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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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er würde sich Hilfe suchen. Er traf sich mit einem Berater. Die Rechnungen wurden bezahlt. Ich habe es online überprüft! Er hat alles bezahlt!“
    Erneut brach sie in Schluchzen aus. Mein Vater lief auf und ab und öffnete den Kühlschrank, wühlte darin herum und nahm eine Dose Bier heraus. Wir schauten ihn alle an, aber nur kurz. Patricia zog all unsere Aufmerksamkeit auf sich.
    „Er hat mit den Kreditkarten die Rechnungen bezahlt. Hat einfach die alten Schulden ausgeglichen und neue Konten eröffnet, sobald die alten ausgereizt waren. Wer sind diese verdammten Idioten, dass sie ihm immer neue Kreditkarten zugestehen?“, heulte sie.
    Ich war froh, sie wütend zu sehen. Das war besser, als wenn sie jetzt verzweifelte. „Wir werden das schon irgendwie hinkriegen, Pats. Alles der Reihe nach, okay? Erst mal müssen wir herausfinden, wie hoch die Kaution angesetzt ist.“
    „Oder wir lassen ihn im Knast, damit er dort verrottet“, sagte Mary.
    Es war eigentlich ein Satz, den ich von Claire erwartet hätte, und meine Mutter zuckte leicht zusammen. Patricia seufzte und ließ ihr Gesicht wieder in die Hände sinken. James sah aus, als würde er sich auf die Zunge beißen, aber er sagte nichts.
    „Die Bank möchte sofort eintausendfünfhundert Dollar“, kam Patricias gedämpfte Antwort. „Das haben sie mir erklärt. Darum habe ich unsere Konten überprüft, obwohl ich wusste, dass wir nichts haben. Wir hatten erst langsam angefangen, etwas anzusparen, nachdem er mit dem Spielen aufgehört hatte. Das habe ich jedenfalls gedacht. Ich dachte, mit jeder Gehaltszahlung kämen wir wieder ein bisschen auf die Füße.“
    Zumindest hatte es an der Oberfläche so ausgesehen. In der Zwischenzeit hatte Sean das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen. Ich schaute auf den Stapel Mahnungen in meiner Hand. Zumindest hatten die Idioten, die ihm neue Kreditkarten ausstellten, sein Limit bei fünftausend eingestellt.
    „Also habe ich versucht, einen der Schecks zu benutzen, die von den Kreditkartenfirmen immer dazugeschickt werden. Aber als ich anrief, um zu fragen, wie ich die Schecks bekomme, haben sie mir gesagt, wenn ich einen benutze, wäre ich über unser Limit. Sie haben mir angeboten, das Limit zu erhöhen!“ Sie lachte ungläubig. „Weil wir so gute Kunden wären! Könnt ihr euch das vorstellen? Unser Konto war bis zum Limit ausgereizt, und wir hatten im letzten Jahr den Minimalbetrag bezahlt! Und sie wollten unser Limit erhöhen!“
    „Sie tun alles, um dich dazu zu bringen, Geld auszugeben“, sagte meine Mutter. „Es ist ihnen egal, ob du alles zurückzahlst. Wenn du es nicht schaffst, können sie immer noch an den Zinsen verdienen.“
    „An dem Punkt habe ich jedenfalls gewusst, dass wir uns keine Fristversäumnis bei den Kreditkarten leisten konnten“, sagte Patricia. Sie trank vom Ginger Ale. Ein bisschen Farbe kehrte in ihre Wangen zurück. „Was für ein Idiot!“
    Ich war mir nicht sicher, ob sie Sean oder sich selbst meinte. „Du kannst nicht dir die Schuld für das, was passiert ist, geben. Patricia! Sean hat dich angelogen.“
    „Ich wusste, es gab ein Problem. Ich wollte nur nicht sehen, wie schlimm es wirklich war. Ich wollte ihm glauben“, sagte Patricia. „Ich wollte ihm vertrauen.“
    Mary streichelte sanft Patricias Schulter. „Natürlich wolltest du das. Niemand wusste, wie tief er in der Scheiße sitzt.“
    „Ich weiß nur nicht, was ich jetzt machen soll!“, jammerte Patricia.
    Während wir uns um sie scharten und versuchten, ihr unsere Unterstützung anzubieten und ihre Probleme zu lösen, rannte mein Vater noch immer ruhelos auf und ab. Schließlich griff er nach seinen Autoschlüsseln, die auf dem Tisch lagen. Meine Mutter schaute auf und folgte ihm zur Haustür. Ich ging den beiden nach.
    „Wo gehst du hin?“, wollte ich wissen.
    Sie drehten sich beide zu mir um.
    „Ich gehe ein bisschen raus. Bin bald zurück.“
    Meine Mutter nickte, hob ihm ihr Gesicht entgegen, damit er ihr einen Kuss gab. Aber ich blickte ihn finster an. „Dad, Patricia braucht dich jetzt hier.“
    „Sie braucht mich nicht“, behauptete mein Vater.
    „Es wäre nett, wenn du hier bleiben und ihr deine Unterstützung anbieten würdest“, sagte ich ruhig, „statt da rauszugehen und dich volllaufen zu lassen, während wir uns Sorgen machen müssen, wo du bist und wann du zurückkommst.“
    Meine Eltern versteiften sich beide. Die Miene meiner Mutter wurde ausdruckslos. Mein Vater sah mich an,

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