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Hotel Mama vorübergehend geschlossen

Hotel Mama vorübergehend geschlossen

Titel: Hotel Mama vorübergehend geschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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hat sie die Cola erst ein bißchen anfrieren lassen«, überlegte Björn.
    »Die hat ja gar keine gehabt, das Eis war nämlich grün.«
    »Ist es denn schlimm, wenn die Stiele nicht genau in der Mitte stecken, sondern an der Seite rausgucken?«
    Tim überlegte kurz, entschied jedoch, daß das wohl nicht so wichtig sei. »Jetzt muß das gut frieren, sonst nimmst du es raus, Mann, und dann spritzt es überall hin, und der ganze Fußboden klebt.«
    »Alles klar!« Thorsten stellte die künftigen Eiswürfel vorsichtig in die Truhe und schloß wieder den Deckel. »Wie lange dauert es denn, bis sie fertig sind?«
    »Meistens bis Mittag«, sagte Tim, »aber nicht immer.«
    »Und woher hast du dieses tolle Rezept?« Hinter der Tür hatte Florian abgewartet, bis der Eisbehälter sicher in der Truhe untergebracht war, obwohl er kaum das Lachen unterdrücken konnte. Am meisten hatte er sich über die beiden Burschen amüsiert, die mit todernster Miene die Anweisungen ihres kleinen Konditors befolgt hatten.
    »Tag, Opi, du mußt noch warten, bis das Eis richtig gefriert ist.«
    »Gefroren, meinst du?«
    »Ja, das auch. Kann ich nachher mitkommen?«
    »Nein, Tim, kannst du nicht, weil nämlich dein Papa auf dich wartet.« Er gab seinem Enkel einen Klaps auf den Po und schob ihn zur Tür. »Ab nach oben, aber dalli!« Dann begrüßte er Thorsten und schlug vor, statt Journalist doch lieber Kindergärtner zu werden. »Abgesehen von deinem unbestreitbaren Talent fürs Flöhehüten hättest du immer schon dann Feierabend, wenn ich gerade erst anfange!«
    »Das würde mich nicht stören, ich bin von Natur aus ein Nachtmensch, aber wenn ich ehrlich bin, dann gefällt mir überhaupt kein Beruf so richtig. Außerdem heißt es doch immer, die Jugend sei die schönste Zeit im Leben. Weshalb werden wir dann dauernd ermahnt, an unsere Zukunft zu denken?«
    »Gute Frage«, mußte Florian zugeben, »können wir gleich zur nächsten übergehen?«
    »Sicher. Da aufgrund permanenter Arbeitszeitverkürzung wohl demnächst die Viertagewoche eingeführt wird, frage ich mich manchmal, ob die wohl reichen wird, sich von dem dreitägigen Wochenende zu erholen?«
    »Junge«, meinte Florian laut loslachend, »warum willst du später nicht in die Politik gehen? Deine Argumente sind so schwer zu widerlegen.«
    »Das ist doch überhaupt
die
Idee!« stimmte Björn zu, »Politiker ist gar kein so schlechter Beruf. Wer Erfolg hat, wird prominent und kriegt 'ne anständige Altersversorgung, und wer scheitert, kann immer noch ein Buch schreiben.«
    Thorsten winkte ab. »Nein, danke! Man braucht sich doch bloß mal im Fernsehen so eine Bundestagsdebatte anzusehen: Da steht einer vorne, redet und sagt gar nichts. Keiner hört zu, und zum Schluß sind alle dagegen!« Er schüttelte den Kopf. »Dann versuche ich es doch lieber bei der Presse, da landet das, was ich zu sagen habe, erst am
nächsten
Tag beim Altpapier.«
    »Der liebe Gott erhalte dir deinen Kinderglauben«, sagte Florian, schon halb auf der Treppe nach oben, »in den Staaten werden die meisten Zeitungen bloß noch gekauft, um die Schnapsflaschen darin einzuwickeln!«
    Neben der Tür zum Keller stand Tinchen, in einer Hand den Kaffeebecher, in der anderen eine gerade angezündete Zigarette. »Ihr seid ja immer noch da!«
    »Natürlich«, sagte Florian, »wo sollten wir denn sonst sein?«
    »Mir egal, bloß irgendwo anders, für heute langt's mal wieder! – Nein, Thorsten, damit meine ich nicht dich«, verbesserte sie sich erschrocken, als sie seinen Kopf auftauchen sah, »sondern ausschließlich meine Nachkommen, die dann folgende Generation inbegriffen! Das einzige, was Kinder noch schneller kaputtmachen als Schuhe, sind die Eltern beziehungsweise – auf den Singular bezogen – mich!« Sie öffnete die Tür und warf die Zigarettenkippe in die Toilettenschüssel. »Ich weiß ja, daß Kinder einem selten etwas in den Mund legen, was man nicht gesagt hat, nur geben sie leider allzu wortgetreu das wieder, was man nicht hätte sagen sollen.« Dann fing sie an zu kichern. »Was würdest du sagen, Flori, wenn man von dir behauptet:
Du
hast einen IQ von 4, aber Knäckebrot hat 5?«
    »Ich wäre sauer!«
    »Siehste, das ist Frau Knopp auch! Sie hat sich deshalb bei Tobias beschwert, und der will jetzt wissen, wo Tim das aufgeschnappt hat.«
    Sofort meldete sich Björn. »Bei mir. Stimmt's vielleicht nicht?«
    »Natürlich stimmt es, nur solltest du derartige Erkenntnisse nicht in Gegenwart von Kindern

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