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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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bewegte meine Hand erst langsam, dann schneller. Machte aus ihr eine Muschi, die er vögeln konnte.
    Alles kräuselte sich wie ein Stück Seidenstoff in einer sanften Brise. Wir bewegten uns. Wir vögelten. Wir kamen, alle drei zusammen. Ein Mann in mir, der andere Mann in meiner Hand.
    In der Stille danach kühlte der Schweiß auf unseren Körpern in der Nachtluft ab, die durch die Fenster hereinströmte. Schlaf übermannte uns, obwohl uns in den Träumen keine Verlockungen erwarteten, die wir nicht bereits ausgelebt hatten. Das Bett war groß genug für drei, aber irgendwann in der Nacht, als ich aufwachte, lag nur ein Körper neben mir.
    Ich hätte wissen müssen, wer neben mir lag, hätte sogar in der tiefen Dunkelheit wissen müssen, dass es James war. Aber ich war gefangen zwischen Bewusstsein und Vergessen, und selbst als ich mit einer Hand über seinen Körper fuhr, war ich mir nicht sicher.
    Ich war nicht sicher, wer geblieben und wer gegangen war. Ich wusste nur, einer von ihnen war fort … und es war mir in dem Moment egal, wer von ihnen.

10. KAPITEL
    Ich wachte früh auf und schlich unter die Dusche, wo ich mich auf dem Boden zusammenkauerte und meine Arme um meine Knie schlang. Das heiße Wasser prasselte auf mich nieder, während ich der Panik nachgab. Was hatte ich getan? Was hatten wir getan? Und was würde jetzt passieren?
    Ich verstand Sex und Leidenschaft. Ich verstand Begehren. Liebe. Ich liebte meinen Ehemann. Er bereitete mir Lust, und ich versuchte, dasselbe für ihn zu tun. Aber letzte Nacht war es nicht um Liebe gegangen. Es war allein um Lust und Leidenschaft gegangen. Und um Sehnsucht.
    Auch damit kannte ich mich aus.
    Mit siebzehn hatte ich mich das erste Mal verliebt. Michael Bailey, der nicht Mike genannt werden wollte. Er spielte Baseball und Football und war der Quarterback im Highschool-Team. Er war freundlich und gut aussehend, und ich war nicht das einzige Mädchen, das in ihn verknallt war.
    Algebra brachte uns zusammen. Wir hatten in unserem Seniorjahr die erste Unterrichtsstunde am Morgen gemeinsam und saßen nebeneinander. Mathe war nicht meine starke Seite, und bei ihm war’s genauso. Aber wenn wir zusammenarbeiteten, konnten wir uns meistens durch die Hausaufgaben kämpfen. Unser erstes Date fand bei ihm zu Hause am Küchentisch statt, wo wir für eine Prüfung lernten und Kekse aßen, die seine Mutter frisch aus dem Ofen servierte.
    Er wurde nicht gezwungen, mich, die stille, eifrige Anne Byrne zu mögen, die eine Brille trug und nie in Schwierigkeiten geriet. Die Sportler taten sich mit den beliebten Mädchen zusammen, jedenfalls war das in den Filmen so. Allerdings ist das Leben kein Film, und irgendwie schien es für ihn die natürlichste Sache der Welt zu sein, meine Hand zu halten, wenn er mich nach Hause begleitete. Sich zu mir hinabzubeugen und mir einen Gutenachtkuss zu geben, wenn er mich an der Veranda absetzte. Und dann eilig davonzueilen. Ein Junge, der nahezu über Nacht erwachsen geworden war.
    Ich lud Michael nie zu mir nach Hause ein. Verglichen mit Michaels Zuhause war meins eine Irrenanstalt, wo meine Schwestern kreischten und meine Klamotten klauten. Wir kämpften wie Cowboys und Indianer. Nichts blieb lange sauber, und überall stank es nach Zigarettenrauch. Mahlzeiten konnten peinlich laut oder quälend still sein, wenn wir auf Zehenspitzen herumschlichen, um auf die Launen meines Vaters Rücksicht zu nehmen.
    Ich verliebte mich ebenso heftig in Michaels Familie wie in ihn. Mrs. Bailey war die perfekte Mutter, die immer daheim war, immer frisch frisiert und hübsch zurechtgemacht, selbst wenn sie den Boden wischte. Sein Vater war nett und trug eine Brille. Er machte gerne Wortspiele, die Michael aufstöhnen ließen, die ich aber liebte. Er hatte einen älteren Bruder, der aufs College ging und den ich nie kennenlernte. Auf einem Foto sah er wie eine etwas ältere Ausgabe von Michael aus. Niemand fluchte. Niemand rauchte. Niemand trank.
    Die Baileys nahmen mich ohne Zögern in ihrem Kreis auf, als wäre ich nicht anders als das Dutzend Freundinnen, die Michael bisher gehabt hatte. Ich vermute, für sie war ich auch nicht anders. Aber ich wollte anders sein. Ich wollte, dass sie mich mehr liebten. Ich wollte, dass er mich mehr liebte, als er die anderen Mädchen vor mir geliebt hatte. Dass er mich mehr begehrte.
    Ich war Catherine, und er war mein Heathcliff. Wenn alle anderen umgekommen wären und er übrig geblieben wäre, hätte ich weiterhin

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