Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
…«
»Zuverlässig?«
»So in der Art.«
»Wegen dieser Amy?«
»Unter anderem. Er sieht viel zu gut aus, und er kann zu gut reden. Du hast mich selber davor gewarnt.«
»Manchmal musst du aber auf dein Herz hören. Es gab einmal eine Zeit in meinem Leben, da habe ich das nicht getan, und ich bereue es noch heute.«
»Der Mann in Japan?«
»Ja. Ich war jung, zu jung wahrscheinlich, aber manchmal spielt das Alter keine Rolle. Außerdem hatten deine Mutter und ich schon immer unterschiedliche Ansichten über Verantwortung. Man kann Vernunft und Liebe nur schwer gegeneinander abwägen.«
»Wenigstens rätst du mir nicht ab.«
»Das würde ich nie tun. Macht er dich glücklich?«
Chloe lachte. »Meistens.«
»Das klingt aufregend.«
»Das ist es auch. Und genau das versuche ich zu verstehen – ob Erregung gleich Liebe ist oder ob ich sie mit Sex und Leidenschaft verwechsle. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt weiß, was Liebe ist. Er sagt mir, ich solle das Gefühl nicht analysieren, sondern einfach genießen.«
»Vielleicht ist er ja vernünftiger, als du denkst. Komm mal mit ihm zu Drinks vorbei, damit ich mir den Mann anschauen kann, der dich dazu bringt, über Liebe nachzudenken.«
»Ja, das macht er tatsächlich. Irgendwas muss es doch bedeuten.«
Gracie lachte. »Seit wann denkst du so angestrengt über dein Vergnügen nach?«
»Du hast Recht. Du hast Recht . Ich gehe viel zu kopfgesteuert an das Ganze heran. Wann hätte ich mir je so viele Gedanken gemacht – o, o … das wird er sein, er versucht mich zu erreichen.«
Kapitel 36
»Wie hast du geschlafen?«, fragte er leise und zärtlich.
»Hey. Könnte besser sein.«
»Bei mir auch.«
»Aber es wird schon«, schnurrte Chloe. Sie brauchte nur seine Stimme zu hören, und Freude erfüllte ihr Herz.
»Das glaube ich auch.«
Sie hörte, dass er lächelte. »Es sieht so aus, als würde es ein wunderschöner Tag.«
»Willst du nicht blaumachen? Ich habe so viel letzte Woche verkauft, dass meine Schwester mir heute freigegeben hat. Ich würde gerne mit dir zu meiner Hütte fahren.«
»Warum?«
»Aus keinem bestimmten Grund. Brauchst du einen Grund?«
»Eigentlich nicht, aber ich muss erst noch mein Auto von Louie’s abholen.«
»Das mache ich schon, während du Badesachen zusammenpackst.«
»Ich brauche nicht lange, um einen Badeanzug einzupacken.«
»Ich bin unten. Bis zu Louie’s ist es ja nicht weit. Wirf mir den Autoschlüssel die Treppe herunter.«
»Du bist unten!«
»Ja.«
»Du bist anbetungswürdig.« Die Vernunft hatte keine Chance gegen die Welle von Glück, die sie überflutete.
»Ich weiß nicht, ob ich anbetungswürdig sein möchte. Wie wäre es mit kantig oder stark oder gut ausgestattet?«
»Quatsch. Anbetungswürdig. Obwohl ich dir das andere auch zugestehen kann.«
»Gut, weil ich nämlich gerade gedacht habe, dass wir uns vielleicht noch schnell dem gut ausgestatteten Teil widmen könnten, bevor wir aufbrechen.«
Seine Stimme klang ganz nahe, und als sie aufblickte, sah sie ihn in der Tür zu ihrem Schlafzimmer stehen, das Handy am Ohr und so wunderschön lächelnd, dass sie vor Sehnsucht zerfloss. Er trug Jeans und T-Shirt, und seine Männlichkeit erinnerte sie an eine Calvin-Klein-Anzeige, bei der man sich nie so ganz sicher war, ob damit nun Mode oder Sex verkauft werden sollte.
Er klappte sein Handy zu und zog eine Augenbraue hoch. »Oder aber du hilfst mir beim Fahren, so dass wir früher am See sind.«
Gottes Wege waren geheimnisvoll. Sie hatte die Kette an der Tür geöffnet, als sie die Zeitung hereingeholt hatte, und da stand ihre fleischgewordene Calvin-Klein-Anzeige vor ihr. »Wie helfen?«, murmelte sie. Ihr wurde es heiß, wenn sie ihn nur ansah.
»Du kannst ja auf meinem Schoß sitzen, während ich fahre«, sagte er grinsend.
»Ja, das habe ich mir gedacht, dass du es so meinst.« Jede einzelne ihrer Zellen prickelte vor Erregung.
»Und?«
»Ich habe Hunger. Du musst mir erst etwas zu essen geben, wenn wir jetzt gleich fahren wollen.«
Er lachte. »Du redest über Essen, oder?«
»Sehr komisch. Das muss männlicher Humor sein.« Sie schlug die Decke zurück und stand auf, wobei sie sich wünschte, sie hätte etwas Verführerischeres angezogen als ihr Mickeymaus-Nachthemd. »Ich möchte etwas Süßes und Klebriges, ein Karamellbrötchen oder ein Cremeschnittchen zu meinem Milchkaffee.«
Er stieß sich vom Türrahmen ab, wobei er so großartig aussah, dass sie ernsthaft daran
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