Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
dachte, ihn anzugreifen. Aber erst einmal wollte sie sich die Zähne putzen, um endlich den Geschmack des Gin von Louie’s wegzubekommen.
»Okay, Babe. Gib mir deine Schlüssel. In zehn Minuten bin ich wieder zurück mit deinem Auto und etwas Klebrigem. Du brauchst lediglich einen Badeanzug. Zumindest für tagsüber. Für den Fall, dass du heute Nacht nackt baden möchtest, ich brauche erst morgen früh wieder zurück zu sein.«
»Ich sollte eigentlich nein sagen. Ich sollte zu Hause bleiben und arbeiten. Ich sollte nicht immer alles tun, was du mir vorschlägst.«
»Fährst du gerne Wasserski?«
Sie grinste. »Verdammter Kerl. Wahrscheinlich hast du da am See auch eine Sauna.«
Er lächelte. »Und wenn du dich entschließt, über Nacht zu bleiben, grille ich uns Marshmallows mit Schokoladenriegeln über dem Lagerfeuer.«
»Mmmh, das klingt ja verführerisch. Andererseits hat meine Mutter gesagt, ich solle weniger impulsiv und überlegter in meinen Entscheidungen handeln.«
»Dann denk noch ein paar Sekunden nach.«
Sie blickte aus dem Fenster und dann wieder zu ihm. »Okay, ich komme mit.«
Er streckte die Hand aus.
Sie nahm ihre Schlüssel von der Kommode und warf sie ihm zu.
Grinsend fing er sie auf und ging.
Männer sagten immer: »Pack einen Badeanzug ein«, als ob das so einfach wäre, als ob Frauen auch einfach nur eine Reisetasche packten, wenn sie für zwei Wochen nach Europa reisten. Chloe rannte ins Badezimmer und überlegte fieberhaft, wie sie sich in nur zehn Minuten präsentabel herrichten sollte. Himmel, sie brauchte ja allein schon zehn Minuten, um zu überlegen, welchen Badeanzug sie mitnehmen sollte. Andererseits verlieh ihr sein verheißungsvolles Versprechen für die Autofahrt Flügel. Sie riss sich das Nachthemd vom Leib, spritzte sich Wasser ins Gesicht und auf ein paar andere Körperteile, die es nötig haben könnten, fuhr sich mit einem Kamm durch die Haare, putzte sich die Zähne, legte ein Minimum an Make-up auf (was bedeutete: Lippenstift), hängte sich einen Morgenmantel über und stürzte zu ihrem Schrank, um sich in ungefähr sieben ihrer zehn Minuten zu überlegen, was sie anziehen sollte.
Vielleicht etwas für den Strand? Er hatte bestimmt einen Strand. Ein süßes, kleines Sommerkleidchen mit bunten Sandalen?
»Typisch Frauen! Dein Auto steht vor der Tür, das Essen ist in meinem Truck, und du bist immer noch nicht fertig.«
Sie drehte sich um. »Ich will nichts von ›typisch Frauen‹ hören! Damit ruinierst du mir den Tag!«
Er hob abwehrend die Hände. »Dann lass es mich anders formulieren. Ich möchte gerne aufbrechen. Kann ich dir in irgendeiner Weise behilflich sein?«
»Aber sicher, Mr. Vinelli.«
Grinsend trat er näher und neigte den Kopf. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Miss Chisholm?«
Sie wedelte hoheitsvoll mit der Hand. »Suchen Sie einen Badeanzug für mich aus. Zweite Schublade. Und nehmen Sie Ihren Geldclip wieder an sich. Er ist in der Küche in der Schublade neben dem Kühlschrank.«
Das wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt gewesen, ihr zu erklären, warum er ihr an jenem Tag bei Diversified Foods nicht gesagt hatte, sie solle ihm den Clip mit der Post schicken, aber er fand, dass man schlafende Hunde lieber nicht wecken sollte. Als sie sich wieder ihrem Schrank zuwandte, zog er die zweite Schublade der Kommode auf und holte einen Badeanzug mit Tigermuster heraus.
»Wie wäre es damit?«, fragte er.
»Den mag ich nicht.«
»Okay.« Er ergriff eine große Leinentasche, die an einem Stuhl hing, nahm die Bücher heraus, die darin lagen, und stopfte den gesamten Inhalt der zweiten Schublade hinein. Dann ging er in die Küche, nahm sein Geld an sich, trug die Tasche nach unten und packte sie in seinen Truck.
Als er ins Schlafzimmer zurückkam, war sie angezogen.
Anscheinend war ein Wunder geschehen, aber diese Vermutung behielt er lieber für sich.
Tatsächlich hatte Chloe auf einmal begriffen, dass für die Fahrt zum See etwas anderes als ein Kleid gar nicht in Frage kam, und dadurch konnte sie drei Viertel, wenn nicht sogar sieben Achtel ihrer Kleidungsstücke ausschließen, was ihre Entscheidung wesentlich erleichterte.
»Hübsch«, sagte er, was er auch wirklich so meinte. Was er jedoch verschwieg, war, dass es leicht auszuziehen schien.
»Danke. Hast du einen Badeanzug ausgesucht?«
»Ich habe ein paar in meinen Truck gelegt.« Entscheidende Kleinigkeiten wegzulassen war diplomatisch, nicht verlogen. »Du kannst ihn dir am
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