat?«
»Für mich klang es jedenfalls so. Ich habe keine Ahnung, was Amy ihnen erzählt. Sie könnte alles Mögliche erfinden, schließlich war sie schon immer eine erstklassige Lügnerin. Das war sie schon in der Grundschule. Ihre Eltern haben immer geglaubt, sie wäre rein wie frisch gefallener Schnee – keine Drogen, kaum Alkohol, und was sie von ihrem Sexleben denken, weiß ich nicht. Vermutlich haben sie keine Ahnung davon.«
Mary Beth zog die Nase kraus. »Ich habe sie noch nie gemocht, aber sie ist ja auch viel jünger als ich, und ich hatte nie viel mit ihr zu tun, bis … na ja …«
»Es ist mein Fehler, dass ich mich mit ihr eingelassen habe.«
»Ja. Damals fing sie an, mich anzurufen und mich über dich auszufragen. Es war richtig unheimlich. Wie ein Stalker.«
»Sie will unbedingt ihren Willen durchsetzen. Sie ist einfach daran gewöhnt, weil Marcy und Jim ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Es spielt gar keine Rolle, was ich sage oder tue. Sie hat einen Plan, und ich muss einen Ausweg finden.«
»Wegen dieser anderen Frau? Hat sie auch einen Namen?«
»Ich weiß nicht, ob es wegen ihr ist. Ich weiß nur, dass ich pausenlos an sie denke. Ja, im Ernst, da kannst du mich so ansehen. Es passiert mir ja auch zum ersten Mal.« Er lächelte. »Sie heißt Chloe, und sie erregt mich maßlos. Was auch immer das bedeutet.«
»Du sagst nicht, dass es Liebe ist.«
»Frag mich besser nicht. Als was bezeichnest du deine Beziehung zu Doug?« Seine Schwester war mit einem Senator liiert, der seine Frau nicht verlassen konnte, ohne seine politische Karriere aufs Spiel zu setzen.
»Wenn er seine Frau verlässt, bezeichne ich es vielleicht als Liebe«, erwiderte Mary Beth skeptisch.
»Und wenn nicht?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Dann sehe ich mich irgendwann anderweitig um. Habe ich dir schon erzählt, dass ich darüber nachdenke, ein Kind zu bekommen?«
»Nein. Von ihm?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte entweder adoptieren oder zu einer Samenbank gehen. Ich habe mich noch nicht entschieden. Außerdem wollte ich sowieso warten, bis unser Unternehmen läuft. Ich will ja nicht noch zusätzlichen Druck auf euch ausüben, schließlich kann ich immer wieder zu Finnley and Katz zurückkehren. Für mich steht also nicht so viel auf dem Spiel wie zum Beispiel für Anthony.«
»Ja, ich weiß. Wir beide sind ein wenig flexibler – obwohl, wenn du davon sprichst, ein Kind zu bekommen …«
»Ich kann für mich selber sorgen, Rocco. Um mich brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen. Du hast mehr als genug zu tun mit Amy und ihren Machenschaften.«
»Ich nehme an dem Treffen mit Jim morgen nicht teil. Entschuldigst du mich bei ihm? Sag ihm, ich sei unterwegs, um mich mit Kunden zu treffen.«
»Wo willst du hin?«
»Auf jeden Fall weg von Amy. Und ich werde versuchen, einen Ausweg zu finden. Ich habe Chloe gebeten, mir ein bisschen Zeit zu geben, damit ich nachdenken kann.«
»Hat sie zugestimmt?«
»Zuerst ja, aber dann fing Amy an zu schreien. Danach …« Er verzog das Gesicht. »Ach, ich weiß
Weitere Kostenlose Bücher