Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hotel Pastis

Hotel Pastis

Titel: Hotel Pastis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
Vom Netzwerk:
hervorragend.« Ashby hörte sich erleichtert an. »Ich wußte, daß wir beide uns verstehen würden. Sollen das doch die jungen Heißsporne unter sich ausmachen, nicht wahr? Nun, ich bin in Eile. Ich nehme an, wir können uns auf Ihre Diskretion verlassen, bis die Mitteilungen an die anderen Agenturen rausgegangen sind?«
    »Natürlich.«
    »Gut, gut, gut. Wir müssen im neuen Jahr einmal zusammen Mittag essen. Es gibt eine Menge zu besprechen. Der Markt expandiert ja, wie sie wissen, und mit größter Befriedigung nehmen wir ein Ansteigen der Verkaufskurve zur Kenntnis.«
    Simon mußte sich beherrschen, um diese Äußerung nicht in einer sehr naheliegenden Weise zu kommentieren. »Ich freue mich, das zu hören. Und vielen Dank. Die Agentur wird sicher sehr frohe Weihnachten verbringen. Und ich hoffe, Sie auch.«
    »Bestimmt«, erwdderte Ashby. »Wir werden uns nach den Feiertagen kontaktieren.«
    Simon ging hinüber in Liz’ Büro. »Elizabeth, wir gehören nun zu den sehr wenigen Agenturen, die Kondome zum Selbstkostenpreis erwerben können, direkt ab Fabrik. Finden Sie das nicht aufregend?«
    Liz blickte von den Briefen auf, die vor ihr lagen, und setzte ihr nettestes Lächeln auf. »Richtige Männer lassen sich sterilisieren, Mr. Shaw«, meinte sie. »Und Sie kommen zu spät zu Ihrer Verabredung.«
     
    Das Geschäftsjahr war zu Ende. Simon hatte seine wichtigsten Kunden gehegt und gepflegt, war pflichtbewußt bei der Firmenfeier von einem zum anderen gewandert, hatte Gratifikationen und Lohnerhöhungen verteilt und Liz zu Tränen gerührt, indem er ihr eine Cartier-Uhr schenkte. Nun war er an der Reihe.
    Er hatte beschlossen, sich zu Weihnachten neunzig Minuten absoluten Luxus zu gönnen, ein Privileg, einen letzten Griff in das Schatzkästlein der Extravaganzen, bevor er seinen Abschied von der Agentur nahm. Er hatte Heathrow immer gehaßt. Schon allein dieses Gedränge und Gewimmel beim Einchecken; und dann wurde man im Pulk durch das Flughafengebäude gescheucht, wurde herumkommandiert, bitte beeilen Sie sich, bitte warten... Natürlich war es irrational, aber er konnte all das trotzdem nicht ausstehen. Daher hatte er sich diesmal für die Milliardärsvariante entschieden. Er hatte einen Jet gechartert — eine kleine Maschine mit sieben Sitzen — , um von London zu dem kleinen Flughafen bei Avignon zu fliegen.
    Der Wagen hielt vor dem Terminal für Privatflugzeuge, und Simon folgte dem Kofferträger, der sein Gepäck in das Gebäude brachte. Gleich hinter der Tür erwartete ihn bereits ein Mädchen.
    »Guten Tag, Sir. Mr. Shaw nach Avignon?«
    »So ist es.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden, wie müssen nur noch durch die Paßkontrolle. Ihr Gepäck wird bereits zum Flugzeug gebracht. Ihr Pilot wartet schon auf Sie.«
    Mein Pilot! dachte Simon. So also sieht das Leben eines erschöpften Managers aus. Der Kontrollbeamte gab ihm den Paß zurück, und Simon ließ den Blick auf der Suche nach jemandem in Uniform umherschweifen.
    Ein großer Mann in einem gutgeschnittenen dunklen Anzug kam lächelnd auf ihn zu. »Mr. Shaw? Tim Fletcher. Ich bin Ihr Pilot. Wir haben bereits eine Startbahn zugewiesen bekommen. Offenbar erfolgen heute die Abflüge ganz nach Plan, so daß wir gegen achtzehn Uhr Ortszeit in Avignon sein dürften. Wir müssen Sie nur noch ins Flugzeug setzen, dann kann’s losgehen.«
    Simon stieg die Stufen der Gangway hinauf und betrat mit eingezogenem Kopf den schlanken weißen Flieger. Im Inneren roch es leicht nach Leder, wie in einem neuen Auto. Das Mädchen, das ihn begrüßt hatte, war bereits an Bord. Sie kam aus der winzigen Kabine am Ende der Maschine.
    »Geben Sie mir Ihre Jacke, ich hänge sie auf. Brauchen Sie noch etwas daraus — Zigaretten vielleicht oder Zigarren?«
    »Darf man hier Zigarren rauchen?«
    »O ja. Viele unserer Kunden sind Zigarrenraucher.« Sie nahm seine Jacke. »Darf ich Ihnen ein Glas Champagner anbieten, während wir auf den Start warten? Wir haben aber auch hervorragenden Maltscotch, Wodka...«
    »Champagner wäre nett. Danke.« Simon suchte sich einen Platz aus, lockerte seine Krawatte und streckte die Beine aus, während das Mädchen den Champagner servierte. Sie legte noch eine Packung extralanger Streichhölzer für Zigarren neben das Glas. Genau die Art von kleinen Aufmerksamkeiten, die Ernest so schätzt, dachte er. Schade, daß er schon letzte Woche hatte vorausfahren müssen. Das hier hätte ihm gefallen.
    Das Flugzeug rollte langsam in die

Weitere Kostenlose Bücher