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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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sollte Mer-Herbeux nach einer Frau suchen und ich wäre frei, dann wäre ich entzückt, seinem Antrag stattzugeben.« Sie bemerkte den erschrockenen Blick ihrer Nichte und fuhr fort. »Ich versichere Dir, er würde einen ergötzlichen Gatten abgeben. Er ist ein guter Freund, äußerst charmant und ehrlich in seiner Zuneigung. Von wie vielen Männern kann man das schon sagen? Und wenn er Frauen in einer Hinsicht ablehnt, nun, dann gibt es viele Männer, die ihren Frauen keine Gesellschaft leisten. Ist ein anderer Mann denn umso vieles schlimmer als zwanzig Mätressen?«
    »Aber warum dann überhaupt heiraten? Wenn Achille Cressie seine Frau nicht will,  warum   hat  er  sie   dann ...?«, Madelaine  hatte  einen   der  Kuchen  mit
    Zitronenquarkfüllung aufgenommen, ihn jedoch beiseite gelegt.
    »Wir müssen alle heiraten, meine Liebe. Falls nicht wahrhaftiger Ekel besteht, und sogar in jenem Fall habe ich von Arrangements gehört... Wenn Geld und Besitztümer im Spiel sind, ist eine Ehe der bevorzugte Vertrag. Unter solchen Umständen zählt Zuneigung nur sehr wenig.« Ihre Stimme war rau geworden, und in ihrem Blick lag ein Ausdruck, der ihre Nichte erschreckt hätte, hätte er länger gedauert. »Meine Liebe, eine Ehe ist der Lauf der Welt. Männer können sie vermeiden, wenn es jüngere Söhne sind, aber Frauen können Gattinnen oder Nonnen oder Kurtisanen sein, oder sie werden zu einer unwillkommenen Last. Oder«, ergänzte sie mit einem bebenden Auflachen, »sie können Tanten werden.«
    Madelaine starrte auf den zerteilten Apfel auf ihrem Teller. »Ein düsteres Bild, Tante.«
    »Oh Himmel«, sagte Claudia d'Argenlac und verspottete ihr eigenes Leid. »Nun wirst du mich für eine Märtyrerin halten, und ich bin nichts dergleichen. Komm, Madelaine«, sagte sie aufmunternd, »im Leben gibt es mehr als einen Gatten. Und gewiss wäre es ermüdend, wenn sie uns ständig umgarnten.« Sie winkte nach weiterer Schokolade und neigte anmutig den Kopf, als der Dienst getan war.
    Madelaine erkannte, dass das Thema damit abgeschlossen war, aber ihre Neugier dauerte an. »Tante, warum erzählt Ihr mir von diesen Männern?«
    La Comtesse hob die Brauen. »Gestern Nacht hieltest du dich lange bei Bellefont auf, und ich wollte nicht, dass du seinen Aufmerksamkeiten zu große Bedeutung zuschreibst.«
    »Er gehört dazu?«, fragte sie ungläubig, und klirrend fiel das kleine Messer auf das Porzellan ihres Tellers.
    »Es gibt Gerüchte. Und sein Umgang ist nicht der beste.« La Comtesse trank ihre Schokolade aus und griff nach einer Orange in der Obstschüssel. »Außerdem wäre er in den Augen deines Vaters kein annehmbarer Freier, selbst wenn er dich ehelichen wollte. Dazu pflegt er zu enge Verbindungen mit Beauvrai und seinem Kreis.«
    »Beauvrai?« Madelaine schnitt sich eine Apfelscheibe ab und knabberte nachdenklich daran herum. »Ist das der lächerliche alte Mann mit der schrecklichen Perücke? Der in le Baron de les Radeux's Gruppe?«
    »Du bist de les Radeux begegnet?«, fragte ihre Tante rasch.
    »Als Ihr im Kartenzimmer wart. De Bellefont stellte uns einander vor, und ich tanzte mit ihm. Er tanzt sehr gut.«
    »Bist du mit Beauvrai zusammengetroffen?« La Comtesse erkannte, dass dies nun gar nicht anging. Sie hatte ihrem Bruder ihr Wort gegeben, dass sie Madelaine nicht gestatten würde, mit irgendjemandem aus Beauvrais Kreis Umgang zu pflegen, und nun hatte sie erfahren, dass Madelaine, noch bevor sie eine Woche in Paris gewesen war, mit Beauvrais Neffen getanzt hatte.
    Madelaine spürte, dass ihre Tante beunruhigt war. »De les Radeux zeigte ihn mir und sagte, dass er sein Onkel sei. Er sagte auch, dass er sich während der letzten Jahre kaum zu Gesellschaften begeben hatte, was sein seltsames Auftreten erklärt.«
    Ungeduldig tappte la Comtesse mit dem Fuß. »Paulin«, sagte sie zu ihrem Lakaien, »ich wünsche, dass du feststellst, ob der Tee meiner Nichte schon fertig ist, und wenn dem so ist, dass du ihn hierher bringst.« Sie nickte ihrem Lakaien hinterher, als er das Zimmer verließ. »Ich will das nicht sagen, wenn die Dienerschaft es hören kann. Du darfst nichts mit Beauvrai zu tun haben, meine Liebe. Nicht das Geringste. Er ist der eingeschworene Feind deines Vaters. Er mag wie ein Narr aussehen, aber er ist Saint Sebastiens Spießgeselle, und einen schlimmeren Umgang gibt es nicht.«
    Madelaines Augen waren groß geworden. »Ich wollte doch nicht...«
    Ihre Tante fuhr fort. »Vor einigen

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