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Hotel der Lust

Hotel der Lust

Titel: Hotel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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ihren High Heels. Alexander wusste, dass sie nicht einfach nur zum Reden gekommen war.
    Ihre Katzenaugen leuchteten. »Nur keine Scham, nimm das Handtuch weg. Ich weiß doch, wie es darunter aussieht.«
    Katz und Maus. Im Augenblick fühlte er sich tatsächlich wie ein Beutetier.
    Â»Ich dachte mir, wir könnten vielleicht dort anknüpfen, wo wir vorhin aufgehört haben? Was meinst du?«
    Alexander schüttelte sein eigenes Begehren, das Ivy galt, ab und beugte sich über die Gräfin, küsste sie zur Antwort zärtlich, zwickte sanft in ihre Unterlippe und zog an ihr. Vanessa stöhnte leise auf.
    Â»Lass uns noch mal in diesen Keller gehen.«
    Â»Dark Room«, verbesserte er sie.
    Â»Ja, genau. Ich steh auf dieses Mittelalterflair.«
    Er schob ihr seine Zunge tief in den Rachen, und dabei musste er immer wieder an Ivy denken. Eigentlich war sie es, die er jetzt küsste. Heiß. Innig. Aber er schmeckte nicht ihre unwiderstehliche Süße, sondern roch stattdessen das strenge Parfüm der Gräfin. Vanessa war eine umwerfend schöne Frau mit einem perfekten Körper. Eigentlich hätte er damit zufrieden sein müssen, doch die Gedanken an Ivys süße Nase und ihre vollen Lippen lenkten ihn zu sehr ab. Er wollte sie küssen, wünschte, er hätte ihre Einladung angenommen. Verdammt, was war nur los mit ihm?
    Â»Kommst du?« Die Gräfin wackelte mit ihrem knackigen Hintern und öffnete die Tür. Alexander schlüpfte eilig in Shorts und Hemd und folgte ihr.

    Ivy rieb an ihrer Scham, fingerte an ihren Lippen und an ihrer Klit, lauschte dem erotisierenden Geräusch ihrer eigenen Lust. Und doch wollte es ihr nicht gelingen, sich selbst zum Höhepunkt zu bringen. Ihre Berührungen hielten keine Überraschung für sie bereit, gaben ihr keinen Kick. Sie brauchte Alexander. Nur er wusste, wie er sie nehmen musste, damit es ihr kam.
    Verdammt. Sie geriet mehr und mehr in Abhängigkeit. Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut. Sie rief sich Lenas warnende Worte ins Gedächtnis, aber sie wusste längst, dass es für sie eh zu spät war. Sie hatte sich in Alexander verliebt, und ihr Körper schmerzte vor Sehnsucht nach ihm.
    Â»Ach, was soll’s«, sagte sie zu sich selbst und kletterte aus ihrem Bett, um Alexander einen Besuch abzustatten. Er würde sie gewiss nicht vor die Tür setzen, wenn sie erst mal da war. Der Morgenmantel war schnell umgeworfen, und schon huschte sie durch die Flure des Amour Fou , die um diese Uhrzeit wie ausgestorben waren. Sie eilte gerade vom West- zum Ostflügel, als sie Stimmen vor sich im Gang hörte. Rasch lief sie um die Ecke, denn eine dieser Stimmen kam ihr sehr bekannt vor. Sie gehörte Alexander, die andere war die einer Frau. Sie linste um die Ecke und sah, wie er Vanessa einholte, seinen Arm um sie legte und sie zum Lift führte. Vanessa lachte glockenhell, schmiegte sich an ihn, als wären sie ein Liebespärchen. Erneut wirkten sie unglaublich vertraut miteinander. Ivy musste schlucken. Hatte er ihr wegen Vanessa die Absage erteilt? Was war nur an dieser Frau, dass Alexander sie ihr trotz ihres heißen Poolspiels vorzog? Mit einem Pling öffnete sich die Fahrstuhltür, und beide betraten den Lift. Gleich waren sie außer Sicht. Doch Ivy musste es wissen – wissen, was sie miteinander verband. Welches Geheimnis sie teilten. Vielleicht war es töricht – lächerlich! –, ihnen zu folgen. Aber sie hatte keine andere Wahl. Sie musste ihrem Bauchgefühl nachgehen. Nur so konnte sie Antworten finden. Für sich selbst.
    So schnell sie konnte, stürmte sie die Treppen hinunter in die Lobby. Dort sah sie gerade noch, wie Vanessa und Alexander in einer Seitentür verschwanden.
    Der Mann an der Rezeption warf ihr einen müden Blick zu, denn es war längst nach Mitternacht. Augenscheinlich dachte er sich auch nichts weiter dabei, dass sie das Paar verfolgte, denn er hielt sie weder auf, noch stellte er unangenehme Fragen. Womöglich glaubte er sogar, sie hätten einen Dreier im Sinn, was im Fou mitnichten etwas Ungewöhnliches gewesen wäre. Ivy verschwand in einem langen Gang. Es brauchte eine Weile, ehe sich ihre Augen an das künstliche Fackellicht gewöhnt hatten. Die Wände waren karg, mittelalterlich. Dieser Ort hatte nichts von einem Luxushotel. Ivy blickte sich um, doch Alexander und Vanessa waren nirgends zu sehen,

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